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Leichtathletik-DM: Mihambo holt Titel und verletzt sich - Hartmann knackt Bestzeit

Mihambo wird deutsche Meisterin, muss aber um die WM bangen.
Mihambo wird deutsche Meisterin, muss aber um die WM bangen.Profimedia
Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo hat bei den deutschen Meisterschaften neues Selbstvertrauen für ihren angepeilten WM-Hattrick gesammelt - sich bei ihrem DM-Titel in Kassel jedoch am Oberschenkel verletzt. Die Weltmeisterin gewann am Sonntag mit einer Saisonbestleistung von 6,93 m ihren sechsten DM-Titel in Folge, konnte den Wettkampf jedoch nicht zu Ende bringen.

Ihre Ambitionen bei der Weltmeisterschaft in Budapest (19. bis 27. August) erhielten damit trotz der zuvor guten Leistung einen Dämpfer. Die letzten beiden Versuche absolvierte Mihambo nicht mehr, nachdem sie im vierten Durchgang ihren Anlauf abgebrochen hatte. In der Folge kühlte Mihambo ihren linken Oberschenkel mit einem Beutel Eis.

Leichtathletik-DM: Mihambo lässt keinen Zweifel an Sieg

Mit ihren vor der DM erzielten 6,66 m war Mihambo nur als die Nummer drei in Deutschland nach Hessen gereist, Mikaelle Assani (Baden-Baden/6,91) und Maryse Luzolo (Königstein/6,68) hatten bessere Leistungen in der Meldeliste stehen. Um ihre WM-Teilnahme musste die 29-Jährige im Vorfeld als Titelverteidigerin nicht bangen.

Vor 13.000 Zuschauern im Auestadion ließ Mihambo von Beginn an keinen Zweifel an ihrem Erfolg aufkommen. Gleich im ersten Versuch flog Mihambo, die ein Infekt in der Vorbereitung zurückgeworfen hatte, bei ihrem besten Versuch nahe an die Siebenmetermarke, verschenkte nur vier Zentimeter am Brett. Anschließend ließ die die Athletin der LG Kurpfalz weitere Sprünge einen weiteren Sprung auf 6,93 m folgen, ehe sie im vierten Durchgang im Anlauf schmerzverzerrt ihr Gesicht verzog.

Mihambo kann bei der WM in Ungarn das Triple perfekt machen und zum dritten Mal in Folge Weltmeisterin werden. Dies gelang vor ihr nur der US-amerikanischen Rekordweltmeisterin Brittney Reese (2009, 2011, 2013).

Sprint: Hartmann pulverisiert deutschen Rekord über 200 m - Zweiter DM-Titel für Lückenkemper bei der Staffel

Joshua Hartmann hat den 18 Jahre alten deutschen Rekord über 200 Meter pulverisiert. Der 24-Jährige vom ASV Köln siegte in Kassel in 20,02 Sekunden. Die alte Bestmarke von Tobias Unger hatte seit 2005 bei 20,20 gelegen.

"Das lässt sich sehen. Das bedeutet mir viel", sagte Hartmann am ARD-Mikrofon. Eine Zeit unter 20 Sekunden wäre sogar möglich gewesen, hätte Hartmann bei seinem souveränen Sieg nicht frühzeitig den Arm zum Jubeln erhoben.

Hartmann, EM-Fünfter von München 2022, steigerte seine persönliche Bestleistung bei leichtem Rückenwind auf einen Schlag um 0,31 Sekunden.

Sprinterin Gina Lückenkemper hatte zuvor nur 20 Stunden nach ihrem Triumph über die 100 m auch mit der Staffel den deutschen Meistertitel gewonnen. Die Europameisterin setzte sich am Sonntag in Kassel zusammen mit Leonie Kluwig, Michelle Janiak und Nadine Reetz vom SCC Berlin in 43,91 Sekunden vor den Quartetts des VfL Sindelfingen (44,37) und der LG Stadtwerke München (44,44) durch.

"Es war eine unfassbar geile Leistung von allen Mädels. Da darf man auch mal gemeinsam kreischen", sagte Schlussläuferin Lückenkemper in der ARD. Die Berlinerinnen, die durch Lückenkempers Training in den USA selten zusammen auf der Bahn stehen, waren über die 4x100m nicht als Top-Favoritinnen an den Start gegangen.

Lückenkemper hatte am Samstag in 11,03 Sekunden mühelos ihren vierten DM-Titel über die 100 m geholt.

Nach öffentlich gemachten Depressionen: Harting holt Diskus-Bronze

Diskus-Olympiasieger Christoph Harting hat bei den deutschen Meisterschaften für eine kleine Überraschung gesorgt. Der Berliner landete im ersten Wettkampf nach seinen öffentlich gemachten Depressionen mit 62,87 m auf dem dritten Platz, den Sieg sicherte sich Henrik Janssen (Magdeburg/63,93) vor Sven Richter (LV Erzgebirge/63,57).

Unter der Woche hatte Harting, der zwischenzeitlich auf Titelkurs lag, erstmals mit eindrücklichen Worten über seine Krankheit gesprochen. "Es ist eine Krankheit, die immer mehr gesellschaftliche Akzeptanz findet. Das Stigma fällt. Keiner ist davor gefeit. Egal, wie erfolgreich oder unerfolgreich er war. Und ja, es hat auch mich getroffen", sagte der 33-Jährige der Berliner Zeitung.

Harting hatte 2016 in Rio überraschend Olympia-Gold gewonnen und konnte in den folgenden Jahren nicht mehr an seine starken Leistungen anknüpfen.

Zwei DM-Titel für Meyer: Sieg über Hindernisse und 5000 m

Vize-Europameisterin Lea Meyer hat mit ihrem DM-Titel über die 3000 m Hindernis ein aus persönlicher Sicht perfektes Wochenende vollendet. Die Leverkusenerin setzte sich am Sonntag über ihre Spezialstrecke in 9:33,19 Minuten durch.

Tags zuvor war die 25-Jährige bereits über die 5000 m (15:26,82) in Abwesenheit von Europameisterin Konstanze Klosterhalfen (Leverkusen/Fußbeschwerden) die Schnellste gewesen.