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Cristiano Ronaldo: Einfach weiter, immer weiter

Ronaldo (m.) beim Training der portugiesischen Nationalmannschaft
Ronaldo (m.) beim Training der portugiesischen NationalmannschaftProfimedia
Aufhören? Er? Nein, diesen Gefallen wollte Cristiano Ronaldo seinen Kritikern nicht tun. Die Idee eines Rücktritts aus der Nationalmannschaft sei Portugals Fußball-Superstar auch nach der für ihn desaströsen EM "nie in den Sinn gekommen". Wenn überhaupt hätten all die Häme und der Spott das Gegenteil bewirkt: "Es hat mich noch mehr motiviert weiterzumachen, um ehrlich zu sein."

Alles andere wäre auch verwunderlich gewesen. Ein Ausscheiden im EM-Viertelfinale gegen Frankreich ohne eigenes Turniertor kann kaum etwas daran ändern, dass ein Cristiano Ronaldo seinen Abschied wohl nur selbst bestimmen wird. "Wenn ich das Gefühl habe, nichts mehr beizutragen, werde ich der Erste sein, der geht", sagte Ronaldo vor dem Nations-League-Auftakt am Donnerstag (20.45 Uhr/DAZN) in Lissabon gegen Kroatien.

Zum Match-Center: Portugal vs. Kroatien

Obwohl seine Kritiker diesen Zeitpunkt bereits in diesem Sommer gekommen sahen, als er nach seinem vergebenen Elfmeter inklusive Heulkrampf im EM-Achtelfinale gegen Slowenien angezählt worden war, wähnt sich CR7 auch mit 39 Jahren in der Lage, mit Europas Besten mitzuhalten. Er komme nun zur Nationalmannschaft, so verriet er am Montag bei einer Pressekonferenz, "um die Nations League zu gewinnen." So ist Ronaldo nun einmal.

Würdiger Abschied oder Kitsch?

Es wirkt so, als suche der fünfmalige Weltfußballer nach einem Rahmen für einen Abgang, der seiner großen Laufbahn würdig ist. Der zweite Nations-League-Titel nach 2019 böte sich da an, denn an die WM 2026, bei der Ronaldo 41 Jahre alt wäre, will er gerade noch nicht denken. Er plane "nicht langfristig, sondern immer nur kurzfristig." Und da liest sich die Gruppe 1 der Nationenliga mit Kroatien, Polen und Schottland als Gegner äußerst machbar. Das Viertelfinale ist quasi Pflicht.

Doch es wird nicht reichen, mit Portugal lediglich unter die besten Zwei der Gruppe und damit in die K.o.-Runde zu kommen. Ronaldo muss Tore schießen, viele Tore, die Spiele entscheiden. Nicht für seine Vita, mit seinen 130 Treffern in 212 Länderspielen ist er bekanntermaßen Weltrekordhalter, sondern gegen die zweifelnden Stimmen von außen. Unantastbar ist er längst nicht mehr.

Zwar trifft er in Saudi-Arabien für Al-Nassr immer noch regelmäßig, nach 35 Ligatoren in der Vorsaison in den ersten vier Pflichtspielen der neuen Spielzeit je einmal, aber es ist eben auch Saudi-Arabien. Und selbst dort geriet Ronaldo kürzlich in die Schlagzeilen, weil er im Finale des Supercups seine Mitspieler nach schwacher Leistung mit abschätzigen Gesten öffentlich auf dem Platz verhöhnt hatte. Umso genauer werden Ronaldos Kritiker in der Nations League hinschauen.