Final Four: Hernandez führt Magdeburg ins Pokalfinale - Melsungen schockt Flensburg
"Es ist ein Phänomen, dass wir schon wieder im Finale stehen", sagte Wiegert in der ARD: "Das geht seit drei, vier Saisons so, das ist doch eigentlich absurd. Was jetzt am meisten überwiegt, ist der Stolz auf das Team. Man hat ab der ersten Minute gesehen, wie bereit diese Mannschaft war. Wir haben Berlin auch in der hitzigen Schlussphase nicht das Momentum zurückgegeben."
In einem packenden Spiel vor fast 20.000 Zuschauern in der stimmungsvollen Lanxess-Arena brachte Hernandez die Offensive der Füchse mit einer schier unglaublichen Anzahl an Paraden zum verzweifeln.
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Auch vor dem Prestigeduell gegen die Füchse dominierte der Fall Portner die Gespräche, Magdeburgs Trainer Wiegert war der Stress der vergangenen Tage deutlich anzusehen. "Wir hätten uns gerne mehr auf Berlin konzentriert. Man kann sich den Zeitpunkt aber nicht aussuchen, man will das nicht", sagte er am ARD-Mikrofon: "Es war für alle Beteiligten super intensiv."
Hernandez mit überragendem Start
Umso größer sei deshalb seine Freude auf den Start des Final Four, "um auch mal auf andere Gedanken zu kommen". Durch die Suspendierung von Portner rückte Hernandez noch mehr in den Mittelpunkt - und dieser drehte in der Anfangsphase auf. Während die Offensive des SCM überzeugte, parierte der Spanier einen Ball nach dem anderen. Früh führte Magdeburg mit 6:0, bevor Welthandballer Gidsel in der elften Minute endlich den ersten Treffer für die Berliner erzielte.
Nach dem Tor zeigte sich der Bundesliga-Spitzenreiter nun gefestigt und kämpfte sich zurück in die Partie. Kurz vor der Pause hatte der Hauptstadtklub sogar die Chance auf den zwischenzeitlichen Ausgleich, doch Hernandez parierte erneut stark (24.). Vier Tore betrug schließlich der Rückstand zur Halbzeit. "Wir laufen dem Anfangsrückstand hinterher", haderte Berlins Nils Lichtlein nach den ersten 30 Minuten.
Kristjansson und Andersson stechen bei Krimi hervor
Doch die Füchse gaben sich nicht geschlagen, im zweiten Durchgang entwickelte sich dann der vorhergesagte Krimi zwischen den beiden besten Teams der Liga. Magdeburg brachte den Vorsprung aber ins Ziel - weil Hernandez weiter wie eine Mauer im Tor stand.
Der SCM überzeugte im Angriff mit Gisli Thorgeir Kristjansson, der acht Treffer erzielte. Bester Werfer der Partie war Berlins Lasse Bredekjaer Andersson mit neun Toren. Die Füchse hielten lange dagegen, müssen den Traum vom zweiten Titel nach 2014 aber begraben.
Für Magdeburg geht es nun um den dritten Pokalsieg der Vereinsgeschichte - und um das Ende eines Negativtrends: In den vergangenen beiden Jahren unterlag das Team aus Sachsen-Anhalt jeweils im Endspiel. "Wir wollen es besser machen", sagte Nationalspieler Lukas Mertens, bevor er das zweite Halbfinale beim Abendessen verfolgte.
DHB-Pokal Final Four: Melsungen zieht nach
Dort sah er sehr gut aufgelegte Melsunger. Genau eine Woche nach dem 25:25 in der Liga dominierten die Hessen das Spiel, nach etwas mehr als einer Viertelstunde lagen sie mit 10:5 deutlich in Führung (16.). Die Flensburger um DHB-Kapitän Johannes Golla fanden nicht den gewünschten Zugriff auf die Partie, zur Pause blieb es bei dem Fünf-Tore-Rückstand.
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In der zweiten Halbzeit zeigte sich zunächst ein unverändertes Bild, Melsungen blieb weiter komfortabel vorne. Mit zunehmender Spieldauer wehrten sich die Norddeutschen dann immer mehr gegen die drohende Niederlage - und waren plötzlich bis auf drei Tore dran (50.). Die kochende Stimmung in der Halle erreichte nun ihren Höhepunkt. Doch die Hessen hielten dem Druck stand und dürfen damit vom ersten Titel überhaupt träumen. Bester Werfer der Partie war Flensburgs Emil Jakobsen mit acht Toren.