Großer Preis von Bahrain: Sechs Kernpunkte für das Rennen
RED BULL FLIEGT
Max Verstappen haderte viel mit seinem Red Bull, noch im Abschlusstraining beklagte er fehlenden Grip - und im Qualifying raste der Weltmeister wieder einmal allen davon. Neben ihm in der Startaufstellung steht auch noch sein Teamkollege. Kann es etwa noch besser werden? Ja! "Normalerweise haben wir im Rennen unsere Stärken", referierte Verstappen.
FERRARI RISKIERT
Charles Leclerc unternahm im letzten Qualifying-Abschnitt nur einen Versuch, um die Pole Position zu erobern - und die Fachwelt wunderte sich. Teamchef Fred Vasseur lüftete das Geheimnis: "Wir haben die Entscheidung kurzfristig getroffen, einen Reifensatz zu sparen. Jetzt sind wir in einer guten Position." Von Startplatz drei soll es für Leclerc so doch noch ganz nach vorne gehen.
ASTON MARTIN MISCHT MIT
Die Augen von Fernando Alonso leuchteten. "Wir sind im Mix mit Ferrari und Mercedes, das klingt unwirklich", sagte der Spanier nach der Eroberung von Startplatz fünf. Nicht wenige trauten dem Altmeister im enorm verbesserten Aston Martin sogar noch mehr zu. Doch auch von P5 sei Alonso "unser härtester Gegner", sagte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko. Und der Doktor glaubt auch den Grund zu kennen. "Es sind ja einige Mitarbeiter von uns zu Aston Martin gewechselt. Offensichtlich haben die ein gutes Gedächtnis", scherzte er bei Sky.
MERCEDES STELLT INFRAGE
Nicht zum Scherzen aufgelegt ist Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. Das Konzept des Rennwagens werde das Team nicht mehr dauerhaft an die Spitze bringen, hielt er nach den Startplätzen sechs und sieben für George Russell und Lewis Hamilton fest. Die Devise lautet: Notfalls kurzfristig Plätze einbüßen, wenn man dafür langfristig wieder ganz vorn landet. Hamilton aber hatte im Qualifying gar noch Schlimmeres befürchtet: "Ich bin heute morgen aufgewacht und dachte, wir wären noch weiter hinten."
HÜLKENBERG RÜSTET SICH
Startplatz zehn beim Comeback, das erste Qualifying-Duell gegen Haas-Teamkollege Kevin Magnussen deutlich gewonnen - die Laune von Nico Hülkenberg konnte besser kaum sein. Doch der Rheinländer rüstete sich für einen harten Grand Prix: "Wir wussten, dass wir auf eine Runde schnell sind. Aber im Rennen werden die Brötchen gebacken und verdient. Da gibt es den wahren Härtetest."
AUFTAKTFLUCH UND URALT-REKORD
Der Sieg in Bahrain ist nur auf den ersten Blick der ganz große Wurf - zumindest, wenn man ein Freund der Statistik ist. Denn seit 2017 ist der Fahrer, der das erste Saisonrennen gewonnen hat, zuletzt jeweils "nur" WM-Zweiter geworden. Sollte Fernando Alonso gewinnen, würden dafür die Formel-1-Geschichtsbücher neu geschrieben: Sein letzter Sieg datiert nämlich aus dem Jahr 2013. Bislang hält der Italiener Riccardo Patrese den Rekord für den größten Abstand zwischen zwei Erfolgen - mit vergleichsweise schlappen sechs Jahren. Außerdem kann der 41 Jahre alte Alonso zum ältesten Grand-Prix-Gewinner seit 1970 avancieren.