"Niemand wird müde sein": SC Magdeburg freut sich auf Finalkracher
Müde Muskeln? Lahmer Kopf? Bennet Wiegert wischt vor dem Showdown um den Wüsten-Jackpot alle Zweifel beiseite. "In einem Finale wird niemand müde sein", versichert der Trainer vom SC Magdeburg vor dem Endspiel der Klub-WM gegen Telekom Veszprem.
Die Partie gegen das ungarische Topteam am Donnerstag (19 Uhr) wird für den deutschen Doublesieger in Ägypten das vierte Spiel in sechs Tagen sein - doch die historische Chance auf den vierten WM-Titel in Serie setzt bei Wiegert und seiner Mannschaft Kräfte frei.
Es winkt der Wüsten-Jackpot
"Wir sind ins Finale eingezogen, das macht die mentale Regeneration sehr viel einfacher", sagte Wiegert nach dem Halbfinal-Kraftakt gegen den ägyptischen Gastgeber Al-Ahly. Mit sechs Toren lag der SCM schon zurück, ehe er am Ende noch recht souverän 28:24 gewann. "Wir sind sehr glücklich", so Wiegert. Wohlwissend, dass dem SCM nun erneut der üppige Siegerscheck über 400.000 Euro winkt.
Keine 48 Stunden blieben dem Meistercoach, um sein Team auf die nächste Aufgabe einzuschwören. Doch Wiegert kennt das. Das WM-Finale ist schließlich schon das zehnte (!) Pflichtspiel der noch jungen Saison. Seit dem Liga-Start am 7. September standen die Grün-Roten im Schnitt alle 65 Stunden auf dem Feld. Zu den jeweils drei Spielen in Bundesliga und Champions League gesellt sich nun der vierte Auftritt in der Wüste bei Kairo.
Neben den körperlichen Strapazen gilt es, binnen kürzester Zeit die Köpfe wieder frei zu bekommen und den Fokus auf die nächste Aufgabe zu richten. "Das braucht Gott sei Dank nicht viel. Die mentale Regeneration benötigt Siege", sagt Wiegert. Siege wie den im Halbfinale.
Die Magdeburger hatten am Dienstagabend gegen Al-Ahly einen schwachen Start erwischt. Mitte des ersten Durchgangs drohte angesichts des Sechs-Tore-Rückstands sogar das Aus. Doch wie so oft kam das Wiegert-Team zurück. In der zweiten Halbzeit zeigten die Magdeburger eine verbesserte Leistung - und übernahmen in der Schlussphase entscheidend die Führung.
Wiegert lobte sein Team hinterher für "viel Kampf, viel Leidenschaft und viel Emotionalität. Wir stehen verdient im Finale und freuen uns jetzt, Veszprem herausfordern zu dürfen." Die Ungarn hatten sich das Ticket für das Endspiel in einer dramatischen Begegnung gegen Champions-League-Sieger Barcelona (39:34 nach Verlängerung) gesichert.