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"Abstieg" und Schmach von Sevilla: Deutschlands Achterbahnfahrt in der Nations League

SID
Hängende Köpfe der deutschen Spieler bei der "Schmach von Sevilla"
Hängende Köpfe der deutschen Spieler bei der "Schmach von Sevilla"Profimedia
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft startet am Samstag (20.45 Uhr/ZDF) in Düsseldorf gegen Ungarn zum vierten Mal in die Nations League. Bisher lief es darin, zurückhaltend gesagt, nicht sonderlich ruhmreich. Ein Überblick.

2018/19: DIE PREMIERE

Kaum jemand hat den Modus verstanden - aber die Gegner sind attraktiv. Deutschland misst sich mit Weltmeister Frankreich und dem ewigen Rivalen Niederlande. In Amsterdam verliert die Elf von Joachim Löw aber 0:3 - von Beginn an mit dem Schalker Mark Uth im Sturm. Es bleibt sein einziges Länderspiel.

Am Ende steht der deutsche Abstieg, der allerdings nicht vollzogen wird. Denn die UEFA reformiert ihren neuen Wettbewerb, die A-Liga als höchste der vier Spielklassen wird von zwölf auf 16 Mannschaften aufgestockt. "Das kommt für mich persönlich überraschend", sagt Löw, er messe sich aber weiterhin gerne mit den stärksten Nationen. Zum Beispiel mit Spanien...

2020/21: DIE DEMÜTIGUNG

Die Corona-Saison. Deutschland schlägt sich - diesmal in einer Vierergruppe - mehr schlecht als recht durch, liefert unter anderem ein vogelwildes 3:3 gegen die Schweiz in Köln ab. Das letzte Spiel in Sevilla gegen Spanien gerät zur Blamage mit historischen Ausmaßen.

Deutschland wird 90 Minuten lang gedemütigt, vorgeführt, wie man es selten gesehen hat. Es bekommt gnadenlos aufgezeigt, dass es abgehängt ist. Manuel Neuer schlägt irgendwann wütend gegen den Torpfosten. Am Ende steht ein 0:6, die höchste Niederlage seit 1931. "Das tat beim Zuschauen weh", sagt Toni Kroos. Nur einmal hat eine deutsche Nationalmannschaft noch höher verloren: 1909 gegen England (0:9).

2022/23: DIE VORAHNUNG

Deutschland ist weiter in der A-Liga, spielt im Juni gegen eine allerdings blutjunge italienische Elf beim 5:2 begeisternd. Doch es zeichnen sich Probleme unter Hansi Flick ab: Seine Mannschaft verliert in Leipzig 0:1 gegen Ungarn, führt drei Tage später 2:0 in Wembley gegen England - bis die Gastgeber drei Tore in elf Minuten schießen.

Danach hat Deutschland nicht nur sprichwörtlich den Papst in der Tasche. Englands Torhüter Nick Pope leistet sich einen krassen Fehler, die DFB-Elf macht das 3:3 und kann sich halbherzig für ihre Moral auf die Schulter klopfen. Die folgende WM in Katar wird kommunikativ und sportlich zum Desaster. Flick hält sich jedoch im Amt: bis in den folgenden September.