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DHB-Gala nährt olympische Medaillenträume: "Sie können jeden schlagen"

Nach dem Sieg gegen Frankreich war die Laune bestens.
Nach dem Sieg gegen Frankreich war die Laune bestens.Profimedia
Das dickste Lob für Deutschlands Handballer nach ihrem glanzvollen Olympia-Test kam aus berufenem Munde. "Sie haben gezeigt, dass sie den Europameister schlagen können. Das heißt, sie können jeden schlagen", sagte Nikola Karabatic. Für Frankreichs Superstar gab es bei dessen letzten Länderspiel auf deutschem Boden keine Geschenke vom DHB-Team. Sehr zur Freude von Alfred Gislason.

"Das gibt Zuversicht", sagte der Bundestrainer nach der 35:30-Gala gegen den Olympiasieger und Rekordweltmeister. Die extrem disziplinierte Leistung verleiht der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) jede Menge Rückenwind für die anstehende Medaillenmission in Paris. "Das zeigt, dass wir uns vor niemandem verstecken müssen", sagte Torhüter David Späth optimistisch.

Zum Match-Center: Deutschland vs. Frankreich

Anders als bei den deutschen Frauen, die vor ihrem Olympia-Comeback beim 31:36 gegen Brasilien noch viele defensive Schwächen offenbarten, griffen bei den Männern vor 10.105 Zuschauern in Dortmund bereits beeindruckend viele Rädchen ineinander. Hinten fischten hinter der stabilen Deckung Andreas Wolff und Späth einen Ball nach dem anderen aus den Torecken. Und vorne lief der Offensivmotor um Wirbelwind Marko Grgic heiß.

Kurze Pause vor der Abreise

"Wenn wir das auch auf Wettkampfniveau schaffen, können wir unseren Traum erfüllen", sagte Kapitän Johannes Golla mit Blick auf das anvisierte Halbfinale, ehe er sich schnurstracks auf den Weg in die norddeutsche Heimat machte: "Meine Kinder freuen sich schon, dass Papa morgen wieder da ist." Bis das Team Donnerstag in Ludwigsburg für den Feinschliff wieder zusammenkommt, heißt es: Akkus aufladen.

Sogar Gislason, der sonst fast jede freie Minute im Videostudium vor dem Laptop verbringt, will sich auf dem Fahrrad von dem anstehenden Trubel ablenken. Die Form seines Teams, das vor dem Olympia-Auftakt gegen Schweden (27. Juli) in Stuttgart noch weitere Tests gegen Ungarn (19. Juli) und Vorrundengegner Japan (21. Juli) absolviert, beruhigt auch den stets kritischen Isländer. Gleichwohl er berechtigterweise anmerkte, dass Frankreich in Dika Mem und Nedim Remili zwei absolute Ausnahmespieler in der Westfalenhalle fehlten.

Ein Sonderlob holte sich derweil Grgic ab. Bei seinem erst zweiten Länderspiel war der Youngster vom ThSV Eisenach, den Gislason durchaus überraschend in seinen 17-köpfigen Kader berufen hatte, ein belebendes Element. "Er bringt etwas, was uns schon ein bisschen gefehlt hat", sagte Gislason über den erst 20 Jahre alten Senkrechtstarter, der vor den Mikrofonen ähnlich abgeklärt agierte wie zuvor auf dem Feld. "Ich hab's einfach im Blut", sagte er keck.

DHB-Damen machen sich "keine Sorgen"

Emily Bölk und Co. waren derweil bemüht, die klare Niederlage gegen Brasilien nicht überzubewerten. Gegen die flinken Südamerikanerinnen kam die deutsche Deckung - sonst das Prunkstück des Teams - immer wieder einen Schritt zu spät. "Wir machen uns keine Sorgen", versicherte Markus Gaugisch, dessen Team aber so viele Gegentreffer kassierte wie in keinem anderen Spiel seiner Amtszeit.

Die Vorfreude auf die Rückkehr auf die olympische Bühne nach 16 Jahren trübte der Auftritt aber kaum. "Es kribbelt schon", frohlockte Anführerin Bölk mit Blick auf ihre Olympia-Premiere. Schon am 25. Juli - einen Tag vor der offiziellen Eröffnung - wartet der Auftakt gegen Südkorea. Zuvor stehen ebenfalls in Stuttgart die abschließenden Tests gegen Ungarn (19. Juli) und erneut Brasilien (21. Juli) an. Kapitänin Alina Grijseels versicherte trotz des kleinen Stimmungsdämpfers: "Wir sind gut vorbereitet."

SID ml cs