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Wegen HSV Hamburg: Bergischer HC geht gegen die HBL vor

SID
Tomas Babak vom Bergischer HC.
Tomas Babak vom Bergischer HC.Profimedia
Der abstiegsbedrohte Handball-Bundesligist Bergischer HC verlangt eine zügige Klärung der wirtschaftlichen Verhältnisse beim Ligarivalen HSV Hamburg - und zieht deswegen sogar gegen den Ligaverband vor Gericht.

Man habe am 19. April bei der Handball Bundesliga (HBL) Auskunft über die Vorgänge rund um die Lizenz des HSV Hamburg beantragt, teilte der BHC am Donnerstag mit: "Zu unserem Bedauern mussten wir feststellen, dass die Lizenzierungskommission sich mit unserem Antrag nicht transparent auseinandersetzen wollte."

Bezüglich der Lizenzierung des HSV Hamburg für die laufende und die kommende Saison stelle man sich aufgrund "schwerwiegender Anhaltspunkte weitreichende Fragen", hieß es, und weiter: "Der Bergische HC sah sich daher am 30. April 2024 gezwungen, mit ausdrücklicher Unterstützung weiterer Klubs seinen Antrag vor Gericht gegen den Ligaverband weiterzuverfolgen."

Lizenzzstreit: HBL weist Vorwürfe zurück

Die HBL verwies in einer Reaktion darauf, die Lizenzierungskommission halte sich "vollumfänglich an die Vorgaben und Verfahrensabläufe der HBL-Satzung sowie der Lizenzierungsordnung nebst Richtlinien", welche auf der HBL-Homepage einsehbar seien. Der Antrag des BHC sei abgewiesen worden, da der Ligaverband verpflichtet sei, "sämtliche während des Lizenzierungsverfahrens von den Lizenzbewerben erhaltene Informationen streng vertraulich zu behandeln und diese weder direkt noch indirekt Dritten offenzulegen".

Der Ablauf des gesamten Lizenzierungsverfahrens sei "klar definiert, streng standardisiert und stellt die Basis des organisierten Wettbewerbes der Handball-Bundesligen sicher", so die HBL weiter.

Der Bergische HC, Tabellenvorletzter der Bundesliga, hatte zuvor erklärt, es sei angesichts der "allseits einsehbaren öffentlichen Informationen (...) mehr als zweifelhaft, ob der HSV Hamburg die wirtschaftlichen Kriterien in dieser Saison erfüllt hat und zukünftig erfüllen kann. Damit wird ein fairer Konkurrenzkampf in Frage gestellt – für alle Mitglieder der HBL und 2. HBL."

Der HSV Hamburg hatte die Lizenz für die kommende Saison Mitte April nur unter Vorbehalt erhalten. Der Klub muss eine noch bestehende Liquiditätslücke bis spätestens Freitag schließen, sieht der Entscheidung aber gelassen entgegen. "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht", sagte Geschäftsführer Sebastian Frecke am Donnerstagabend in der Pause des Heimspiels gegen den BHC bei Dyn: "Alle Unterlagen sind fristgerecht eingereicht. Die Liga hat alles." Der HSVH habe sich "nichts zu schulden kommen lassen. Wir sind guter Dinge und warten die Entscheidung der Bundesliga ab."