SC Magdeburg strotzt den Strapazen: Wüsten-Jackpot ganz dicht vor Augen
Dass Wiegert angesichts der enormen Terminhatz im Handball überhaupt noch weiß, wo unten und oben ist, ist erstaunlich. Die Partie am Dienstag (19 Uhr) ist für den deutschen Doublesieger bereits das neunte (!) Pflichtspiel der noch jungen Saison. Seit dem Liga-Start am 7. September standen die Grün-Roten im Schnitt alle 66,6 Stunden auf dem Feld. Zu den jeweils drei Spielen in Bundesliga und Champions League gesellt sich nun der dritte Auftritt in der Wüste bei Kairo.
Zum Match-Center: SC Magdeburg vs. Al-Ahly
Von Protesten über das überbordende Programm, die kurz vor der Saison mal wieder hochgekocht waren und die Schlagzeilen bestimmten, ist dieser Tage nichts zu vernehmen. Ziemlich geräuschlos siegen sich die Magdeburger durch das Turnier, bei dem Gegner wie die California Eagles oder Al Khaleej bessere Trainingspartner darstellen. Geräuschlos womöglich auch deshalb, weil es in der neuen ägyptischen Verwaltungshauptstadt, die noch keinen Namen trägt und rund 50 Kilometer entfernt von Kairo liegt, neben einem netten Titel für den Briefkopf vor allem um eine Menge Geld geht.
Die einzigen verbliebenen Konkurrenten (neben Al-Ahly) auf dem Weg zum 400.000-Euro-Jackpot kommen wie jedes Jahr aus Europa: Champions-League-Sieger FC Barcelona und Veszprem, das dank einer Wildcard bei der WM am Start sein darf, stehen sich im anderen Halbfinale am Dienstag gegenüber. Das Finale steigt dann am Donnerstag (19.00 Uhr).
Magdeburg hat bei der 18. Ausgabe der Klub-WM bislang alles richtig gemacht. Durch die deutlichen Siege gegen den nordamerikanischen Vertreter California Eagles (57:21) und Asienmeister Al Khaleej aus Saudi-Arabien (35:28) ging der Plan von Wiegert auf: Als bester Gruppensieger der drei Vorrundengruppen ist ein Duell mit den Top-Teams von Veszprem und Barcelona erst im Endspiel möglich. Auch gegen Al-Ahly sollte nichts anbrennen. Der ägyptische Rekordmeister war in der Gruppenphase gegen Barcelona chancenlos (23:31).