Matthäus und Hamann kritisieren Nagelsmann für dessen verbale Attacke gegen Welz
Bei allem Verständnis für Nagelsmanns Enttäuschung über die Niederlage gegen Gladbach den frühen Platzverweis gegen Bayern-Abwehrchef Dayot Upamecano in der 8. Spielminute wird laut Matthäus ein "Schwamm drüber" nicht ausreichen: "Es ist ein Thema, dass die nächsten Tage die Schlagzeilen füllen wird. Deswegen glaube ich, dass nicht nur der Deutsche Fußball-Bund, sondern auch der FC Bayern seinen Angestellten zum Rapport ruft."
Hamann, einst Mannschaftskollege von Matthäus beim FC Bayern, echauffierte sich über Nagelsmanns Aufruf bei der Pressekonferenz an die Journalisten, seine Tiraden nicht zu hoch zu hängen. "Bitte jetzt das Thema nicht auf jedes Titelblatt", hatte Nagelsmann gesagt, nachdem er im Kabinengang lautstark auf das Schiedsrichtergespann um Tobias Welz geschimpft und kurzzeitig die Kabine der Unparteiischen aufgesucht hatte.
Sky-Experte Hamann kommentierte: "Im Eifer des Gefechts rutschen schon einmal Sachen raus. (...) Er ist aber Trainer von Bayern München. Wenn er nicht will, dass seine Worte auf die Goldwaage gelegt werden, dann muss er in dritte Liga, vierte Liga, da interessiert keinen, was er erzählt."
Verständnis äußerte Nagelsmanns Kölner Trainerkollege Steffen Baumgart. "Ich finde, wir sollten den Mensch auch Mensch sein lassen und nicht Roboter", sagte der extrovertierte Baumgart am Sonntag. Nagelsmann habe "Emotionen gezeigt, die waren nicht in Ordnung, das hat er auch eingesehen - aber dann ist auch gut".
Nach der Abfahrt aus Mönchengladbach bat Nagelsmann die Schiedsrichter via Twitter um Entschuldigung: "Emotionen gehören zum Sport dazu. Und angesichts der Roten Karte musste ich mir nach dem Spiel Luft machen. Allerdings muss ich mich für die Wortwahl gegenüber dem Team rund um Tobias Welz entschuldigen. Da bin ich leider eindeutig zu weit gegangen."