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Zirkzee brilliert, de Ligt patzt - und Bondscoach Koeman denkt an "Duitsland"

Bondscoach Ronald Koeman blickt mit Vorfreude auf die Partie gegen Deutschland am Dienstag.
Bondscoach Ronald Koeman blickt mit Vorfreude auf die Partie gegen Deutschland am Dienstag.REUTERS / Piroschka Van De Wouw
Ronald Koeman hat sich seinen Lieblingsgegner schon zurechtgelegt. "Ich denke, wir können gegen Deutschland im offensiven Umschaltspiel zuschlagen", sagte der niederländische Bondscoach vor dem Nations-League-Kracher am Dienstag (20.45 Uhr/RTL) in Amsterdam. Dass er dafür die Entdeckung aus dem mitreißenden Offensivspektakel mit Abwehrschwächen gegen Bosnien-Herzegowina "opfern" muss, nahm er mit einem Schulterzucken hin.

Joshua Zirkzee jedenfalls, mit einem Tor und einer Vorlage sowie viel Spielwitz der überragende Oranje-Akteur beim 5:2 in Eindhoven, wird gegen "Duitsland" wieder auf der Bank sitzen. Koeman war zwar "sehr zufrieden" mit der Leistung des früheren Münchners, will aber mit Bryan Brobbey einen weiteren Kandidaten für die vakante Position im Sturmzentrum testen. Daran änderte auch das "doelpuntenfeest" (Torfestival/Voetbal International) im Philips-Stadion nichts.

TV-Experte Rafael van der Vaart findet es "fast ein bisschen schade", dass das starke Duo Zirkzee und Tijjani Reijnders schon wieder auseinandergerissen wird. Zirkzee hatte die Führung besorgt und seinem Kollegen das 2:1 nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich des Stuttgarters Ermedin Demirovic aufgelegt. Mindestens ein Tor und eine Vorlage beim Startelf-Debüt - das war vor ihm seit Beginn der Datenerfassung (1978) erst drei Oranje-Stars gelungen. Der perfekte Abend? "Ja", sagte Zirkzee, "es hätte nicht besser sein können."

Wobei: In der Defensive offenbarte die Elftal größere Schwächen. Vor dem 1:1 verloren der Ex-Bayer Matthijs de Ligt und Kapitän Virgil van Dijk Torschütze Demirovic aus den Augen, das zwischenzeitliche 2:3 durch Edin Dzeko ermöglichte de Ligt mit einem Stellungsfehler. Danach habe er "einige Zweifel in der Mannschaft gesehen, was aber nicht nötig war", sagte Koeman, de Ligt anzugreifen sei aber "unfair".

Das Algemeen Dagblad sieht allerdings "einige Defensivsorgen" vor dem Duell mit Deutschland, das "ein ganz anderes Kaliber" sei. Doch Koeman gab sich cool. Dass sich der EM-Halbfinalist beim Neustart erst wieder finden muss, hat er erwartet. Die Routiniers Daley Blind, Georginio Wijnaldum und Marten de Roon haben sich verabschiedet, Abwehrsäule Stefan de Vrij fehlt nach einer Verletzung, Stürmerstar Memphis Depay ist aktuell noch auf Vereinssuche und deshalb nur als Zuschauer dabei.

Bergwijn-Kommentare sind Koeman eine Lehre

Apropos Depay: Dass der Angreifer vor der Unterschrift bei Corinthians in Brasilien steht, wollte Koeman nach dem Wirbel um seine Kritik am Saudi-Arabien-Transfer von Steven Bergwijn nicht kommentieren. "Ich beiße mir lieber auf die Zunge", sagte er, "und werde mir nicht noch einmal die Finger verbrennen, sonst wird das ganze Land über mich herfallen."

Das droht allerdings auch für den Fall, dass sein Deutschland-Plan schief geht.