"Smaakmaker" Xavi Simons vor dem Klassiker: Ganz viel Appetit auf Deutschland
Ein echter "smaakmaker", also Geschmacksverstärker für das ohnehin recht würzige Spiel der Elftal sei dieser Simons, hieß es nach dem Spektakel in der Nationenliga am vergangenen Samstag gegen Bosnien-Herzegowina (5:2) im Netz. Simons wirbelte, war an einigen gefährlichen Aktionen beteiligt und setzte mit einem sehenswerten Treffer den Schlusspunkt.
In dieser Form, das wissen sie in Leipzig, ist die Leihgabe von Paris Saint-Germain kaum zu halten. Er sei im Sommer trotz heftiger Avancen aus München "sehr bewusst dort geblieben, um mich weiterzuentwickeln", sagte Simons in Eindhoven, aber: "Danach", betonte er, "machen wir einen weiteren Schritt." Weg aus Sachsen; der FC Bayern gilt weiterhin als sehr interessiert.
Zukunftsmusik. Aktuell genießt Simons die Leichtigkeit des Seins. "Es ist großartig, so Fußball zu spielen", schwärmte er am Wochenende und betonte: "All diese Kombinationen! Es macht wirklich Spaß. Jetzt geht's weiter - gegen Deutschland in der Arena!" Und zwar in jener von Amsterdam, seiner Geburtsstadt.
Zum Match-Center: Niederlande vs. Deutschland
Wie neu geboren spielt er seit Juni unter Ronald Koeman, der ihn noch vor wenigen Monaten heftig kritisiert hatte. Zu viele Ballverluste! Zu viel Risiko! Zu kompliziert! Vor dem bislang letzten Duell mit Deutschland im März nahm sich der Bondscoach das Ausnahmetalent zur Brust. In Frankfurt (1:2) wurde Simons dann erst spät eingewechselt, seine ernüchternde Bilanz nach 14 Länderspielen: kein Tor, keine Vorlage.
Koeman vertraut auf Xavi
Doch Koeman ließ ihn nicht fallen, bei der EM gehörte Simons zum Stammpersonal. Nach seinen zwei Assists im Achtelfinale gegen Rumänien (3:0) schwärmte Koeman öffentlich von ihm ("Der absolut Beste!"), beim Halbfinal-Aus gegen England (1:2) gelang dem besten Niederländer ein Traumtor. In seinen jüngsten fünf Länderspielen kommt er auf zwei Treffer, drei Vorlagen.
"Alles kommt mit der Zeit, ich hatte mir keine Sorgen gemacht", sagte Simons nach dem Bosnien-Spiel dem Algemeen Dagblad. Sicher, er habe eine Zeit lang "ganz schön schlucken" müssen. Jetzt aber "spüre ich eine gute Dynamik bei Oranje, und das macht mich glücklich".