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Vorwürfe wegen Vergewaltigung: "Schockierter" Mbappe will klagen

SID
Kylian Mbappe im Medien-Trubel.
Kylian Mbappe im Medien-Trubel. Lars Höglund / Shutterstock Editorial / Profimedia
In der Karriere von Kylian Mbappe ging es bisher steil bergauf. Doch nun häufen sich die Probleme.

Es sind ungemütliche Tage für Kylian Mbappe. Bei Real Madrid läuft es für ihn bisher überhaupt nicht, für die beiden Spiele in der Nations League meldete sich der Kapitän der französischen Nationalmannschaft wegen einer angeblichen Verletzung ab - und nun sorgen Meldungen aus Stockholm, wohin Mbappe in der vergangenen Woche für zwei Tage gereist war, für Aufregung: Schwedische Medien berichten, dass die Staatsanwaltschaft gegen den Superstar wegen Vergewaltigungsvorwürfen ermittelt.

Mbappe (25) habe auf die Nennung seines Namens durch die Medien "schockiert" reagiert, teilte seine Anwältin Marie-Alix Canu-Bernard der Nachrichtenagentur AFP mit. Zugleich gab sie bekannt, dass ihr Mandant eine Klage wegen Verleumdung einreichen werde. Mbappe, ergänzte sie, sei angesichts der Anschuldigungen gelassen, weil "er sich nichts vorzuwerfen habe". Mbappe werde sich wehren, betonte Canu-Bernard, da es "unmöglich sei, sich auf diese Weise verleumden und diffamieren zu lassen".

Mbappe hielt sich von Mittwoch bis Freitag vergangener Woche in Stockholm auf. Die angebliche Tat soll sich am Donnerstag im Bank Hotel im Stadtzentrum ereignet haben. Die Polizei bestätigte den Eingang einer Anzeige. Am Dienstag gab die Staatsanwaltschaft bekannt, dass sie wegen einer mutmaßlichen Vergewaltigung ermittle, sie nannte jedoch keine Namen. Mehrere schwedische Medien, unter anderem der öffentliche-rechtliche TV-Sender SVT, nannten Mbappe dagegen ohne Einschränkung.

"Mbappe ist sich des Ausmaßes der Medienaufregung nicht bewusst", betonte Canu-Bernard. Er sei "völlig ruhig" und verstehe nicht, "was man ihm vorwerfen könnte". Mbappe hatte sich selbst bereits am Montag bei X als Opfer von "fake news" bezeichnet und ergänzt, sie seien angesichts seines Streits mit seinem ehemaligen Klub Paris Saint-Germain sogar erwartbar. Mbappe fordert 55 Millionen Euro an ausstehenden Prämien ein. Der Fall wurde am Dienstag vor einem Liga-Ausschuss verhandelt, das Urteil wird am 25. Oktober erwartet.

Ungünstige Stituation

Die "Affäre Mbappe", wie französischen Medien die jüngste Entwicklung vorerst bezeichnen, kommt für den Superstar zu einer Phase, in der er ohnehin stark in der Kritik steht. Verwunderung löste in Frankreich aus, dass Mbappe nach dem schwachen Saisonstart bei Real Madrid seine Teilnahme an den Spielen der Nations League abgesagt hatte - und dafür einen von Real genehmigten fünftägigen Urlaub antrat. Nach den zwei Tagen in Schweden hängte er noch ein Wochenende auf Korsika dran.

All das passt so gar nicht zum schier unaufhaltsamen Aufstieg von Mbappe, der bislang auch gekennzeichnet war von einem angenehm skandalfreien Privatleben. Der Wechsel zu Real Madrid schien ihn sportlich auf die höchstmögliche Stufe zu heben, tatsächlich aber hat seine Karriere einen Knick bekommen, fast symbolhaft seit dem Nasenbeinbruch, den er bei der EM in Deutschland erlitten hatte: Mbappes Leistungen für Real lassen trotz sieben Treffern in elf Pflichtspielen noch zu wünschen übrig.

Nun hat auch das penibel gepflegte Image eines Saubermanns erste Flecken bekommen.