"Gewisse körperliche Härte": Gwinn will DFB-Frauen gegen Österreich anführen
Zwischen Alpengipfeln, Wiesen und Wäldern stimmten sich die deutschen Fußballerinnen um Ersatzkapitänin Gwinn aufs heiße Nachbarschaftsduell mit Österreich ein, doch am Freitag ist es mit der Idylle vorbei. "Es wird eine gewisse körperliche Härte geben", kündigte Gwinns Stellvertreterin Lena Oberdorf vor dem Kampf um die EM-Tickets in Linz an - ganz nach dem Geschmack der Mittelfeld-Abräumerin also.
DFB: Gwinn möchte Verantwortung übernehmen
Die Außenverteidigerin Gwinn von Meister Bayern München ist unumstrittene Stammkraft auf der rechten Abwehrseite. Trotz zweier Kreuzbandrisse hat die 24-Jährige bereits 41 Länderspiele bestritten und zuletzt ihren Führungsanspruch auch im DFB-Team öffentlich untermauert.
"Ich möchte Verantwortung übernehmen und das auch verkörpern", sagte Gwinn, die auch designierte Elfmeterschützin der Nationalelf ist: "Da gehe ich voran, verstecke mich nicht. Wer sich wegduckt, bewirkt nichts." Mittelfeldspielerin Oberdorf (22/VfL Wolfsburg) gehört als feste Größe im Zentrum bereits seit längerem dem Mannschaftsrat an.
Das darf sie nun in einem wichtigen Spiel. Es geht nicht nur um Punkte für die Teilnahme an der EURO 2025 in der Schweiz - mit Argusaugen verfolgt Hrubesch jede Szene für sein Olympia-Casting. "Wir müssen dort weitermachen, wo wir aufgehört haben", forderte der 72-Jährige, das 2:0 in den Niederlanden Ende Februar soll Rückenwind verleihen.
Popp fällt aus
Mit dem souveränen Sieg im Nachbarland qualifizierte sich sein Team als Nations-League-Dritter auf den letzten Drücker für die Sommerspiele, der Konkurrenzkampf um die Olympia-Plätze ist entbrannt. "Der Druck ist da, klar", räumte Mittelfeldspielerin Sjoeke Nüsken (FC Chelsea) ein. "Jede Spielerin will die Gelegenheit nutzen, sich zu zeigen." Zumal bei der Medaillenjagd (24. Juli bis 11. August) nur 18 Spielerinnen im offiziellen Kader stehen.
Zum Match-Center: Österreich vs. Deutschland
Popp verpasst dagegen wie Abwehrchefin Marina Hegering die Spiele der DFB-Frauen in Linz sowie am Dienstag (18.10 Uhr/ZDF) in Aachen gegen Island verletzungsbedingt. Nachdem Vize-Kapitänin Svenja Huth Mitte März aus dem DFB-Team zurückgetreten war, hatte Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch zunächst offen gelassen, wer in der anstehenden Partie die Kapitänsbinde tragen wird.
Österreich-Trainerin Fuhrmann: "Sehr spezielles Spiel"
Auf der Gegenseite wittert der mit einem Dutzend Bundesliga-Spielerinnen gespickte Gastgeber seine Chance. "Viele unserer Spielerinnen sind oder waren Legionärinnen in Deutschland, kennen sich also untereinander gut. Insofern ist es ein sehr spezielles Spiel", sagte Nationaltrainerin Irene Fuhrmann dem kicker: "Und es ist ja auch ein bisschen das Wiederaufleben des EM-Viertelfinals 2022 in London."
Beim spannenden 2:0 im englischen Brentford hatte Deutschland damals gleich in mehreren Situationen Glück, dass die ÖFB-Auswahl an Pfosten oder Latte scheiterte. "Sie haben sich gut entwickelt in den letzten Jahren, es wird kein Selbstgänger werden", warnte Hrubesch.
Seine Auswahl spielt in den an die Nations League angelehnten "European Qualifiers" in der A-Liga, in der die Gruppenersten und -zweiten die direkten EM-Tickets lösen. Die Dritt- und Viertplatzierten müssen den Umweg über die Play-offs nehmen.