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Selbst Obama fiebert mit: Simone Biles will auf der "Erlösungstour" mehr

SID/Flashscore
Simone Biles holte sich am Dienstagabend ihr fünftes Olympia-Gold.
Simone Biles holte sich am Dienstagabend ihr fünftes Olympia-Gold.AFP
Simone Biles hat ihr Olympia-Trauma endgültig überwunden. Dem erlösten Superstar bieten sich noch vier weitere Goldchancen.

Fliegt Simone Biles durch die Bercy Arena, hält selbst Barack Obama die Luft an. Während Serena Williams oder der omnipräsente Snoop Dogg auf der Tribüne mitfiebern, bewundert der ehemalige US-Präsident die "Erlösungstour" der Turnkönigin gebannt vor dem Fernseher. Und huldigt in den Sozialen Netzwerken der "GOAT", der Größten aller Zeiten.

Biles fünftes Olympia-Gold nach acht Jahren Wartezeit ging um die Welt - von "Auferstehung", "Erlösung" und der Rückkehr der "Turn-Queen" schrieben internationale Medien nach dem Triumph der US-Athletinnen im Team-Wettbewerb von Paris.

Drei Jahre nach ihrem dramatischen Abgang von der Olympiabühne in Tokio hat Biles nicht nur ihre eigenen Dämonen besiegt, sondern sich auch zur erfolgreichsten Olympionikin unter den US-Turnern aufgeschwungen. Und sie hat noch lange nicht genug.

"Einfach ein tolles Gefühl"

Schauspielerin Natalie Portman feierte noch immer den dominanten Sieg der US-Girls in Paris, da sorgte der Star-Magnet auf der launigen Pressekonferenz bereits für die nächste Show. "Dieses Gold und dieses Ziel zu erreichen, war einfach ein tolles Gefühl", sagte Biles und richtete den Blick schnell nach vorne.

"Ich habe ja noch ein paar weitere Wettbewerbe hier, also versuche ich, mich darauf zu konzentrieren", sagte sie. Im Mehrkampf sowie in den Einzel-Finals Sprung, Boden und Schwebebalken winken ihr weitere Medaillen. Schon jetzt ist sie der Superstar der Spiele, aber noch lange nicht satt.

Sichtlich gelöst wirkte Biles im Hinblick auf die kommenden Aufgaben. Der Kopf spielt mit, der Körper turnt wie so oft in einer eigenen Liga. Für die Konkurrenz ist das im Kampf um Gold keine gute Nachricht, für Biles selbst ist es das Produkt einer langen, schmerzhaften Reise.

Biles hat ihr grenzenloses Talent auch am Dienstagabend unter Beweis gestellt.
Biles hat ihr grenzenloses Talent auch am Dienstagabend unter Beweis gestellt.AFP

Damals in Tokio

Rückblende, Tokio 2021: Bei den Corona-Spielen hatte Biles ein weiteres goldenes Kapitel schreiben wollen, nachdem sie sich fünf Jahre zuvor in Rio zur vierfachen Olympiasiegerin gekrönt hatte. Dann aber verlor sie beim Sprung die Orientierung in der Luft. Alle Sicherheit war weg. Sie brach den Teamwettkampf ab und verzichtete auf fast alle Einzelfinals.

Nach zwei Jahren Wettkampfpause kämpfte sie sich zurück. Und stellt nun als absolute Ikone des Frauenturnens wieder alle in den Schatten. Was es ihr bedeute, dass sie mit nun 38 Medaillen bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen mehr Edelmetall bei großen Wettkämpfen abgeräumt habe als alle männlichen US-Turner in der Geschichte zusammen?

"Ehrlich gesagt, hätte ich das googeln müssen", sagte Biles, die am Dienstag im zarten Alter von 27 auch zur ältesten Turn-Olympiasiegerin seit 1964 avanciert war.

"Ich führe keine Statistiken, ich gehe einfach hier raus und tue, was ich tun soll", sagte sie: "Und ich tue, was ich liebe und was mir Spaß macht, und das ist alles, was für mich zählt." Die Biles-Festspiele unter dem Eiffelturm haben gerade erst begonnen.

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