DFB-Frauen versichern Spanierinnen und Jenni Hermoso "vollen Support"
Vize-Kapitänin Svenja Huth teilte am Samstagabend ein Statement des Mannschaftsrates, der das Verhalten von Spaniens Verbandsboss Luis Rubiales ebenso kritisierte wie relativierende Kommentare dazu von deutschen Fußballgrößen: "Solch ein Verhalten ist nicht akzeptabel, und noch weit untragbarer ist, es auch noch herunterzuspielen und die Spielerin unter Druck zu setzen. Niemand, absolut niemand sollte dies als Kleinigkeit abtun."
Es sei "traurig, wenn auch in der deutschen Fußball-Welt anscheinend noch nicht alle aufgeklärt genug sind, das einschätzen zu können". Der Mannschaftsrat drückte mit Blick auf die Revolte in Spaniens Frauen-Nationalteam schon im vergangenen Herbst seinen "höchsten Respekt" für alle Spielerinnen aus, "die den Mut haben, solche Missstände anzuzeigen. Für eine Veränderung im gesamten globalen Fußball und Sport".
Rubiales ist aufgrund des Kuss-Eklats nach dem WM-Finale mittlerweile vom Disziplinarkomitee des Weltverbandes FIFA vorläufig gesperrt worden. Das komplette Team der Weltmeisterinnen befindet sich im Streik, da Rubiales einen Rücktritt verweigert hat. Der Verband RFEF hat rechtliche Schritte angekündigt, "um die Ehre des Präsidenten zu verteidigen".
Auch Luis de la Fuente findet klare Worte
Auch der Trainer der spanischen Männer-Nationalmannschaft, Luis de la Fuente, hat das Verhalten von Verbandschef Luis Rubiales am Samstag als "falsch" kritisiert.
"Ich verurteilte das falsche und unangemessene Verhalten des Präsidenten des Verbandes", sagte de la Fuente in einer Erklärung, die von der staatlichen Nachrichtenagentur EFE verbreitet wurde.
Am Samstag gab es außerdem Meldungen, wonach elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Funktionsteams der weiblichen Nationalmannschaften zurückgetreten sind, darunter die Assistenten des umstrittenen Nationaltrainers Jorge Vilda. Der Staff wollte damit seinen Protest gegen Rubiales zum Ausdruck bringen, hieß es.