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Kühn nach Blut-Sturz mit "ein bisschen Kopfweh" – Bitterling hadert mit WM-Leistungen

SID
Die Medaillen bei der Biathlon-WM in Nove Mesto gingen meistens an die anderen Länder.
Die Medaillen bei der Biathlon-WM in Nove Mesto gingen meistens an die anderen Länder.Profimedia
Johannes Kühn überquerte blutüberströmt den letzten Zielstrich der Biathlon-WM in Nove Mesto, Justus Strelow winkte eilig die Sanitäter bei. Doch mit dickem Turban und zart bläulichem Auge gab der Bayer begleitet vom deutschen Mannschaftsarzt Jan Wüstenfeld in der Mixed Zone selbst Entwarnung. "Es geht", stöhnte der 32-jährige Kühn etwas zerknirscht: "Ich habe ein bisschen Kopfweh, sonst geht es."

Es habe ihm "in der letzten Abfahrt vorm Tunnel den Ski verschnitten. Dann bin ich seitlich einige Meter über den Boden gerutscht, da ist mir der Lauf vom Gewehr gegen den Kopf geknallt", erzählte Kühn. Trotz seines Malheurs landete er mit drei Strafrunden noch auf Rang 14. "Insgesamt ein versöhnlicher Abschluss für bescheidene Weltmeisterschaften", bilanzierte der Gesamtweltcupneunte.

Viel mehr sei in Tschechien wegen der Skier nicht möglich gewesen. "Wir haben keine Chance gehabt vom Material", sagte Kühn deutlich: "Wir waren für die Medaillen nicht konkurrenzfähig." Das Team habe in Nove Mesto auch schon vor dem Fluorverbot in der Vergangenheit "das eine oder andere Mal Probleme gehabt". Man könne "nur hoffen, dass es besser wird, weil so gewinnen wir nix".

Bitterling hadert mit WM-Leistungen

Sportdirektor Felix Bitterling hat abseits der Materialprobleme auch leistungsmäßig ein durchwachsenes Fazit zur Biathlon-WM in Nove Mesto gezogen. "Für uns waren es nicht die glücklichsten und leichtesten zwei Wochen", haderte der 46-Jährige: "So richtig sind wir nicht in den Flow gekommen. Es wäre zu einfach, das nur auf das Material zu schieben." Ein Athlet müsse "sich in einem wirklich guten mentalen Zustand darauf einstellen, das haben wir nicht geschafft".

Insbesondere die im Weltcup so starken Männer nahm er nach einer Bronzemedaille in die Pflicht. "Irgendwann muss man so ein Thema auch annehmen, das müssen wir uns ankreiden", monierte Bitterling: "Es lag an uns, wenn wir am Schießstand sauber durchgekommen wären. Es ist natürlich schwer, wenn man nicht das beste Brett hat. Aber es wäre möglich gewesen. Von daher sind wir bei den Jungs alle zusammen nicht zufrieden."

Mit Blick auf kommende Weltmeisterschaften und vor allem die Olympischen Spiele 2026 müsse generell "das Setup besser passen". Das werde man in den kommenden Tagen und Wochen "in Ruhe analysieren". Mit den Frauen sei er trotz der Materialsorgen "wirklich zufrieden. Klar hätte es die eine oder andere Medaille mehr sein können, gerade bei Franzi. Aber wir waren bei jedem Einzelrennen bei der Flower dabei", so der Sportdirektor.

Zusammen mit der Medaille in der Staffel sei es bei den Frauen "aller Ehren wert" gewesen. Franziska Preuß haderte allerdings mit sich. "Ich habe mir die zwei Wochen ganz anders gewünscht. Ich hatte eine gute Ausgangslage, um mit einer Medaille heimzufahren. Jetzt stehe ich ohne da, das ist ernüchternd", sagte die in der Staffel krank fehlende Anführerin.