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Helen Kevric: Olympia-Küken auf Biles' Spuren

SID
Helen Kevric am Balken
Helen Kevric am BalkenProfimedia
Im Schatten mächtiger Ahornbäume saß Helen Kevric am Ufer der Seine und ließ kurz die Seele baumeln. Gelöst plauderte die 16 Jahre alte Turnhoffnung im Olympischen Dorf über ihren starken achten Platz im Mehrkampf - und steckte sich schon die nächsten Ziele bei den Spielen. Auch abseits des Sportlichen.

"Ich würde gerne noch mit Simone Biles ein Bild machen", sagte Kevric am Freitag. Natürlich übt der US-Superstar auch auf Deutschlands jüngste Olympionikin eine besondere Faszination aus. Es mache einfach sehr viel Spaß, sagte Kevric, sich mit "so großen Turnerinnen" zu messen - und das teilweise sogar auf Augenhöhe.

Biles bieten sich nach Titeln in der Mannschaft und im Mehrkampf in den kommenden Tagen noch drei Goldchancen. Dass es nicht sogar vier sind, hat viel mit Kevric zu tun. Denn die hat die beste Turnerin der Geschichte in Paris bereits geschlagen. In der Qualifikation am Stufenbarren war sie 0,166 Punkte besser und schnappte Biles als Achte den letzten Finalplatz vor der Nase weg.

Kevric schlägt Biles

"Das fühlt sich natürlich sehr gut an", gestand Kevric vor dem Endkampf am Sonntag (15.40 Uhr, Eurosport/ZDF): "Dass ich da überhaupt drin bin ist sehr krass, ich freue mich extrem."

Es wird das nächste große Highlight in Kevrics junger Karriere, die bislang nur einen Weg kennt: nach oben. Mit ihrem achten Platz erzielte sie das beste deutsche Olympiaergebnis im Mehrkampf seit 1988; die Art und Weise, wie sich die Schwäbin dieser Tage präsentiert, lässt hoffen, dass es in Zukunft noch deutlich höher hinausgeht.

Obwohl sie derzeit mit großen Augen durch ihr Olympiaabenteuer schwebt, strahlt Kevric in Drucksituationen eine beeindruckende Ruhe aus. Selbst das gewaltige Promi-Schaulaufen auf den Tribünen der Bercy-Arena blendet die leidenschaftliche Hobby-Bäckerin aus. Eine im Turnsport nicht ganz unwichtige Gabe.

Für eine Medaille am Stufenbarren wird all das voraussichtlich nicht reichen. Trotzdem sind die Spiele für die angehende Zehntklässlerin schon jetzt ein voller Erfolg. Einer, der auch in der Heimat honoriert wird, wie Kevric erzählte: "Ich komme in die Schülerzeitung."

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