Anzeige
Anzeige
Anzeige
Mehr
Anzeige
Anzeige
Anzeige

Holland, Haaland, Handbremse: Sechs Schlaglichter zum 1. Spieltag der Nations League

Erling Haaland hätte gegen Kasachstan wohl auch das berühmte "Scheunentor" nicht getroffen.
Erling Haaland hätte gegen Kasachstan wohl auch das berühmte "Scheunentor" nicht getroffen.Profimedia
Die Nations League ist zurück und der 1. Spieltag ist bereits absolviert. Doch während das Ergebnis zumeist im Fokus steht, hat der umstrittene Wettbewerb bereits wieder seine eigenen Geschichten geschrieben.

Debüt Nr. 1

Joshua Zirkzee war zu Scherzen aufgelegt. Sein Tor mit dem Hinterkopf in bester Uwe-Seeler-Manier? "Hässlich - aber hey, er war drin!", sagte der frühere Münchner und lachte. Beim 5:2 (2:1) des nächsten DFB-Gegners Niederlande über Bosnien-Herzegowina war der Stürmer der gefeierte Mann. Spielfreudig, stets gefährlich, dazu ein Tor und eine Vorlage beim Startelf-Debüt - das hatten vor ihm seit Datenerfassung (1978) erst drei Oranje-Stars geschafft.

Nicht nur die Familie auf der Tribüne jauchzte. Der perfekte Abend? "Ja, es hätte nicht besser sein können", sagte Zirkzee. Gegen die DFB-Elf muss er trotzdem zuschauen: Bondscoach Ronald Koeman hat angekündigt, mit Bryan Brobbey einen weiteren Kandidaten für die vakante Stürmerposition testen zu wollen.

Debüt Nr. 2

Das ging ja gut los! Lee Carsley, zunächst interimsweise als Nachfolger von Gareth Southgate neuer englischer Nationalcoach, nahm in Irland (2:0 (2:0)) auf der falschen Bank Platz - kein Wunder, der 50-Jährige ist zwar in Birmingham geboren, spielte aber 40-mal für die "Boys in Green". Die Hymne sang er auch nicht mit und erboste damit einige Fans.

Sein "Carsball" aber überzeugte: Declan Rice und Jack Grealish, die beide einst ebenfalls für Irland spielten und ausgebuht wurden, trafen. "Die Handbremse ist gelöst", jubelte die BBC, befreit von Southgates Schlafwagenfußball. "Das Lob gebührt den Spielern", sagte Carsley.

Kritik

Egil "Drillo" Olsen war erschüttert. Erling Haaland, schimpfte der frühere norwegische Nationaltrainer nach dem 0:0 gegen Kasachstan, habe "deutlich unterdurchschnittlich" gespielt, "das war eines der schlechtesten Spiele, die ich je von ihm gesehen habe". Der Stürmerstar vergab gegen die Nummer 109 der Weltrangliste mehrere Möglichkeiten und traf aus zwei (!) Metern den Pfosten.

Die Zeitungen Dagbladet und VG sowie der Norwegische Rundfunk straften ihn mit 3 von 10 Punkten ab. So, schrieb Dagbladet, werde sich Norwegen "nie" für eine EM oder WM qualifizieren.

Party

Ganz anders war die Stimmungslage in Georgien, der Hype, den die Mannschaft von Trainer Willy Sagnol im Sommer bei der EM in Deutschland ausgelöst hatte, setzte sich unvermindert fort. Nach dem 4:1 (1:0) im Duell der EM-Teilnehmer gegen Tschechien tanzten die Menschen in Tiflis auf den Straßen, es bildeten sich schnell Autokorsos, die Fans passierten hupend und Fahne schwenkend den Tawisuplebis Moedani, den "Freiheitsplatz".

Nach den Treffern von Khvicha Kvaratskhelia, Giorgi Chakvetadze, Georges Mikautadze und Giorgi Kochorashvili führt Georgien die Gruppe B1 an.

Comeback

Nach der "Wiederauferstehung" des italienischen Fußballs stellte Luciano Spalletti eine Sache klar. "Meine Spieler haben bewiesen, dass diese Mannschaft eine Zukunft hat", sagte der Nationaltrainer der Squadra Azzurra nach dem 3:1 (1:1) gegen Vizeweltmeister Frankreich voller Stolz und Trotz.

Der Auftritt im ersten Spiel nach dem schwer enttäuschenden Achtelfinal-Aus gegen die Schweiz bei der EM diente dem Europameister von 2021 nicht nur als Mutmacher. Er brachte ein Selbstverständnis zurück: Mit uns, den großen Italienern, ist immer zu rechnen! Auch Frankreichs Rekordtor nach 13 Sekunden durch Bradley Barcola stoppte Spallettis Team nicht. Gegen Israel soll am Montag in Budapest der Aufwärtstrend bestätigt werden.

Ärger

Ralf Rangnick war mächtig angefressen. "Dieser Platz war eine Vollkatastrophe", schimpfte Österreichs Teamchef. Es war nicht das fade 1:1 (1:1) in Ljubljana gegen Slowenien, das ihm auf den Magen geschlagen hatte, sondern vielmehr der "schmierige" und "unebene" Untergrund.

Mit dem Ergebnis war Rangnick dagegen "insgesamt einverstanden". Nach der slowenischen Führung durch den Leipziger Benjamin Sesko glich Bayern-Profi Konrad Laimer aus - und verhinderte so einen rot-weiß-roten Fehlstart. Am Montagabend ist Österreich in Norwegen gefordert.