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"Momente für immer": Deutsche Kanuten im Medaillenrausch - Brendel fällt ab

Jacob Schopf und Max Lemke jubeln über Gold.
Jacob Schopf und Max Lemke jubeln über Gold.Profimedia
Die deutschen Rennsportkanuten räumen weiter ab. Max Lemke und Jacob Schopf holen bereits ihr zweites Gold - Sebastian Brendel geht im vielleicht letzten großen Rennen dagegen leer aus.

Erneuter Goldtriumph der Kajak-Männer, Bronze für die Frauen - aber nur Blech für Sebastian Brendel: Die deutschen Kanu-Festspiele von Vaires-sur-Marne haben sich trotz eines Einbruchs des langjährigen Canadier-Königs am zweiten Finaltag fortgesetzt.

Nach dem Olympiasieg des Männer-Vierers und der Silberfahrt des K4 der Frauen legten die deutschen Rennsport-Kanuten am Freitag mit zwei weiteren Medaillen eindrucksvoll nach. Selbst Bundeskanzler Olaf Scholz jubelte auf der Tribüne mit.

Binnen 20 Minuten schlugen erst Paulina Paszek und Jule Hake, dann Jacob Schopf und Max Lemke zu. Lemke sprach von einem "wunderschönen" Gefühl, diesen Moment mit Familie und unzähligen Freunden vor Ort teilen zu können. "Ich war ein bisschen nervös. Aber wir hatten einen guten Start, es war ein perfektes Rennen", ergänzte Schöpf. Nach dem ersten Triumph habe man sich "ein 0,0 Bier gegönnt. Die nächsten Tage wird es auf jeden Fall etwas anderes."

Lemke zeigte im Ziel zwei Finger für zweimal Gold, auf der Tribüne klatschte Kanzler Scholz Applaus. Aus Kollegen wurden im Zweier plötzlich Konkurrenten, doch durch den Erfolg im Vierer habe das Team schon "das gewonnen, was wir gewinnen wollten". Der Zweier sei "die Zugabe", hatte Schopf gesagt. Mit dieser Lockerheit sicherte er sich mit Lemke erneut souverän Gold vor Ungarn und Australien, die Goldkollegen Max Rendschmidt und Tom Liebscher-Lucz wurden Fünfte.

Zum Flashscore Olympia-Tracker (Freitag)

Enttäuschung für Brendel

Brendel erlebte kurz danach auf seiner Paradestrecke über 1000 m eine Enttäuschung. Nach ordentlichem Start wurde der langjährige Dominator bei schwierigen Windverhältnissen Achter und Letzter im Finale - in seinem vielleicht letzten großen Rennen. "Das ist ein ernüchterndes Ergebnis, da muss ich erstmal mit klarkommen. Leider haben die Bedingungen nicht ganz so mitgespielt", sagte der 36-Jährige.

Sebastian Brendel war von seiner Bestform weit entfernt.
Sebastian Brendel war von seiner Bestform weit entfernt.Flashscore

In London hatte Brendel 2012 erstmals Gold im Einer geholt, vier Jahre später krönte er sich im Einer sowie im Zweier zum Olympiasieger. 2021 in Tokio schied er nach dem Gewinn der Bronzemedaille im Zweier über seine Paradestrecke im Halbfinale aus.

Das ernüchternde Finale von Paris dürfte nun der letzte Auftritt für Brendel auf der Olympia-Bühne gewesen sein. Nach Paris "werde ich ganz in Ruhe entscheiden", hatte Brendel dem SID im Vorfeld gesagt.

Bronze für Paszek/Hake

Ein Drama spielte sich im Kajak-Zweier der Frauen ab, das Zielfoto musste entscheiden. Paulina Paszek kauerte in den bangen Minuten des Wartens völlig aufgelöst neben ihrer Teamkollegin Jule Hake auf dem Bootssteg, ehe die Erlösung folgte: Die Jury stufte das deutsche Boot gemeinsam mit den Ungarinnen Noemi Pupp und Sara Fojt auf Rang drei ein, vergab zweimal Bronze. "Das war unglaublich, Wahnsinn", sagte Paszek: "Es ist so schön. Solche Momente bleiben für immer."

Hake und Paszek hatten am Donnerstag im Kajak-Vierer bereits die Silbermedaille gewonnen. Damit übertrafen die deutschen Rennsport-Kanuten bereits vor dem Schlusstag der Wettkämpfe die drei Medaillen aus Tokio. Auch im Kajak-Einer hatten sie in den Vorläufen einen guten Eindruck hinterlassen. Am Samstag könnten weitere Medaillen die herausragende Bilanz veredeln.