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Vom Gefühlsmix erfasst: Esther Henseleit überrascht beim Solheim Cup

Esther Henseleit beim Solheim Cup.
Esther Henseleit beim Solheim Cup.DAVID CANNON/David Cannon Collection/Getty Images via AFP
Der neue deutsche Golfstar Esther Henseleit war nach dem Premieren-Sieg beim Solheim Cup zufrieden mit sich.

Die Faust zuckte auf der Runde immer wieder heraus, das zuletzt gewohnte Grinsen kam mehrfach hinzu - und nach ihrem Traumschlag auf dem letzten Loch konnten sogar die US-Fans ihren Applaus für Esther Henseleit nicht zurückhalten. Als die neue deutsche Vorzeigegolferin endgültig beim Solheim Cup angekommen war, erfasste die Debütantin ein Gefühlsmix aus großem Stolz und sympathischer Bescheidenheit.

"Ich war froh, dass ich meinen Teil beitragen und am Ende diesen Punkt sichern konnte", sagte die Olympia-Silbermedaillengewinnerin: "Wir haben wirklich solide gespielt." Gemeinsam mit der Engländerin Charley Hull hatte Henseleit auf ihrer Runde am Samstag den Erfolg im klassischen Vierer gegen Ally Ewing und Jennifer Kupcho klargemacht. Nach ihrer Niederlage zum Auftakt am Freitag in Gainesville/Virginia war es der Premierensieg für die 25-Jährige beim prestigeträchtigen Vergleich zwischen Europa und den USA.

Großer Rückstand für europäisches Team

Trotz des wichtigen Punktgewinns benötigt das Team vom alten Kontinent am Sonntagnachmittag ein mittelschweres Golfwunder, um den Cup ein viertes Mal in Folge zu gewinnen. Bisher ist das noch keiner Mannschaft in der Geschichte des weiblichen Pendants zum Ryder Cup der Männer gelungen. 

Die Europäerinnen liegen 6:10 zurück, in den zwölf Einzelnen bräuchten sie acht Siege. Ein 14:14 würde zwar für die erfolgreiche Titelverteidigung reichen, gegen die ohnehin favorisierten US-Girls scheint das aber ein aussichtsloses Unterfangen.

Doch für Henseleit - die dank Paris-Silber vor einem Monat und dem zweiten Platz eine Woche später bei den Scottish Open als sechste Deutsche den Sprung ins europäische Team geschafft hatte - war der Solheim Cup schon vor ihrem abschließenden Match gegen Andrea Lee ein unvergessliches Erlebnis. Und das hatte nichts damit zu tun, dass ihr Verlobter, Trainer und Manager Reece Phillips wegen eines Bandscheibenvorfalls als Caddie ausfiel.

"Ein Kindheitstraum erfüllt sich", hatte die gebürtige Friesin, die mittlerweile im beliebten Profigolfer-Domizil in Scottsdale/Arizona lebt, kurz vor ihrem ersten Abschlag gesagt. Diesen Traum hegte Henseleit seit 2015. Damals war sie als jugendliche Zuschauerin beim Solheim Cup in St. Leon-Rot "die ganze Zeit" vor Ort: "Von da an war es mein Ziel, irgendwann selbst dabei zu sein."

Nun müssen neue Ziele her.