Handball-Belastung: DHB-Präsident Michelmann regt Reformen an
Michelmann hält die körperlichen und mentalen Anforderungen an die Spitzenkräfte für zu hoch und schlägt als Reformidee die Einführung einer europäischen Handball-Liga vor. "Unsere Top-Spieler sind letztendlich in zwei Top-Ligen gefordert. Ich wäre gespannt auf die Diskussion, alle nationalen Ligen unter das Dach einer europäischen Handball-Liga zu stellen", sagte Michelmann. Es brauche "fundamentale Änderungen", und dazu müsse der Handball "möglicherweise raus aus bestehenden Strukturen: Warum sollen wir also für den Vereinshandball nicht in einem europäischen Zusammenhang denken und ein länderübergreifendes Ligasystem entwickeln, das beispielsweise die Konkurrenz zwischen Champions League und Bundesliga auflöst?"
Zuletzt hatte unter anderem auch Trainer Bennet Wiegert vom deutschen Meister SC Magdeburg mit der kurzen Zeitspanne zwischen dem Ende der Olympischen Sommerspiele und dem Saisonstart in Deutschland gehadert. Bundesliga-Chef Frank Bohmann sagte, dass "aus Sicht der Profiligen und vermutlich auch der Spieler" eigentlich die im Januar stattfindende WM nach den Olympischen Spielen entfallen müsste.
Reduzierung der Bundesliga?
Michelmann sieht dagegen auch eine Reduzierung der Bundesliga als denkbares Szenario, die Stärke der Liga und der enge Wettbewerb sei "Fluch und Segen". Bis auf Frankreich und Dänemark gebe es mit Abstrichen keine vergleichbar starken Ligen in Europa. Die starken Klubs anderer Nationen seien "einfach auf die Champions League als große Bühne angewiesen", so Michelmann.
Die Bundesliga startet am Donnerstag in die neue Spielzeit, auch die Champions League beginnt bereits im September.