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Traumtore und ewig Junggebliebene: Vier Schlaglichter zur Nations League am Sonntag

Luka Modric ist auch mit nun 39 Jahren eine eichtige Stütze seines Landes.
Luka Modric ist auch mit nun 39 Jahren eine eichtige Stütze seines Landes.Damir SENCAR / AFP
Ronaldo trifft wieder, Modric zaubert, und Spanien siegt in Unterzahl: Die Schlaglichter zu den Nations-League-Spielen vom Sonntag.

Plötzlich unverzichtbar

So schnell kann es gehen, so schnell dreht sich der Wind. Versuchten zahlreiche Experten nach der verkorksten EM noch, Cristiano Ronaldos Nutzen für Portugals Nationalmannschaft anzuzweifeln, hatte der Superstar plötzlich wieder alle Argumente auf seiner Seite. "Zwei Spiele, zwei Siege. Vielen Dank für die Unterstützung, Portugal", frohlockte CR7, nachdem er am Sonntag als Joker in der 88. Minute das entscheidende 2:1 (0:1) gegen Schottland geschossen hatte.

Da der 39-Jährige auch beim 2:1 gegen Kroatien zum Nations-League-Auftakt getroffen hatte, fragen sie sich in Portugal nun bereits wieder, ob die Mannschaft zu abhängig von ihrem Anführer sei. Nationaltrainer Roberto Martinez entgegnete lediglich: "Es gibt keine Abhängigkeit. Er ist eine Bereicherung. Er ist sehr wichtig vor dem Tor."

Happy Birthday

Das schönste Geburtstagsgeschenk machte sich Luka Modric selbst - sogar etwas verfrüht. Dieser Freistoß aus 17 Metern, den der kroatische Star-Regisseur in den Winkel hob, dieses fußballerische Gemälde war dem 39. Ehrentag Modrics am Montag mehr als würdig. Und so konnte sich der Altstar von Real Madrid zwischen Kuchen und Kerzen noch einmal anhören, wie sein Nationaltrainer ein Loblied auf ihn anstimmte. "Er hat so gespielt, als ob er 25 Jahre alt wäre", sagte Zlatko Dalic am Sonntag nach dem 1:0 (0:0) gegen Polen.

An diesem Abend schien es, als wäre gar die WM 2026 noch drin. Der ewig junge Zauberer gab sich jedoch eher verhalten. Wenn er die Leidenschaft nicht mehr spüre, sagte er, werde er "von selbst gehen. Bis dahin bin ich immer noch hier."

Die Kunst des Fallens

Yussuf Poulsen war sichtlich stolz auf sein kleines Kunstwerk. "Ein Fallrückzieher-Tor sieht man nicht oft", sagte der Stürmer von RB Leipzig nach dem 2:0 (1:0) gegen Serbien, "aber es kommt auch nicht oft vor, dass man eines schießt." Manchen Spielern, so der Däne, sei dieses Glück gar nie in ihrer Karriere vergönnt - ihm aber schon. Es war die 61. Minute, als Poulsen plötzlich voller Anmut rücklings in der Luft lag und die Flanke von Victor Kristiansen ins Netz schoss.

Dieser Moment, sagte Poulsen, sei "natürlich etwas Spektakuläres, nicht nur für mich, sondern für alle". Vor allem für Lars Knudsen, eigentlich Co-Trainer des FC Augsburg und aktuell Interimscoach seines Landes. Und das durchaus erfolgreich. Nach dem 2:0 gegen die Schweiz feierte Knudsen den zweiten Sieg im zweiten Spiel.

Kein Biss ohne Granit

Die Erkenntnis, die sich nach der zweiten bitteren Pleite bei Murat Yakin einschlich, war ernüchternd. "Unser Spiel ist auf Ballbesitz und Dominanz aufgebaut. Wenn Granit fehlt, fehlen die Verbindungen und Lösungen, die er anbietet", analysierte der Schweizer Nationaltrainer, nachdem sich sein Team von Europameister Spanien mit 1:4 (1:2) hatte abfertigen lassen. Bayer Leverkusens Mittelfeld-Motor Granit Xhaka, der bei der 0:2-Niederlage in Dänemark die Gelb-Rote Karte gesehen hatte, wurde schmerzlich vermisst.

So schmerzlich, dass den Eidgenossen selbst die frühe Rote Karte des Spaniers Robin Le Normand (21.) nicht half. Der Blick schrieb von einem "Debakel" - und auch die Zahlen sind brutal ehrlich. Zwei Spiele, null Punkte, 1:6 Tore. Es könnte eine harte Nations-League-Spielzeit für die Schweiz werden, die bei ihrem Lauf ins EM-Viertelfinale noch so überzeugt hatte.