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Dämpfer für THW Kiel bei Wolff-Comeback in Mannheim: "Es tut weh"

Andreas Wolff hatte sich sein Comeback beim THW Kiel anders vorgestellt.
Andreas Wolff hatte sich sein Comeback beim THW Kiel anders vorgestellt.ČTK / imago sportfotodienst / Marco Wolf
Andreas Wolff brüllte, er jubelte mit weit aufgerissenem Mund und reckte nach gehaltenen Bällen beide Fäuste in die Höhe. Doch am Ende halfen auch die 16 Paraden des prominenten Rückkehrers nicht: Der THW Kiel hat einen Saisonstart zum Vergessen erlebt.

"Das ärgert mich natürlich sehr", sagte Wolff nach dem 27:32 (14:14) bei den Rhein-Neckar Löwen geknickt: "Wir haben gesagt, wir wollen oben angreifen - und jetzt haben wir schon zwei Minuspunkte nach dem ersten Spieltag."

Zum Match-Center: Rhein-Neckar Löwen vs. THW Kiel

Statt zwei Punkten und einer großen Comeback-Show gab es für Wolff und den Rekordmeister nichts zu feiern. "Es tut weh, direkt das erste Spiel zu verlieren nach der Rückkehr. Aber Mund abputzen, weiter gehts", sagte Wolff, für den es die erste Bundesliga-Partie seit fünf Jahren war, bei Dyn und verwies auf die verbleibenden 33 Saisonspiele.

Immerhin: An Wolff lag es nicht, dass die mit großen Ambitionen gestarteten Kieler direkt einen Dämpfer kassierten. In der Schlussphase des hitzigen Duells in Mannheim fehlte es dem ersatzgeschwächten Team schlicht an Energie. Den Ausfall von vier Stammkräften konnte die Mannschaft von Filip Jicha nicht kompensieren, zumal Patrick Wiencek nach nur 45 Sekunden die Rote Karte sah.

Was für den Angriff nach ganz oben fehlt, wurde Wolff nach der Partie gefragt. "Die Breite auf der Bank", antwortete der Torhüter salopp. Tatsächlich agierte Kiel lange Zeit auf Augenhöhe, führte kurz vor der Pause sogar mit 11:9 - in der Schlussphase hatte der THW aber nichts mehr zuzusetzen. Auf der Gegenseite lief nun David Späth, Wolffs Keeperkollege in der Nationalmannschaft, heiß.

Chancenverwertung als Knackpunkt

"Wir hätten bei den gut herausgespielten Möglichkeiten ein wenig mehr Kaltschnäuzigkeit gebraucht, um das Spiel zu kippen", bemängelte Jicha die Chancenauswertung seines Teams. Dennoch sei es "eine Niederlage, die wir akzeptieren müssen. Ich hoffe, dass in der kommenden Woche der ein oder andere Spieler zurückkommt."

Bei manch einem Fan dürfte der Auftaktdämpfer böse Erinnerungen wecken. Bloß nicht wieder so ein Fehlstart wie in der vergangenen Serie, als die Meisterschale nach fünf Niederlagen in den ersten zwölf Spielen praktisch schon nach einem Saisondrittel verloren war. Am Ende sprang Platz vier heraus und, ignoriert man den Supercup zu Saisonbeginn, die erste titellose Spielzeit seit 2018.