Guide zur Frauen-WM 2023: Alle Teams, Rekorde und Spielstätten in der Übersicht

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Frauen-WM Guide: Alle Teams, Rekorde und Spielstätten in der Übersicht

"Oceaunz Pro", der offizielle Spielball für die Anfangsphase der Frauen-WM 2023
"Oceaunz Pro", der offizielle Spielball für die Anfangsphase der Frauen-WM 2023Profimedia
An welchen Spielorten findet die Frauen-WM 2023 statt? Welche und wie viele Teams sind in Australien und Neuseeland vertreten, wer kann sich den Titel schnappen? Und welche Rekorde sind bei der 9. Frauen-WM akut gefährdet? Diese und noch einige weitere Fragen werden in unserem großen Guide zur Frauen-WM 2023 (20. Juli bis 20. August) beantwortet.

Wo findet die Frauen-WM 2023 statt?

In Australien und Neuseeland. Erstmals tragen zwei Nationen zusammen das wichtigste Turnier im Damenfußball aus, erstmals findet eine Ausgabe in Ozeanien statt. Die bisherigen Gastgeber waren China (1991, 2007), Schweden (1995), die USA (1999, 2003), Deutschland (2011), Kanada (2015) und Frankreich (2019).

Das größte Stadion, in welchem naturgemäß auch das Finale stattfinden wird, steht in Sydney. Bis zu 83.500 Fans bietet das "Stadium Australia" eine Herberge. Erbaut wurde es 1999, ursprünglich für die Olympischen Sommerspiele 2000. Im Vorfeld der Frauen-WM 2023 wurde es einer rund 72 Millionen Euro teuren Renovation unterzogen.

Sämtliche Stadien der Frauen-WM 2023 in der Übersicht
Sämtliche Stadien der Frauen-WM 2023 in der ÜbersichtFlashscore

Im Alltag finden hier Rugby-Spiele statt, werden berühmte Premier-League-Vereine wie der FC Liverpool auf der Sommertour empfangen oder geben die großen Stars der Musikszene – U2, Adele, Justin Bieber – gigantische Konzerte. 

Fünf weitere Spielorte gibt es in Australien, vier in Neuseeland. Das Eröffnungsspiel zwischen Co-Gastgeber Neuseeland und Norwegen wird im neuseeländischen Nationalstadion in Auckland (fast 50.000 Plätze) ausgetragen. Die wenigsten Zuschauer passen außerdem in das Hindmarsh Stadium in Adelaide (18.500 Plätze).

Wo wird die Frauen-WM 2023 übertragen?

Nach langen und zähen Verhandlungen einigten sich die FIFA und die "European Broadcasting Union" (EBU) endlich auf einen Vertrag zur Frauen-WM 2023. Zwischenzeitlich drohte das komplette TV-Blackout in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien.

FIFA-Präsident Gianni Infantino hatte sich über "enttäuschende und nicht akzeptable" finanzielle Angebote zu den Übertragungsrechten beklagt und damit gedroht, die Rechte nicht zu verkaufen. Erste Mitte Juni gelang es endlich, eine grundsätzliche Einigung zu erzielen.

Der 1. Spieltag in der praktischen Übersicht
Der 1. Spieltag in der praktischen ÜbersichtFlashscore

Die ARD und das ZDF werden alle 64 Spiele der Frauen-WM 2023 live übertragen. Highlights und Zusammenfassungen werden bei den öffentlich-rechtlichen Sendern ebenfalls angeboten, auch online. Etliche Spiele – natürlich auch sämtliche Partien mit deutscher Beteiligung – könnt ihr obendrein live in der Flashscore Audioreportage mitverfolgen.

Welche Teams nehmen an der Frauen-WM 2023 teil?

Erstmals sind 32 Nationen bei einer Frauen-Weltmeisterschaft qualifiziert. Diese sind in acht Vierergruppen aufgeteilt, jeweils die zwei besten Teams schaffen es in die K.o.-Phase.

Neben den beiden Gastgebern Australien und Neuseeland sind folgende Teams qualifiziert:

Afrika (4) Marokko, Nigeria, Sambia, Südafrika

Asien (5): China, Japan, Philippinen, Südkorea, Vietnam

Europa (12): Dänemark, Deutschland, England, Frankreich, Irland, Italien, Niederlande, Norwegen, Portugal, Spanien, Schweden, Schweiz 

Nord- und Mittelamerika (6): Costa Rica, Haiti, Jamaika, Kanada, Panama, USA

Südamerika (3): Argentinien, Brasilien, Kolumbien 

Sämtliche acht WM-Gruppen in der Übersicht
Sämtliche acht WM-Gruppen in der ÜbersichtFlashscore

Zum ersten Mal beim wichtigsten Turnier im Weltfußball dabei sind acht Nationen: Haiti, Irland, Marokko, Panama, die Philippinen, Portugal, Sambia und der Vietnam. Weiter als ins Viertelfinale schaffte es ein Debütant noch nie (England 1995 und Russland 1999).

Welche Teams in Australien und Neuseeland zu den großen Favoriten zählen, erfährt in der großen Flashscore-Prognose!

Welche Nationen wurden bereits Weltmeister?

Rekord-Weltmeister und nach zwei Titeln in Folge auch 2023 klarer Favorit, sind die USA. Schon die erste offizielle Weltmeisterschaft 1991 konnten die Vereinigten Staaten gewinnen. 1999 holte man sich den zweiten Titel, auch 2015 und 2019 waren die "Stars and Stripes" unschlagbar.

2019 gewannen die Amerikanerinnen durch einen 2:0-Sieg über die Niederlande das Turnier erstmals auf europäischem Boden. Was die USA so stark macht, erfährt ihr in diesem Artikel.

1995 holte sich Norwegen nach der Vizemeisterschaft vier Jahre zuvor erstmals den Titel. Die heutige Nationaltrainerin Hege Riise wurde im Nachbarland Schweden mit fünf Treffern zweitbeste Torschützin des Turniers, Deutschland hatte im Finale das Nachsehen. 

Alle Titelträgerinnen in der Übersicht
Alle Titelträgerinnen in der ÜbersichtFlashscore

Deutschland ist die einzige Nation, die sich sowohl bei den Herren als auch den Damen den großen Titel sichern konnte. Angeführt von der dreimaligen Weltfußballerin und deutschen Rekordtorschützin Birgit Prinz (128 Tore in 214 Länderspielen) löste man in der Bundesrepublik sowohl 2003 als auch 2007 einen gigantischen Hype aus.

Für eine echte Sensation sorgte Japan beim Turnier in Deutschland 2011. Nur wenige Monate nachdem heftige Erdbeben und Tsunamis die japanische Region Tohoku erschüttert hatten, wirkte der Finaltriumph über die USA im Elfmeterschießen wie ein großer Befreiungsschlag für die gesamte Nation. 

Wie wirkt sich die Zeitverschiebung auf die Frauen-WM 2023 aus?

Weil die Spielorte teils weit auseinander liegen, wirkt sich auch die Zeitverschiebung anders auf die Anstoßzeiten aus. Die geringste Zeitdifferenz gibt es im Vergleich zu Perth (6 Stunden Unterschied).

Melbourne, wo das erste deutsche Gruppenspiel stattfindet, ist der deutschen Zeit um acht Stunden voraus. Heißt: Wenn bei uns die Partie um 10:30 Uhr vormittags angepfiffen wird, ist es für die Spielerinnen bereits 19:30 Uhr, also früher Abend. 

Die größte Differenz gibt es im Vergleich zu den neuseeländischen Spielorten. Ganze zehn Stunden trennen Auckland und Berlin. Um das große Finale am 20. August in Sydney live mitzuverfolgen, muss man glücklicherweise keine Nachteule sein: Erst ab 12 Uhr mitteleuropäischer Zeit wird ein neuer Weltmeister ermittelt.

Was sind die wichtigsten WM-Rekorde?

Hier eine Übersicht über die wichtigsten individuellen und Teamrekorde bei Frauen-Weltmeisterschaften. Beigefügt sind die zudem die entsprechenden deutschen Rekorde. Rot markiert sind Spielerinnen, die auch 2023 in einem WM-Kader stehen.

Rekordspielerin: Kristine Lilly (30 Einsätze, USA, 1991–2007) / Birgit Prinz (24 Spiele, 1995–2011)

Rekordtorschützin: Marta (17 Treffer, Brasilien, 2003–2023) / Birgit Prinz (14 Treffer, 1995–2011)

Birgit Prinz führte Deutschland 2003 und 2007 jeweils zum WM-Titel
Birgit Prinz führte Deutschland 2003 und 2007 jeweils zum WM-TitelProfimedia

Höchster WM-Sieg: USA vs. Thailand 13:0 (2019) / Deutschland vs. Argentinien 11:0 (2007)

Längste Serie ohne Niederlagen: Deutschland (15 Spiele, zwischen 2003 und 2011)

Meiste Treffer in einem Spiel: Michelle Akers (1991) und Alex Morgan (2019) – je fünf Treffer, beide USA / Inka Grings (1999), Birgit Prinz, Sandra Smisek (je 2007), Celia Sasic, Anja Mittag (je 2015) – alle drei Treffer 

Älteste Spielerin: Formiga (41 Jahre und 112 Tage, Brasilien, 2019) / Nadine Angerer (36 Jahre und 236 Tage, 2015) 

Älteste Torschützin: Formiga (37 Jahre und 98 Tage, Brasilien, 2015) / Inka Grings (32 Jahre und 247 Tage, 2011)

Jüngste Spielerin: Ifeanyi Chiejine (16 Jahre und 34 Tage, Nigeria, 1999) / Lena Oberdorf (17 Jahre und 171 Tage, 2019)

Jüngste Torschützin: Elena Danilova (16 Jahre und 96 Tage, Russland, 2003) / Birgit Prinz (17 Jahre und 227 Tage, 1995)

Welche Rekorde könnten bei der Frauen-WM 2023 geknackt werden?

Keine Sorgen muss sich die US-amerikanische Fußballikone Kristine Lilly machen. Auch Marta, die ja 2023 selbst teilnimmt, kann ohne Sorgen einschlafen. Die Kanadierin Christine Sinclair ist mit 10 WM-Treffern die zweitbeste noch aktive Spielerin, dahinter folgen die US-Amerikanerinnen Megan Rapinoe und Alex Morgan (je 9 Treffer).

Die sechsfache Weltfußballerin Marta kann ihren Torrekord weiter ausbauen
Die sechsfache Weltfußballerin Marta kann ihren Torrekord weiter ausbauenProfimedia

Beste WM-Torschützin im deutschen Kader 2023 ist außerdem Sara Däbritz mit fünf Treffern, Kapitänin Alexandra Popp kommt auf die meisten Einsätze, nämlich 15. 

Weil die Unterschiede zwischen den Verbänden geringer werden, wird der Rekord für den höchsten WM-Sieg wohl halten. Die längste Serie ohne Niederlagen ist hingegen akut gefährdet. Aktuell sind die USA bei Weltmeisterschaften seit 14 Partien ungeschlagen.

Gelingt Marta ein Treffer bei der Frauen-WM 2023 würde sie ihre Landsfrau Formiga als älteste Torschützin ablösen. Formigas Rekord als älteste Spielerin ist aber nicht in Gefahr. Die Nigerianerin Onome Ebi und Kanadas Superstar Christine Sinclair sind mit 40 Jahren die zwei ältesten Spielerinnen in Australien und Neuseeland.

Kommt die Koreanerin Casey Phair im ersten Gruppenspiel gegen Kolumbien oder im zweiten Gruppenspiel gegen Marokko zum Einsatz, würde sie Ifeanyi Chiejine als jüngste WM-Spielerin ablösen. Gelingt der jungen Stürmerin ein Treffer, ist auch Danilovas Rekord in Gefahr.