Chaos im Maracana, Polizei prügelte auf Fans ein: "Hätte in einer Tragödie enden können"
Während die Nationalhymnen abgespielt wurden, begannen brasilianische und argentinische Fans auf den Rängen zu kämpfen. Die anwesende Polizei veranlasste das dazu, mit Schlagstöcken auf die Anhänger loszugehen.
Es kam zur gewaltsamen Eskalation. Einige argentinische Fans nahmen ihren Sitzplatz auseinander und bewarfen damit die Polizei, andere Fans gerieten in Panik und flüchteten aufs Spielfeld. Ein Argentinier blieb dort mit blutverschmiertem Gesicht liegen, ehe er auf einer Trage aus dem Stadion gebracht wurde.
Auf zahlreichen, in den sozialen Medien verbreiteten Videos war zu sehen, wie der argentinische Torhüter Emiliano Martinez versuchte, die Polizei von der brutalen Vorgangsweise abzuhalten. Seinem Beispiel folgten etliche Teamkollegen. Auch Lionel Messi versuchte, die Situation zu beruhigen.
Messi: "Es hätte in einer Tragödie enden können"
In einem Fernsehinterview erzählte der Superstar, wie "schlimm" die Lage gewesen sei. Man habe miterleben müssen, wie "die Leute geschlagen" wurden. Schon beim Libertadores-Finale vor zwei Wochen kam es zu einer ähnlichen Eskalation. Das hätten auch einige Verwandte von Nationalspielern aus nächster Nähe miterlebt, erläuterte Messi: "Wir sind in die Kabine gegangen, weil es der beste Weg war, die Lage zu beruhigen. Es hätte in einer Tragödie enden können. Man denkt an die Familien, die Leute, die da sind, die nicht wissen, was passiert, und das hat uns mehr beschäftigt als die Tatsache, dass wir ein Spiel spielen, das zu diesem Zeitpunkt von untergeordneter Bedeutung war."
Brasiliens Kapitän Marquinhos teilte die gleichen Sorgen. "Wir waren besorgt um die Familien, Frauen und Kinder, die wir in Panik auf den Tribünen sahen", sagte der 29-Jährige zu anwesenden Reportern. "Wir auf dem Spielfeld konnten kaum begreifen, was vor sich ging. Es war eine sehr beängstigende Situation."
Mit einer halben Stunde Verzögerung begann die Partie schließlich, Argentinien gewann durch einen Treffer von Nicolas Otamendi mit 1:0. Die Polizei hatte unterdessen zahlreiche Gästefans in einem gesicherten Parkhaus eingesperrt.