Haas trennt sich von Schumacher und holt Hülkenberg - "Hulk" ab Dienstag im Einsatz
"Ich will nicht verhehlen, dass ich über diese Entscheidung sehr enttäuscht bin", teilte Mick Schumacher via Twitter mit: "Aber ich habe eine Menge gelernt und weiß ganz sicher, dass ich einen Platz in der Formel 1 verdiene. Für mich ist dieses Kapitel nicht geschlossen, Rückschläge machen einen nur stärker. Mein Feuer für die Formel 1 brennt, und ich werde hart darum kämpfen, in die Startaufstellung zurückzukehren."
"Das Haas-Team und Mick Schumacher werden am Ende der Saison getrennte Wege gehen", wird Teamchef Günther Steiner in dem Statement zitiert: "Wir möchten Mick für seinen Beitrag zum Team in den letzten beiden Jahren danken. Er ist in der Zeit bei uns als Fahrer weiter gewachsen, und obwohl wir uns nun trennen, wünscht das gesamte Team Mick alles Gute für die Zukunft."
Schumachers letzte theoretische Option für die Saison 2023 ist ein Platz bei Williams. Das britische Traditionsteam hat sich allerdings bereits auf die Verpflichtung von Logan Sargeant festgelegt, sofern dieser sich in der aktuellen Formel-2-Saison für die sogenannte Superlizenz qualifiziert. Diese Starterlaubnis für die Formel 1 hat der US-Amerikaner schon fast sicher.
Schumacher bestreitet damit nur noch das Saisonfinale am Sonntag (14.00 Uhr MEZ/Sky) in Abu Dhabi für das Haas-Team, bei dem er 2021 sein Debüt in der Formel 1 gegeben hatte. Bislang fuhr er mit dem meist unterlegenen Auto zweimal WM-Punkte ein.
Nico Hülkenberg hingegen wird seinen neuen Job beim Haas-Team bereits am kommenden Dienstag (22. November) nach dem Saisonfinale antreten. Zusammen mit Testfahrer Pietro Fittipaldi (Brasilien) absolviert Hülkenberg die Reifentests auf dem Yas-Marina-Circuit.
"Ich freue mich wahnsinnig darüber, mit Haas 2023 in ein Vollzeit-Renncockpit zurückzukehren", sagte Hülkenberg, der bei Haas das Cockpit des zwölf Jahre jüngeren Mick Schumacher übernimmt. Er habe das Gefühl, "nie so richtig aus der Formel 1 weg gewesen zu sein. Ich bin aufgeregt darüber, wieder das tun zu dürfen, was ich am meisten liebe, und möchte mich bei Gene Haas (Teameigner d. Red.) und Günther Steiner (Teamchef d. Red.) für ihr Vertrauen bedanken".
Steiner überschüttete Hülkenberg geradezu mit Lobeshymnen. "Die Erfahrung und das Wissen, also das, was Nico ins Team einbringen kann", seien eindeutig zu sehen: "Er hat fast 200 Grand-Prix-Starts in seiner Karriere, eine Reputation als großartiger Qualifyer und als solider, zuverlässiger Racer", sagte Steiner über den 35-jährigen Deutschen.
Diese Eigenschaften, "zusammengelegt mit der Erfahrung von Kevin Magnussen, geben uns jetzt eine sehr glaubwürdige und erfahrene Fahrerpaarung, von der wir überzeugt sind, dass sie uns dabei helfen wird, in der Startaufstellung nach vorn zu kommen", führte Steiner weiter aus: "Das ist das Ziel, und deswegen haben wir uns für Nicos Rückkehr in die Formel 1 entschieden."
Scharfe Kritik übte Mick Schumachers Onkel Ralf an der Entscheidung, seinen Neffen vor die Tür zu setzen. In einem Beitrag auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de äußerte er die Vermutung, dass etwas Persönliches dahinterstecken müsse: "Ich glaube, dass Günther Steiner einfach nicht damit klarkommt, dass jetzt jemand anders im Team auch einen Fokus auf sich hat. Denn ich glaube, er ist sehr, sehr gern derjenige, der im Vordergrund steht."