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Von James bis Caicedo: Fünf herausragende Spielerinnen der WM-Gruppenphase

AFP/Flashscore
Shooting-Star Lauren James jubelt mit den englischen Fans.
Shooting-Star Lauren James jubelt mit den englischen Fans.AFP
Nach zwei Wochen der Gruppenphase beginnt am Samstag die K.o.-Runde der Frauen-Weltmeisterschaft – und das ohne die deutsche Mannschaft. Damit ihr trotzdem bestens vorbereitet seid, haben wir die fünf auffälligsten Spielerinnen des bisherigen Turniers zusammengetragen.

Lauren James - England

Die 21-jährige Angreiferin kam im zweiten Spiel der englischen Nationalmannschaft zu ihrem ersten Einsatz bei einer Weltmeisterschaft und brauchte nur sechs Minuten, um ein Tor zu erzielen, indem sie den Ball von außerhalb des Strafraums zum 1:0-Sieg des Europameisters gegen Dänemark in den Winkel zirkelte. Beim 6:1-Sieg gegen China spielte die Chelsea-Spielerin dann die Hauptrolle: Sie erzielte zwei wunderbare Tore – eines mit jedem Fuß – und bereitete drei weitere vor.

Vor der Weltmeisterschaft sagte sie, sie wolle nicht nur als Schwester des englischen Nationalspielers Reece James von sich reden machen. Das ist ihr gelungen, und noch mehr. "Sie ist etwas Besonderes - eine ganz besondere Spielerin für uns und für den Frauenfußball im Allgemeinen", sagte Englands Teamkollegin Chloe Kelly gegenüber Reportern.

Chiamaka Nnadozie - Nigeria

Als nächstes wird es James im Achtelfinale mit Nigeria zu tun bekommen, und damit auch mit Torhüterin Chiamaka Nnadozie. Die 22-jährige nigerianische Kapitänin hat bei diesem Turnier einen fast unüberwindbaren Rückhalt für ihr Team dargestellt. Die Torhüterin von Paris FC trotzte der legendären Torjägerin Christine Sinclair vom Elfmeterpunkt und verhalf Nigeria beim 0:0-Unentschieden zum Auftakt gegen Olympiasieger Kanada zu einem wichtigen Punkt.

Beim 0:0 gegen Irland, das Nigeria den Einzug in die K.o.-Runde sicherte, blieb sie ebenfalls ohne Gegentreffer. "Sie ist so talentiert", sagte Sandrine Soubeyrand, die französische Legende und Cheftrainerin des FC Paris, gegenüber ESPN. "Sie ist einer der Hauptgründe, warum wir in der letzten Saison Dritter in der Liga wurden und uns für die Champions League qualifiziert haben."

Linda Caicedo - Kolumbien

Die 18-jährige Angreiferin von Real Madrid galt bereits vor der WM als eine der Hoffnungsträgerinnen des Frauenfußballs, doch viele wähnten den Schritt auf die große Bühne als verfrüht. Mit den Auftritten beim Weltturnier hat die Kolumbianerin nun aber alle Kritiker verstummen lassen. Bei ihrem WM-Debüt gegen Südkorea erzielte sie ein Tor, wenn auch mit Hilfe eines Torwartfehlers, und beim umjubelten 2:1-Sieg gegen Deutschland traf sie erneut. Es war eines der schönsten Tore des bisherigen Turniers. Caicedo erhielt den Ball im deutschen Strafraum, setzte sich mit einem genialen Doppel-Kontakt gegen zwei Gegnerinnen durch und schlenzte den Ball in die obere, lange Ecke.

Die Teenagerin, bei der im Alter von 15 Jahren Eierstockkrebs diagnostiziert wurde, die sich aber vollständig erholt hat, stand jedoch im Mittelpunkt eines anderen Gesundheitsproblems. Im Training ging sie zu Boden und hielt sich ihre Brust, und beim Sieg gegen Deutschland schien sie auch Probleme mit der Atmung zu haben. Medizinische Tests ergaben nun aber, dass sie völlig gesund ist. Hoffen wir, dass wir sie im Turnier weiterhin bei bester Gesundheit erleben können.

Kolumbiens Caicedo (C) bejubelt ihren Treffer gegen Deutschland
Kolumbiens Caicedo (C) bejubelt ihren Treffer gegen DeutschlandAFP

Hinata Miyazawa - Japan

Die Japanerinnen gewannen alle drei Gruppenspiele, erzielten elf Tore und kassierten kein einziges, wobei der Höhepunkt ein 4:0-Sieg gegen die favorisierten Spanierinnen war. Die 23-jährige Miyazawa hatte maßgeblichen Anteil an Japans unerwartetem Erfolg: Sie traf viermal und führte die Torschützenliste gemeinsam mit Alexandra Popp an, die nach dem Ausscheiden nun nicht mehr nachlegen kann. Zwei ihrer Tore erzielte Miyazawa gegen Spanien, außerdem gab sie in diesem Spiel eine Vorlage.

Die offensive Mittelfeldspielerin hätte noch mehr Tore erzielen können, doch Trainer Futoshi Ikeda nahm sie in der Halbzeitpause gegen Spanien vom Platz, um sie für das Achtelfinalspiel gegen Norwegen frisch zu halten. "Das hätte ich mir nie träumen lassen. Alle Tore habe ich erzielt, weil die anderen Spielerinnen mir die richtigen Pässe gegeben haben. Es ist also das Tor von allen, nicht nur von mir", sagte Miyawza, die in der japanischen Liga spielt, nach dem großen Sieg gegen Spanien.

Hinata Miyazawa (R) jubelt mit Riko Ueki über ihren Treffer gegen Spanien
Hinata Miyazawa (R) jubelt mit Riko Ueki über ihren Treffer gegen SpanienAFP

Amanda Ilestedt - Schweden

Vor dem Turnier hatten nicht viele die Arsenal-Spielerin auf der Liste der auffälligsten Akteurinnen – vor allem nicht als Torschützin. Doch die 30-jährige Verteidigerin gehört mit drei Treffern in ebenso vielen Spielen zu den besten Torschützinnen - allesamt Kopfbälle nach Ecken. Titelverteidiger USA, der am Sonntag im Achtelfinale auf Schweden trifft, sollte also gewarnt sein.

Schwedens Trainer Peter Gerhardsson hat nicht gescherzt, als er sagte, sie könne den Goldenen Schuh gewinnen. Und Ilestedt, die früher bei Paris Saint-Germain und Bayern München spielte, betonte, dass ihr Erfolg kein Zufall war. "Vielleicht habe ich nicht mit drei Toren gerechnet, aber ich weiß, dass das eine meiner Stärken ist, und wir arbeiten im Training viel daran", sagte sie.

Amanda Ilestedt (C) bejubelt ihren Treffer gegen Italien
Amanda Ilestedt (C) bejubelt ihren Treffer gegen ItalienAFP