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Türkische Süper Lig Weekly: Mourinhos Wutrede und Überflieger Thomas Reis

Tolga Akdeniz
Mourinho bejubelt den späten Siegtreffer.
Mourinho bejubelt den späten Siegtreffer.AA/ABACA / Abaca Press / Profimedia
Die 11. Spielwoche der türkischen Süper Lig liegt hinter uns. Im Mittelpunkt stand einmal mehr Fenerbahce-Trainer Jose Mourinho. Besiktas verpasste es dagegen, einen Big Point einzufahren, während Tabellenführer Galatasaray nicht im Einsatz war. Alles zur ersten Liga in der Türkei erfährst du mit unserem neuen Feature "Türkische Süper Lig Weekly".

Aufgrund der ungeraden Anzahl von Mannschaften in der Süper Lig hat ein Team stets spielfrei. In dieser Woche war Meister und Tabellenführer Galatasaray an der Reihe. Die Chance also für die Verfolger Fenerbahce und Besiktas, den Rückstand in der Tabelle auf fünf Punkte zu verkürzen.

Süper Lig: Der 11. Spieltag im Überblick
Süper Lig: Der 11. Spieltag im ÜberblickFlashscore

Mourinhos "Fener" musste am Sonntag zum formschwachen Trabzonspor reisen - ein Spiel, das in der Vergangenheit immer wieder für Kontroversen und Dramen gesorgt hat. Der letzte Vorfall ereignete sich erst im März diesen Jahres, als die Fans von Trabzonspor nach einer 2:3-Heimniederlage das Spielfeld stürmten und die Spieler von Fenerbahce angriffen.

Fenerbahce bleibt an der Spitze dran

2:3 - ein Ergebnis, das auch beim Aufeinandertreffen an diesem Wochenende wieder auf dem Videowürfel zu finden war. Mittelfeldspieler Fred brachte Fenerbahce am Ende der ersten Halbzeit in Führung, Trabzonspor drehte die Partie durch zwei Elfmeter von Simon Banza in der ersten Hälfte des zweiten Abschnitts.

Zum Match-Center: Trabzonspor vs. Fenerbahce

Dann stach Mourinhos Joker: Der eingewechselte Edin Dzeko erzielte in der 75. Minute den Ausgleich. Als es knapp eine halbe Stunde später schon nach einer für Fenerbahce enttäuschenden Punkteteilung aussah, erlöste Sofyan Amrabat den Favoriten schließlich doch noch - in der zwölften Minute der Nachspielzeit.

Ein enorm wichtiger Sieg, denn Fenerbahce trennten nur Sekunden davon, satte sieben Punkte hinter Galatasaray zu liegen. Auch Mourinho erkannte die Wichtigkeit des Treffers. In typischer "Jose"-Manier stürmte der portugiesische Trainer auf das Spielfeld, setzte zur Sieger-Grätsche an und schloss sich dem Jubeltrubel auf dem Feld an.

Ein Bild, das in Kontrast zu dem stand, das sich den Zuschauern während des gesamten Spiels zuvor bot. Mourinho wütete an der Seitenlinie und beschwerte sich immer wieder beim Schiedsrichter, nachdem einige Entscheidungen nicht im Sinne seiner Mannschaft ausgefallen waren. Nach einem Handspiel im Strafraum hätte es wohl einen Elfmeter geben können. Davon abgesehen gab es jedoch keine allzu fragwürdigen Entscheidungen, die das rechtfertigten, was im Nachhinein des Spiels noch kommen sollte.

Mourinhos Zorn: "Es ist zu grau. Es ist zu dunkel, es riecht schlecht"

In mehreren Interviews und Pressekonferenzen nach dem Spiel machte Mourinho seinen Unmut über die türkischen Schiedsrichter und den türkischen Fußball im Allgemeinen deutlich: "Ich gebe den Leuten von Fenerbahce, die mich hierher gebracht haben, die Schuld", sagte Mourinho. "Sie haben mir nicht die ganze Wahrheit gesagt, denn wenn sie mir die ganze Wahrheit gesagt hätten, wäre ich nicht gekommen. Aber mit der halben Wahrheit und meinen Jungs kämpfen wir gegen den Gegner und das System. Er (der Schiedsrichter) war wachsam, als er die beiden Elfmeterentscheidungen gegen uns gab. Doch dann war er beim türkischen Tee, als es einen klaren Elfmeter für uns hätte geben müssen. (...).Ich denke, ich spreche im Namen aller Fenerbahce-Fans: Wir wollen ihn nicht mehr. Wir wollen ihn nicht als VAR. Wir wollen ihn nicht auf dem Spielfeld, aber als VAR noch weniger."

Und dabei beließ es Mourinho nicht, sondern setzte noch einen drauf: "Niemand im Ausland will die türkische Liga sehen", behauptete er: "Wer will diese türkische Liga im Ausland sehen? Sie haben die Premier League, sie haben die französische Liga, sie haben die deutsche Liga, sie haben die portugiesische Liga, sie haben die niederländische Liga. Warum sollten sie das hier sehen? Es ist zu grau. Es ist zu dunkel, es riecht schlecht. Aber das ist mein Job, und ich werde alles für meinen Job, für meinen Verein geben."

Aussagen, die dem türkischen Fußball alles andere als gut tun. Es kommt nicht oft vor, dass das Land eine sportliche Persönlichkeit von Mourinhos Stellenwert anlockt. Dass er die Liga verbal so schlecht macht, wirft ein erdrückend schlechtes Licht auf den türkischen Fußball. 

Süper Lig: Besiktas stolpert - Reis und Samsunspor obenauf

Zurück zum Sportlichen. Während Fenerbahce die Gunst der Stunde nutzte und die nötigen drei Punkte einsackte, musste Besiktas eine bittere 1:3-Heimniederlage gegen Kasimpasa hinnehmen. Mann des Spiels war Flügelspieler Mamadou Fall, der ein Tor und zwei Vorlagen beisteuerte. Kasimpasa entwickelt sich zum Angstgegner von Besiktas. Es war bereits die dritte Niederlage in Serie im direkten Vergleich.

Die Mannschaft von Giovanni van Bronckhorst zeigte am frühen Samstagabend eine wenig inspirierende Leistung, nachdem sie erst letzte Woche bei Galatasaray die erste Niederlage in der Liga hinnehmen musste. Zwei herbe Dämpfer in Folge für Besiktas im Rennen um die Meisterschaft.

Im kompletten Kontrast dazu steht die Mannschaft der Stunde, Samsunspor. Mit einem komfortablen 2:0-Sieg gegen Antalyaspor festigte man den zweiten Tabellenplatz und liegt bei einer gespielten Partie mehr nur noch drei Punkte hinter Spitzenreiter Galatasaray.

Mit sechs Siegen und einem Unentschieden in den letzten sieben Spielen trotzt das Team des deutschen Trainers Thomas Reis allen Zweiflern. Am kommenden Wochenende steht dann der ultimative Test auf dem Programm: das Auswärtsspiel bei Galatasaray.

Tabelle der Süper Lig
Tabelle der Süper LigFlashscore

Das Highlight der Woche

Mit der 1:2-Niederlage bei Gaziantep wechseln sich bei Göztepe seit sechs Spielen Sieg und Niederlage ab. Tragische Figur des Abends war Juan Santos, der in der 95. Minute freistehend vorm leeren Tor den Ausgleich vergab.

Mannschaft der Woche

Mannschaft der Woche
Mannschaft der WocheFlashscore

Konyaspor-Flügelspieler Alassane Ndao ist der Spieler der Woche, nachdem ihm beim 3:2-Sieg seines Team gegen Istanbul Basaksehir ein Hattrick gelang. Gleich drei Spieler von Samsunspor schafften es ins Team, auch Eyupspor stellt zwei Vertreter. Das von Arda Turan trainierte Team behauptet nach dem 2:0-Erfolg über Hatayspor den fünften Tabellenplatz.