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Kleines Hoppala, große Euphorie: Ralf Rangnicks Österreicher schon in EM-Form

Schon früh konnte die ÖFB-Auswahl jubeln.
Schon früh konnte die ÖFB-Auswahl jubeln.AFP
Ralf Rangnick hatte "einen sehr körperbetonten Abnutzungskampf" erlebt. Und entsprechend sah die Hand von Österreichs Nationaltrainer nach dem 2:1 im EM-Test gegen Serbien aus. Beim Torjubel hatte sich Rangnick verletzt, ausgerechnet am "Glückskarabiner" geschnitten, den er selbst ans Team verteilt hatte. "Aber es ist alles gut, nicht so schlimm", sagte der 65-Jährige im ORF.

Der "Verletzungsschock für Rangnick", wie das Blatt OE24 titelte, war dann doch nur ein "kleines Hoppala", wie es die Kronen-Zeitung nannte. Und vielleicht auch der letzte Beweis dafür, dass der deutsche Trainer nach dem von ihm beendeten Flirt mit dem FC Bayern mit viel (Herz-)Blut bei der Sache ist. In Österreich jedenfalls steigt die EURO-Euphorie.

"Wir haben jetzt noch drei Trainingseinheiten und anschließend das Spiel gegen die Schweiz. Dann sind wir, wie ich das sehe, absolut bereit für die EM", sagte Rangnick nach dem schon sechsten Sieg in Serie, den am Dienstag in Wien der Wolfsburger Patrick Wimmer (10.) und der Leipziger Christoph Baumgartner (13.) in einer rauschhaften Anfangsphase herausschossen.

Zum Match-Center: Österreich vs. Serbien

"Wir haben eine nahezu perfekte erste Viertelstunde gespielt, viel besser kann man nicht starten", sagte Rangnick. Und wenn das ÖFB-Team diesen Rausch nicht nur über 15, sondern 90 Minuten lang konserviert, ist auch in der brutal schweren EM-Gruppe mit Frankreich (17. Juni), Polen (21.) und den Niederlande (25.) einiges möglich, der Einzug ins Achtelfinale wie 2021 nicht unrealistisch.

Österreich im historischen Formhoch

Schon jetzt ist Österreich historisch erfolgreich unterwegs. Ein Auswärtssieg am Samstag (18.00 Uhr/DAZN) in St. Gallen gegen Deutschlands EM-Gruppengegner Schweiz wäre der siebte Länderspiel-Erfolg in Serie - das hatten die Österreicher nur 1933/34 mit dem legendären Trainer Hugo Meisl und dem nicht minder legendären "papierenen" Mittelstürmer Matthias Sindelar sowie 2017/18 unter den Coaches Marcel Koller und Franco Foda geschafft.

Im Land der Berge kennt man das Wort
Im Land der Berge kennt man das Wort Flashscore

Der Höhenflug ist nicht zuletzt Rangnick und seiner sachlich-autoritären Art zuzuschreiben, mit der er auch schwierige Charaktere wie Topstar Marko Arnautovic auf Kurs hält. Psychologische Kniffe wie den Glückskarabiner ("Da steht der Name drauf, 2024, Deutschland. Jeder hat einen bekommen als Zeichen, dass man zusammengehört und sich gegenseitig hilft.") inbegriffen.

Weniger blutige Konsequenzen soll die nächste mentale Maßnahme haben: Der Teamchef hat für Kader plus Betreuerstab Rod-Stewart-Tickets für den 15. Juni in Berlin organisiert. Schließlich sang schon "Sir Rod": The first cut is the deepest.