Henseleits letztes Highlight: Erst das Millionen-Spiel - dann ab nach Hause
So richtig Sinn würde es auch nicht machen, das gute Stück zur Tour-Championship nach Naples/Florida zu schleppen. Schließlich wird Henseleit von ihrem finalen Aufritt 2024 in jedem Fall etwas mit in ihr Domizil nach Scottsdale/Arizona bringen. Die 60 besten Spielerinnen der amerikanischen LPGA-Tour erhalten alleine für ihre Teilnahme jeweils 55.000 US-Dollar. Die Gewinnerin darf sich über den größten Siegerscheck des Jahres in Höhe von vier Millionen Dollar freuen, insgesamt geht es um stattliche elf Millionen.
Da lohnt es sich, vor dem Urlaub noch einmal eifrig die Schläger zu schwingen - auch wenn Henseleit in der Vorbereitung nichts verändern will. "Ich bemühe mich, jedes Turnier mit derselben Herangehensweise anzugehen und keines besonders hervorzuheben", erklärte die 25-Jährige, die bei der Generalprobe am vergangenen Wochenende in Belleair den geteilten 25. Platz belegt hatte: "Ich fühle mich gut. Meine Ziele sind dieselben wie jede Woche - mich gut vorzubereiten, mein Bestes zu geben und dann zu sehen, wo ich lande."
Olympia war keine Eintagsfliege
Dieses Konzept hat in den vergangenen Monaten sehr gut funktioniert. Erst überraschte Henseleit bei Olympia, dann legte die gebürtige Friesin mit Top-Resultaten auf der Tour nach und erfüllte sich so mit der ersten Teilnahme am prestigeträchtigen Solheim Cup einen Kindheitstraum. Und auch wenn die Europäerinnen gegen die US-Amerikanerinnen den Kürzeren zogen, gerät Henseleit beim Jahresrückblick ins Schwärmen.
"Ich denke, es war eine großartige Saison, ich habe die meisten meiner Ziele erreicht, kann stolz darauf sein und hatte viel Spaß dabei", sagte die Nummer 31 der Weltrangliste: "Es gehört weiterhin viel Arbeit dazu, aber ich freue mich darauf aufzubauen und in die Saison 2025 zu starten. Meine Leistungen in diesem Jahr zeigen, dass ich auf hohem Niveau mithalten und gewinnen kann - was ein wichtiges Ziel für mich ist."
Der erste Sieg auf der LPGA fehlt Henseleit nach zwei Erfolgen auf der Europa-Tour noch, auch ein Majortriumph scheint mittelfristig möglich. Doch erst einmal steht für Henseleit der ganz persönliche "Wonnemonat" bevor.
"Die Saison war sehr vollgepackt, und nach jeder Woche muss man sich schnell neu fokussieren. In der Off-Season nehme ich mir im Dezember frei, um über die vergangene Saison nachzudenken, mich auszuruhen und dann bereit zu sein, wieder hart zu arbeiten", sagte Henseleit: "Es ist wunderbar, in Deutschland Weihnachten zu genießen. Ich freue mich darauf, richtig mit Familie und Freunden zu feiern und entspannen zu können."