Nach Ende des Streiks: Spaniens Nationalspielerinnen hoffen auf Wendepunkt
"Ich glaube, dass die Vereinbarungen, für die wir die ganze Nacht auf waren, unseren Sport und den Frauensport, und als Konsequenz auch die Gesellschaft deutlich besser machen werden", erklärte Putellas weiter. Abwehrspielerin Irene Paredes gab zu: "Wir haben entschieden zu bleiben, nicht weil wir uns besonders wohlfühlen - angesichts der ganzen Situation und wie wir nominiert wurden."
21 von 23 Spielerinnen beenden Streik
Die Spielerinnen waren nach der Kuss-Affäre des inzwischen zurückgetretenen Präsidenten Luis Rubiales wegen der Missstände im Verband in den Streik getreten. Die spanische Regierung drohte daraufhin mit Strafen, falls die von der neuen Trainerin Montse Tome Nominierten nicht ins Trainingscamp kommen sollten. Nach Verhandlungen mit dem Verband und Sportminister Victor Francos, die bis in die frühen Morgenstunden andauerten, stimmten 21 der 23 Spielerinnen einer Rückkehr zu.
"Wir haben über viele Jahrzehnte zu viel Diskriminierung gegenüber dem Frauenteam erlebt", sagte Putellas, "wir mussten kämpfen, damit man uns zuhört." Paredes ergänzte: "Alles, was wir wollen, ist, unter würdigen Bedingungen, unter denen wir respektiert werden, Fußball zu spielen. Deshalb versuchen wir, Dinge zu verändern, damit irgendwann die Spielerinnen einfach nur noch spielen müssen."
Rubiales-Kuss als Auslöser
Der Auslöser des immer neu eskalierten Streits liegt mittlerweile einen Monat zurück: Weltmeisterin Jennifer Hermoso war nach dem Finale in Sydney bei der Siegerehrung von Rubiales ohne ihre Zustimmung auf den Mund geküsst worden. Der Vorfall löste international eine Welle der Entrüstung aus.