"Grenzwertig": Schmaler Grat zwischen Risiko und Spektakel
Im Wettkampf selbst habe ohnehin die massive Strömung mehr gestört. "Ohne Strömung schwimmen die Athleten 1,4 bis 1,5 Meter pro Sekunde. Wenn ich 1 Meter pro Sekunde Gegenströmung habe, bleiben nur noch 0,4 bis 0,5 Meter pro Sekunde zum Vorwärtskommen. Es war sicherlich hart", führte Möller aus. Es sei "grenzwertig, aber handelbar" gewesen. Gerade zu Beginn seien es durch die unterschiedlichen Startpositionen nicht für alle gleiche Bedingungen gewesen.
"Sowas wird es nicht mehr oft geben"
"Das Schwimmen war ein Drunter und Drüber", erklärte Laura Lindemann: "Ich war unter anderen Leuten, plötzlich drüber." Lisa Tertsch sprach in der ARD vom Gefühl von einer "Waschmaschine" im Wasser. Die Stimmung am Mittwoch sei aber einmalig gewesen. "Man hat keinen Atem gehört, die Schreie waren zwei Meter neben dem Ohr", sagte Tim Hellwig. "Sowas", ergänzte Jonas Schomburg, werde es im Triathlon "nicht mehr oft geben".
Dennoch könne man die Entscheidung des Veranstalters für "einen spektakulären Schauplatz" weiterhin "kritisch" hinterfragen, sagte Möller: "Die Entscheidungen sind irgendwann gefallen und es wurde ein Risiko eingegangen." Schließlich seien die Wasserwerte der Seine in den vergangenen Wochen wenn überhaupt nur knapp unter dem Grenzwert geblieben. "Dass wir in der Seine klare Badebedingungen erleben, ist illusorisch", betonte der Bundestrainer deshalb.
Am 5. August ist noch die Mixed-Staffel der Triathleten geplant, ehe am 8. und 9. August die Freiwasserschwimmer um Florian Wellbrock und Leonie Beck in den Fluss sollen.