Winner: Griechenland
Was für eine Woche für "Hellas": Dank des späten Treffers von Vangelis Pavlidis in der Nachspielzeit gelang dem Team von Ivan Jovanovic der historisch erste Sieg Griechenlands gegen eine englische Mannschaft. Und nicht nur das: Für die in den letzten Jahren viel gescholtene Seele des griechischen Fußballs dürfte dieser Sieg Balsam gewesen sein.
Seit gefühlten Ewigkeiten hat der Europameister von 2004 im Fußball nämlich endlich mal wieder ein Ausrufezeichen gesetzt. Zuletzt besiegte man mit den Niederlanden im Jahr 2016 (3:1) einen Fußballriesen - in einem Testspiel. Dass die Griechen ausgerechnet kurz nach dem tragischen Tod des ehemaligen Nationalspielers George Baldock für sportlich positive Schlagzeilen sorgen, getaltet die Geschichte umso schöner.
Doch der Triumph in Wembley war noch nicht alles. Drei Tage später legte man mit einem 2:0 gegen Irland nochmals nach und steht mit zwölf Punkten nach vier Spielen auf einmal vor dem Aufstieg in die Liga A. Diesen könnte man mit einem Punkt im Rückspiel gegen England vor heimischer Kulisse bereits perfekt machen. Zumindest die Relegation ist den Griechen aber schon nicht mehr zu nehmen.
Loser: Erling Haaland
Erst Doppelpack, dann nichts: Erling Haaland hätte eigentlich einer der Gewinner der Woche sein müssen. Mit seinem Doppelpack gegen Slowenien markierte er die Treffer 33 und 34 im norwegischen Trikot - und zog damit am bisherigen Rekordtorschützen des Landes, Jörgen Juve, vorbei.
Doch am Sonntag folgte dann die Ernüchterung, die sich wie ein Muster durch die Nationalmannschaftskarriere des bulligen Stürmers zieht. Nach einem individuellen Hoch folgte mit der 1:5-Pleite gegen Österreich in Linz der kollektive Fall. Nach vier Spielen hat man nun sieben Zähler auf dem Konto - genau wie das ÖFB-Team und Slowenien.
Damit muss man zwei Spiele vor Ende der Gruppenphase um die Aufstiegs-Relegation bangen. Haaland, der im Spiel mit dem vermeintlichen Hauptkonkurrenten um den Gruppensieg weitestgehend blass blieb und von Flashscore die schwache Note 6,2 erhielt, wird natürlich auch an Erfolgen mit dem Nationalteam gemessen. Und nach den verpassten Qualifikationen für die WM 2022 und EM 2024 droht nun die nächste Enttäuschung.
Winner: Marko Arnautovic
Wo es Verlierer gibt, gibt es auf der anderen Seite natürlich auch Gewinner. Und einer davon ist Marko Arnautovic. Der ehemalige Bremer musste gegen Kasachstan zunächst 62 Minuten auf der Bank schmoren. Mit einem Assist verdiente er sich den Startelfeinsatz gegen Norwegen.
Das Vertrauen von Ralf Rangnick zahlte Arnautovic umgehend zurück: mit einem Doppelpack und der Flashscore-Note 8,3 war er der beste Mann auf dem Platz - und könnte in naher Zukunft seinerseits Rekordtorschütze werden. Fünf Tore fehlen dem 35-Jährigen noch, um mit Österreichs bestem Knipser aller Zeiten, Toni Polster (44 Tore), gleichzuziehen.
Nach einem holpirgen Start in die Nations League ist das ÖFB-Team nun wieder auf Kurs: "Das ist die beste Nationalmannschaft, die es je in Österreich gegeben hat", schwärmte Arnautovic nach dem Spiel.
Loser: Virgil van Dijk
Liverpool-Verteidiger Virgil van Dijk wird gut daran tun, das Nations-League-Match gegen Ungarn (1:1) am vergangenen Freitag so schnell wie möglich zu vergessen und sich auf den straffen Zeitplan im Verein zu fokussieren.
Der 33-Jährige kassierte beim Stande von 0:1 in der zweiten Hälfte zunächst die erste Gelbe Karte wegen Meckerns. Drei Minuten später wurde er nach einem Foulspiel mit der zweiten Gelben Karte vom Platz gestellt. Der Kapitän fehlt "Oranje" damit im wichtigen Spiel gegen Deutschland am Montagabend (20:45 Uhr/LIVE in der Flashscore Audio-Reportage und im ZDF).
Zum Preview: Deutschland gegen Niederlande
Seinen ersten Platzverweis im Nationalteam kommentierte van Dijk nach der Partie genervt: "Man sagt, dass nur der Kapitän mit dem Schiedsrichter sprechen darf. Ja, ich gehe mit erhöhtem Tempo auf ihn zu. Aber nicht auf eine unangenehme Art und Weise, ganz und gar nicht. Sehr respektvoll (...). Wenn selbst der Kapitän nichts sagen kann... dann wird es schwer." In Champions League, Premier League und EFL-Cup stehen für den FC Liverpool ab dem 20. Oktober in zehn Tagen vier Spiele an, unter anderem in der Königsklasse bei RB Leipzig.
Winner: Cristiano Ronaldo
Drei Treffer in drei Spielen. Nach dem bitteren Aus Portugals im Viertelfinale der EM 2024 stand Cristiano Ronaldo für viele Fans und Experten am Scheideweg seiner Karriere im Trikot der Nationalmannschaft. Laut eigener Aussage stand für die egozentrische Legende des Sports ein Rücktritt aber nie zur Debatte.
Zumindest in der Nations League zeigte der 39-Jährige nun eindrucksvoll, dass er auch in Europa noch performen kann. Im September gegen Kroatien und am Samstag gegen Polen markierte er jeweils wichtige Tore zum 2:0, gegen Schottland im vergangenen Monat gelang sogar der späte Siegtreffer. Am Dienstag steht das Rückspiel gegen die "Bravehearts" an - und Ronaldo wird sicherlich alles daran setzen, erneut zu knipsen.
Loser: Schweiz
Die Schweiz galt als eine der positiven Überraschungen der EM 2024. Mit ansehnlichem Fußball und Reife begeisterte man Fans und Experten, schaltete Italien im Achtelfinale aus und scheiterte in der Runde der letzten acht ganz unglücklich im Elfmeterschießen am späteren Finalisten England.
Die Nations-League-Saison der "Nati" läuft dagegen alles andere als gut. Nach drei Spielen steht man in der Gruppe 4 der Liga B ohne Punktgewinn auf dem letzten Tabellenplatz. Nach Niederlangen in Dänemark und zu Hause gegen Spanien im September folgte am Samstag der nächste Dämpfer: Gegen den Erzrivalen Serbien (0:2) lieferten Granit Xhaka und Co. das wohl schwächste Spiel des Jahres ab.
Die nächste Chance bietet sich den Schweizern am Dienstag beim Heimspiel gegen Dänemark. In St. Gallen müssen die Eidgenossen aber auch liefern. Denn wenn man erneut verlieren und Serbien zeitgleich Spanien schlagen sollte, ist der Abstieg in die Liga B bereits nach vier absolvierten Partien fix.