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In Topform: Wellinger bereit zur Flugshow - auch bei der Tournee

Flashscore/SID
Andreas Wellinger ist rechtzeitig vor Saisonstart topfit.
Andreas Wellinger ist rechtzeitig vor Saisonstart topfit.Getty Images via AFP
Andreas Wellinger bringt mit seiner Topform sogar die eigenen Trainer ins Schwitzen. "Ach du Scheiße" ruft einer seiner Coaches in einem Video, das den zweimaligen Skisprung-Olympiasieger Anfang November bei einem Trainingsflug in Klingenthal zeigt. Wellinger veröffentlichte die Bilder des Traumflugs bei Instagram. Sein trockener Kommentar: "Die Trainer sind wohl etwas nervös geworden."

Keine Frage: Wellingers Form vor dem Weltcup-Auftakt am Wochenende in Lillehammer stimmt, für Nervosität besteht kein Grund. Der Bayer ist die klare Nummer eins im deutschen Team und hofft auf einen ähnlichen Start wie im vergangenen Winter. Damals landete er in den ersten vier Wettkämpfen dreimal auf dem Podest, in der Olympiastadt von 1994 wurde er zweimal Zweiter.

Wellinger selbst gibt sich noch zurückhaltend. "Du weißt erst nach dem ersten Wettkampf, wo du wirklich stehst. Die Ergebnisliste ist beinhart", sagt der 29-Jährige. Doch er hat das klare Ziel, an den besten Weltcup-Winter seiner Karriere und Rang drei in der Gesamtwertung anzuknüpfen. Der Plan sei es, "möglichst oft zur Siegerehrung zu gehen und möglichst oft die deutsche Hymne zu hören".

So wie beim Auftakt der Vierschanzentournee vor einem Jahr, als Wellinger in Oberstdorf triumphierte und den Schattenberg zum Beben brachte. Am Ende wurde er Gesamtzweiter hinter dem Japaner Ryoyu Kobayashi. Gelingt diesmal der ersehnte erste deutsche Sieg seit 23 Jahren? "Wenn ich sagen würde, dass ich nur unter die Top 10 springen will, glaubt mir das keiner - ist auch nicht so. Logisch will ich das Ding gewinnen. Das will aber jeder, der an den Start geht", sagt Wellinger.

Weil die Tournee schon in sechs Wochen beginnt, will Wellinger gleich einen guten Start in den Winter erwischen. Gut erholt ist er jedenfalls, die lange Pause nutzte er für einen Urlaub mit seiner Freundin in Sri Lanka und einen Abstecher an die Cote d'Azur. In den "süßen Ortschaften" rund um Nizza habe er "mal nicht an Skispringen gedacht. Das mache ich sonst oft genug", sagt der Weltenbummler.

Wellinger bleibt die deutsche Nummer eins

Im Oktober zum Beispiel, als er in Garmisch-Partenkirchen zum dritten Mal deutscher Meister wurde und seine Stellung als deutscher Vorflieger untermauerte. "Der Welle ist schon derjenige, der vorneweg geht", sagt Bundestrainer Stefan Horngacher.

Verlass war auf "Mr. Zuverlässig" schon immer: Im vergangenen Winter hatte es Wellinger als einziger Springer in jedem Wettkampf in den zweiten Durchgang und somit unter die besten 30 geschafft. Genau diese Konstanz braucht es, um auch die Tournee zu gewinnen. "Bis Weihnachten will ich mir die Grundlage erarbeiten, damit ich vorne mitkämpfen kann", sagt er. Vielleicht werden seine Trainer dann ja so richtig nervös.