Baumann und Nübel vor Torwart-Duell im Nationalteam gelassen: "Wird cool"
Vielleicht aber plauderten beide nach dem spektakulären Schlusspunkt in der neunten (!) Minute der Nachspielzeit im Baden-Württemberg-Duell auch schon über den Freitag (20.45 Uhr/RTL). Dann treffen sich Baumann und Demirovic im Nations-League-Duell der deutschen Nationalmannschaft in Zenica gegen Bosnien-Herzegowina wieder.
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Für Baumann wird es ein ganz besonderer Tag. Nach 14 Jahren als Nummer eins in der Bundesliga mit 467 Spielen feiert der 34-Jährige aller Voraussicht nach doch noch sein spätes Debüt im DFB-Team. Unter Druck setzen will er sich dabei nicht. "Mich persönlich treibt immer das Maximale an. Ich möchte ein gutes Spiel machen, der Mannschaft auf und neben dem Platz helfen", sagte Baumann bei DAZN gelassen.
Bundestrainer Julian Nagelsmann hat sich bereits festgelegt auf Baumanns Einsatz beim anstehenden Doppelpack in der Nationenliga gegen Bosnien oder drei Tage darauf gegen die Niederlande als Vertreter des schwer verletzten Marc-Andre ter Stegen. Der Routinier habe es nach langer Wartezeit "verdient, mal ein Länderspiel zu kriegen", verkündete er. Ob Baumann beide Spiele bekommt, ließ Nagelsmann aber noch offen. Möglicherweise wird auch der Stuttgarter Alexander Nübel eine erste Chance im DFB-Team erhalten.
Der Zweikampf ist längst eröffnet. Dennoch fuhr der 28 Jahre alte Nübel am Montag entspannt zum Treffpunkt nach Herzogenaurach. Er wolle "gut trainieren und Spaß haben mit Oli", sagte er: "Wir kennen uns, jetzt kommt Janis Blaswich dazu. Ich freue mich auf den Lehrgang, es wird wieder cool."
Ter Stegen-Vertreter dringend gesucht
Nübel und Baumann konkurrieren um den Platz hinter ter Stegen. Der Torwart des FC Barcelona fällt nach einer Knie-OP monatelang aus. Nagelsmann legte sich aber bereits klar auf ter Stegen als WM-Torwart für 2026 fest: "Er ist unsere Nummer eins - und das bleibt er auch."
Am Sonntag konnten die "Kronprinzen" Baumann und Nübel im direkten Duell keine größere Empfehlung abgeben - mal abgesehen vom gehaltenen Elfmeter des Hoffenheimers. Beim Nachschuss von Demirovic war er jedoch genauso machtlos wie Nübel beim 0:1 durch Valentin Gendrey (44.).
Es war ein Ergebnis, mit dem beide nicht leben konnten. Man habe sich "viel mehr vorgestellt", sagte Nübel trotz des noch glücklichen Punktgewinns nachdenklich. Baumann war nach dem knapp verpassten Sieg ohnehin bedient: "Das ist so bitter." Doch spätestens beim Treffen in Herzogenaurach dürfte auch beim erfahrenen TSG-Torhüter der Frust verflogen gewesen sein.