Deutsche Golf-Hoffnung Stephan Jäger: Mit Anlauf ins Abenteuer Augusta
Auf die Magnolien hat sich Stephan Jäger tagelang gefreut. Zu Dutzenden säumen die Bäume die Auffahrt in den Augusta National Golf Club. Auf der berühmten Magnolia Lane erreicht der Wahl-Amerikaner einen Meilenstein, für den er einen langen Weg hatte zurücklegen müssen.
Jäger ist der einzige deutsche Golfprofi, der beim diesjährigen US-Masters in Augusta dabei sein wird. Die Startberechtigung für das erste Major-Turnier des Jahres, das von Donnerstag bis Sonntag ausgetragen wird, ergatterte der 34-Jährige durch seinen überraschenden Triumph beim PGA-Turnier in Houston am Ostermontag.
"Es war wirklich eine Traumwoche. Ich habe mich auf dem Platz total wohl gefühlt", sagte Jäger danach der Süddeutschen Zeitung. Als erster Deutscher seit Alexander Cejka 2015 hatte er ein Event der PGA-Tour für sich entscheiden können, was ihm eine Tourcard für die kommenden zwei Jahre bescherte.
Aus dem Nichts auf die große Bühne
Plötzlich hat sich der gebürtige Bayer ins Rampenlicht gespielt - bislang war Jäger hierzulande eher unbekannt. Das liegt auch daran, dass er schon im zarten Alter von 16 in die USA zog - um sich dort am College auf das Golfspielen zu konzentrieren.
"Es gab kein Sicherheitsnetz, keine andere Idee fürs Leben, außer Golf", blickt Jäger zurück. 135 Anläufe bei PGA-Turnieren hatte er bis zu seinem Premierensieg benötigt. Der Erfolg von Houston ließ bei Jäger auch die Erinnerung an seinen Vater aufleben, der vor zwei Jahren verstorben war.
In Augusta feiert Jäger seine Premiere, Bernhard Langer hingegen wird erstmals nach 40 Jahren fehlen. Der 66-Jährige hatte dort zum letztem Mal spielen wollen, ein Achillessehnenriss verschiebt den Abschied nun.
Die Hoffnungen ruhen somit auf Jäger, der beim Abenteuer Augusta von seiner Familie begleitet wird: "Wir haben ein großes Haus gemietet, wo wir für die Woche leben werden. Das wird bestimmt ein cooler Trip."