Anzeige
Anzeige
Anzeige
Mehr
Anzeige
Anzeige
Anzeige

Ligue 1 am Mittwoch: Neue Gesichter an der Seitenlinie, PSG mit Schützenfest gegen Angers?

Hier noch als Assistenztrainer, am Mittwoch verantwortlich an der Seitenlinie: Nizza-Interimstrainer Didier Digard (links).
Hier noch als Assistenztrainer, am Mittwoch verantwortlich an der Seitenlinie: Nizza-Interimstrainer Didier Digard (links).Profimedia
Zu ungewohnter Anstoßzeit findet an diesem Mittwoch in Frankreich ein kompletter Ligue 1-Spieltag statt. Neben dem Verfolgerduell zwischen Monaco um Alexander Nübel und Lorient steht das Debüt für zwei neue Trainer an: Lucien Favre wurde nach einem blamablen Aus im Pokal am Wochenende entlassen, für ihn nimmt Didier Digard auf der Bank des OGC Nizza Platz. Auch in Straßburg sitzt mit Mathieu Le Scornet ein neuer Mann an der Seitenlinie.

Zunächst blicken wir auf PSG, das nach der Niederlage gegen den Zweiten aus Lens am vergangenen Spieltag wieder so etwas wie Konkurrenz in der heimischen Liga spürt. Obwohl das Starensemble aus der Hauptstadt weiterhin vier Punkte Vorsprung aufweist, steht das Team von Christophe Galtier in der Partie gegen Angers leicht unter Erfolgsdruck. Wer könnte da gelegener kommen als der Tabellenletzte aus dem Westen, der die letzten acht Ligaspiele alle verloren hat? 

Ein Thema bei den Parisern trägt den Namen "Emery" und viele Beobachter fühlen sich unweigerlich an denkwürdige Pressekonferenzen eines spanischen Trainers erinnert, doch diesmal geht es um Warren Zaire-Emery, das neueste Produkt der Pariser Nachwuchsarbeit. Am Freitag stand er mit 16 Jahren in der Startelf von PSG im Pokalspiel gegen Chateauroux, auch gegen SCO Angers könnte Galtier ihn von Beginn an bringen. 

Verfolgerduell zwischen Monaco und Lorient

Da außer Paris am letzten Spieltag alle Mannschaften der Top 6 gewonnen haben, sollten auch der FC Lorient und die AS Monaco mit Rückenwind ins direkte Duell gehen. Wenn da nicht die Coupe de France gewesen wäre, in der die Monegassen um Alexander Nübel recht peinlich im Elfmeterschießen am Zweitliga-Sechzehnten Rodez scheiterten. Lorient hielt sich gegen das unterklassige La Chatagneraie mit 6:0 schadlos und ist drauf und dran, sich zur Überraschung vieler Beobachter im Umfeld der internationalen Plätze festzusetzen.

Monacos Pokaltorwart Didillon versteinert nach dem Ausscheiden seines Teams gegen den Zweitligisten Rodez.
Monacos Pokaltorwart Didillon versteinert nach dem Ausscheiden seines Teams gegen den Zweitligisten Rodez.Profimedia

Momentan liegen sie zwei Punkte hinter dem Kontrahenten aus dem Fürstentum. Um das zu ändern, kommt es aber auch darauf an, das heimische Stade du Moustoir zu einer Festung zu machen. Der letzte Sieg vor eigenem Publikum datiert vom Oktober, nun wollen die Männer von der Atlantikküste den nächsten Schritt in Richtung Europa machen.

Rennes und Marseille mit unangenehmen Gastspielen

Da die hinter ihnen platzierten Teams sich gegenseitig die Punkte wegnehmen, haben sowohl der momentane Dritte Marseille als auch der Vierte Stade Rennes die Möglichkeit, Abstand auf die nicht-europäischen Ränge herauszuspielen. Beide haben dabei aber knifflige Aufgaben vor der Brust: Rennes muss zum Tabellen-Neunten Clermont, die ihrerseits zum Jahresbeginn schon Olympique Lyon ärgern konnten.

Marseille ist bei ES Troyes gefordert, das mit Patrick Kisnorbo den ersten australischen Trainer in einer europäischen Top-Liga hat. Dieser konnte sich am letzten Wochenende beim 3:2 gegen Straßburg über seinen ersten Sieg als Ligue 1-Trainer freuen, dieses Hochgefühl wird er nun sicherlich wiederholen wollen. OM wird darauf hoffen, dass die Mannschaft weiterhin so gut zusammenarbeitet wie zuletzt beim 2:0-Pokalerfolg beim FC Hyeres, wo Innenverteidiger Eric Bailly bereits in der 15. Minute die rote Karte sah. Trotzdem zeigten die Südfranzosen eine konzentrierte Leistungen und setzten sich souverän durch.

Marseilles kroatischer Trainer Igor Tudor will den Abstand zu den Europa League-Plätzen vergrößern.
Marseilles kroatischer Trainer Igor Tudor will den Abstand zu den Europa League-Plätzen vergrößern.Profimedia

Zwei Neue an der Seitenlinie

Bereits neun Trainer wurden seit Beginn dieser Ligue 1-Saison gefeuert. Die aktuellsten Opfer waren Julien Stephan in Straßburg und Lucien Favre in Nizza, denen jeweils das Aus in der Coupe de France zum Verhängnis wurde. Beide Vereine setzen für die Überbrückung zunächst auf Interimslösungen. Mathieu Le Scornet ist der Mann, der die in Not geraten Elsässer wieder auf Kurs Klassenerhalt bringen soll. Nach dem europäischen Abenteuer zu Beginn der vergangenen Saison ist das Team von der deutschen Grenze in diesem Jahr in sich zusammengesackt und krebst auf Rang 19 herum. Höchste Zeit, im Duell mit Überraschungsmannschaft Lens mal wieder zu punkten.

Auch das neureiche Nizza entschied sich in dieser Woche zum Trainerwechsel, nachdem man sich am Wochenende beim Drittligisten CO Le Puy aus dem Pokal verabschiedete. Das Regime des aus der Bundesliga bestens bekannten Lucien Favre endete deutlich erfolgloser als seine erste Amtszeit an der Cote d'Azur, für ihn sitzt jetzt Ex-Spieler Didier Digard auf der Bank der Adler. Gut möglich, dass er im Heimspiel gegen Montpellier Werbung für einen längeren Verbleib auf der Trainerposition machen kann.

Nicht mehr Trainer von OGC Nizza: Der ehemalige Bundesliga-Coach Lucien Favre.
Nicht mehr Trainer von OGC Nizza: Der ehemalige Bundesliga-Coach Lucien Favre.Profimedia

Druck im Keller wächst dank vier Abstiegsplätzen

Nicht nur auf den internationalen Plätzen, sondern auch am Ende der Tabelle geht es eng zu in der Ligue 1. Auxerre, Brest und Ajaccio haben lösbare Aufgaben vor sich und wollen Boden gut machen, denn in diesem Jahr werden ganze vier Vereine aus der Liga absteigen. Ein Grund mehr, auch zur Halbzeit der Saison so viel Luft wie möglich zwischen sich und Platz 17 zu bringen.