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Hrubesch mahnt: DFB-Frauen müssen "souveräner" werden – Gwinn erklärt Bindentausch

SID
Horst Hrubesch und Giulia Gwinn haben sich nach dem DFB-Erfolg gegen Island geäußert.
Horst Hrubesch und Giulia Gwinn haben sich nach dem DFB-Erfolg gegen Island geäußert.AFP
Horst Hrubesch war zu Späßen aufgelegt, ärgerte Doppelpackerin Lea Schüller in der Interviewzone - seine Analyse aber formulierte er gewohnt direkt. "Da müssen wir hinkommen, dass es noch souveräner, noch klarer, noch deutlicher wird", sagte der größtenteils aber zufriedene Interims-Bundestrainer nach dem 3:1 (3:1) gegen Island in zweiten EM-Qualifikationsspiel.

Mit sechs Punkten übernahmen die Vize-Europameisterinnen am Dienstagabend die Führung in Gruppe A4. Vier Tage nach dem glücklichen 3:2 in Österreich lief es beim Heimsieg in Aachen deutlich besser, doch es bleibt mit Blick auf das Medaillenziel bei den Olympischen Spiele noch ordentlich Luft nach oben.

"Was wir nicht getan haben: Es noch deutlicher zu entscheiden", monierte Hrubesch, verwies aber auch auf fehlendes Stammpersonal wie Kapitänin Alexandra Popp. Bayern-Torjägerin Schüller (4./34.) traf jeweils per Kopf, Lena Oberdorf (45.+3) erhöhte.

Der zweite Durchgang blieb torlos, obwohl das DFB-Team Chance um Chance erspielte. Klar ist: Solch eine Nachlässigkeit darf man sich im Sommer bei Olympia nicht erlauben. Und auch ein Durchhänger in der ersten Hälfte wurde direkt bestraft, als Islands Hlin Eiriksdottir (23.) zwischenzeitlich ausglich.

Hrubesch schickte ein Mahnung hinterher. "Es ist vorbei mit dieser Laufkundschaft, da müssen wir aufhören zu glauben, dass man alle in Grund und Boden spielt", sagte der 72-Jährige. "Wir müssen 100 Prozent auf den Platz bringen, um zu gewinnen."

Damit das beim Highlight im Sommer gelingt, gab es vor der Partie in Aachen eine Zusammenkunft von Vertretern der Bundesligisten und des DFB. Das Ziel: Die optimale Abstimmung der Zeitpläne, damit Hrubeschs Mini-18er-Kader trotz kurzer Urlaubspause topfit nach Frankreich fährt.

In der Qualfikation für die EM 2025 in der Schweiz geht es mit einem Doppelpack am 31. Mai und 4. Juni weiter, wenn es gegen den dritten Gruppengegner Polen geht. Für ein direktes EM-Ticket müssen die DFB-Frauen Gruppensieger oder -zweiter werden.

Gwinn erklärt Tausch der Kapitänsbinde

Im ersten Spiel Schwarz-Rot-Gold, im zweiten Spiel der Regenbogen: Giulia Gwinn hat als neue Kapitänin der deutschen Fußballerinnen jeweils mit einer anderen Armbinde gespielt. Welche Gedanken hinter dieser Entscheidung steckten, verriet die Verteidigerin von Meister Bayern München nach dem Spiel gegen Island.

"Ich habe die Deutschland-Binde gewählt am Anfang, weil das mein allererstes Spiel als Kapitänin für Deutschland war und für mich ein ganz besonderer Moment", sagte die 24-Jährige nach der Begegnung am Dienstagabend in Aachen. "Es war aber klar, dass ich die Regenbogenbinde genauso tragen möchte."

Von daher habe das "ganz gut gepasst, weil man auch für Werte wie Vielfalt und Gleichberechtigung einstehen möchte. Es war sehr schön, auch mit dieser Binde auflaufen zu dürfen." Gwinn vertrat wie schon beim 3:2 vier Tage zuvor in Österreich die verletzte Spielführerin Alexandra Popp, die gewöhnlich mit der Regenbogenbinde aufläuft.

Zum Match-Center: Deutschland vs. Island