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Harsche Kritik von Van Gaal nach schwacher Leistung gegen Ecuador

Micha Pesseg
Van Gaal beim Unentschieden im zweiten Gruppenspiel
Van Gaal beim Unentschieden im zweiten GruppenspielAFP
Bondscoach Van Gaal mahnt nach dem schwachen Auftritt gegen Ecuador eine verbesserte Spielweise ein. Das 1:1 am Freitag schmeichelte den Holländern, wie auch der ehemalige Bayern-Trainer zugeben musste: "Sie waren die bessere Mannschaft."

"Alle Zweikämpfe gingen an Ecuador, so kann man nicht gewinnen", motzte Louis van Gaal nach dem enttäuschenden 1:1 (1:0) gegen Ecuador.. Eine bewusste Übertreibung, denn die Match-Statistiken beweisen, dass die Niederlande bei den Zweikämpfen klar die Nase vorn hatte (25:16). Logisch, dass Abwehrchef Virgil van Dijk die Kritik des niederländischen Cheftrainers konterte und sich zumindest die Defensivleistung nicht schlecht reden lassen wollte. "Es gibt einen Grund, wieso wir seit 17 Spielen ungeschlagen sind", so Van Dijk nach dem Spiel.

Auch das Spiel mit dem Ball rückte in den Fokus von Van Gaals Kritik. Wenn es nach der Trainerlegende geht, kann sich die Elftal vermehrt auf intensive Trainingseinheiten und personelle Rochaden gefasst machen: "Wir arbeiten daran, bessere Ballbesitzphasen zu haben. Und wir werden weiterhin daran arbeiten. Ich kann nicht garantieren, dass es dann sofort besser wird. Aber ich kann sagen, dass wir im Mittelfeld unterschiedliche Optionen zur Verfügung haben, die ich ausprobieren kann." 

Offensiv harmlose Niederländer

2:14 Torschüsse notierten die Statistiker nach dem schläfrigen Auftritt in Doha jedenfalls. So selten hatte ein europäisches Team bei einer WM seit 1966 nicht mehr Richtung Tor geschossen. Der xG-Wert der Oranje war erschreckend gering: nur 0,1 - jener von Ecuador hingegen 1,8. Cody Gakpo war noch einer der Aktivposten, er hatte den dreimaligen Vize-Weltmeister auch früh in Führung gebracht (6.).

In der zweiten Hälfte dominierte der Außenseiter aus Ecuador
In der zweiten Hälfte dominierte der Außenseiter aus EcuadorOpta by Stats Perform

Danach stellte man die Arbeit mehr oder wenig ein. Lediglich ein harmloser Versuch von Koopmeiners nach Gakpo-Vorarbeit in Minute 66 kam noch zustande, ansonsten diktierte Ecuador die Ereignisse. Enner Valencia (49.) glich mit seinem dritten Turniertor für die in dieser Begegnung schlichtweg mutiger, dynamischer und stärker spielenden Südamerikaner aus. Wie auch Van Gaal anerkennend zugeben musste: "Sie waren die deutlich bessere Mannschaft."