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Duell der Schwergewichte: 401. Derby zwischen Fenerbahce und Galatasaray

Galatasaray gewann drei der letzten fünf Derbys gegen Fenerbahce.
Galatasaray gewann drei der letzten fünf Derbys gegen Fenerbahce.ČTK/imago sportfotodienst/Seskimphoto
Am Samstag (19 Uhr/MESZ) findet das 401. Derby zwischen Fenerbahce und Galatasaray statt. Vergangene Saison lieferten sich die beiden Giganten in der türkischen Süper Lig einen spannenden Kampf um die Meisterschaft. Auch das Duell am 6. Spieltag wird bereits großen Einfluss auf das Meisterschaftsrennen haben.

Das Meisterschaftsrennen letzte Saison hätte nicht spannender sein können. Galatasaray brach einen türkischen Ligarekord: Als erstes Team sammelte man nach 38 Spieltagen 102 Zähler. Eine historische Zahl, die trotzdem knapp für die Meisterschaft reiche, weil sich Fenerbahce eindrucksvolle 99 Punkte sicherte. 

Der amtierende Meister macht 2024/25 da weiter, wo er vergangene Spielzeit aufgehört hat. Fehlerlos grüßen sie nach 5 Spieltagen wieder mit 15 Punkten von der Tabellenspitze. Doch der Vorsprung auf das zweitplatzierte Fenerbahce ist nicht allzu groß. 

Auch der Stadtrivale hat noch kein Spiel, leistete sich aber ein Unentschieden (2:2 bei Göztepe). Vor dem 6. Spieltag hat Fener zwei Punkte Rückstand. Ein Sieg im Derby würde also die Eroberung der Tabellenführung bedeuten.

Die Tickets für das Derby waren Berichten zufolge bereits nach vier Sekunden ausverkauft.

Transferoffensive nach verpasster Meisterschaft

Weil Fenerbahce knapp nicht die Meisterschaft gewinnen konnte, gingen der Verein und Trainer Ismail Kartal nach der Saison getrennte Wege. Im Juli überzeugte man Starcoach Jose Mourinho von einer Anstellung am Bosporus.  

Mithilfe der Strahlkraft des Portugiesen verpflichtete man eine Hand voll gestandener Spieler aus den Topligen Europas. Unter anderem kam Ex-Frankfurter Filip Kostic von Juventus Turin, Sofyan Amrabat per Leihe aus Florenz, Caglar Söyüncü von Atletico Madrid und Allan Saint-Maximin von Al-Ahli. Für Youssef En-Nesyri vom FC Sevilla bezahlte man 19,5 Millionen Euro und machte ihn zum Rekordeinkauf der türkischen Süper Lig.

Doch der Dreh- und Angelpunkte der Offensive jemand anderer: Mit vier Saisontoren steht Edin Dzeko ganz oben auf der Torschützenliste. 

Zum Match-Center: Fenerbahce vs. Galatasaray

Spätes Ausrufezeichen von Galatasaray

Eine ähnlich wichtige Rolle könnte bei Galatasaray Victor Osimhen zuteilwerden. Der nigerianische Stürmer kam für die laufende Saison per Leihe von der SSC Neapel. Wegen Problemen bei der Registrierung stand er beim letzten Ligaspiel gegen Gaziantep nicht im Kader. 

Dies wird sich im kommenden Derby wohl wieder ändern. Mit einem Treffer gegen Fener würde er sich einen Fixplatz im Herzen seiner neuen Fans sichern.

Fehlen wird hingegen Mauro Icardi. Der Argentinier leidet an einer Zerrung im rechten hinteren Oberschenkel. Ein Comeback ist frühestens Mitte Oktober möglich.

Meisterschaft diese Saison dreifach wichtig

Das Meisterschaftsrennen in dieser Saison besitzt enorme Brisanz. Galatasaray könnte nicht nur zum dritten Mal in Folge den Titel holen - sondern den 25. seit Beginn der Wertung im Jahre 1959. Damit wäre man das erste Team in der Süper Lig mit fünf Sternen auf dem Trikot. Erzrivale Fener möchte das selbstverständlich mit allen Mitteln verhindern. 

Letzten fünf Partien zwischen Galatasaray und Fenerbahce
Letzten fünf Partien zwischen Galatasaray und FenerbahceFlashscore

Doch es steht noch mehr auf dem Spiel: "Es geht um viel Geld", erklärte Lara Karacan, Lead of Content bei "transfermarkt.tr". Der türkische Meister hat kommende Saison Anspruch auf einen festen Startplatz in der UEFA Champions League. Somit würde man sich die anspruchsvolle Qualifikation ersparen und hätte eine Startgebühr von 18,6 Millionen Euro sicher. 

Zahlreiche Experten sind sich einig, dass der Titelkampf 2024/25 zwischen den beiden Großvereinen ausgetragen wird. Im Vergleich zu den meisten anderen Vereinen der Liga, so Karacan, "überwiegt die individuelle Qualität einfach" bei den beiden Meisterschaftskandidaten. 

Experten sehen Fener als leichten Favoriten

Der Knackpunkt der Partie könnte das Fehlen von Mauro Icardi sein. Das Spiel von Galatasaray ist sehr auf ihn zugeschnitten. Als Wandspieler lässt sich der Argentinier immer wieder tief fallen und setzt die schnellen Außenspieler in Szene.

Victor Osimhen besitzt definitiv die Fähigkeiten, diese Rolle zu übernehmen. Seine eigentliche Stärke liegt aber woanders: Er sucht gerne den Weg in die Tiefe. Fehlende Abstimmung und Spielpraxis mit den Mannschaftskollegen könnte diese Problematik verstärken.

Des Weiteren hatte Galatasaray immer wieder Probleme mit hohen Bällen auf den gegnerischen Stürmer. Dies war auch einer der Hauptgründe für das Ausscheiden in der Königsklasse gegen die Young Boys Bern. Mit Edin Dzeko spielen sie nun gegen einen Angreifer, der diese Bälle liebt und sehr effizient verarbeiten kann.  

Der Druck liegt dennoch klar auf der Seite von Fenerbahce: "Früh in der Saison ist eher nicht damit zu rechnen, dass beide ins Risiko gehen werden. Natürlich will keiner verlieren. Fener ist amtierender Derbysieger und will es auch bleiben. Der Druck ist hoch. Wenn es unentschieden ausgehen sollte, wäre wohl Gala glücklicher darüber", meint Expertin Lara Karacan. 

Voraussichtliche Aufstellungen:

Fenerbahce: Livakovic - Müldür, Becao, Söyüncü, Oosterwolde - Yüksek, Fred - Saint-Maximin, Szymanski, Tadic - Dzeko

Galatasaray: Muslera - Ayhan, Sanchez, Bardakci, Kutlu - Torreira, Sara - Yilmaz, Mertens, Akgün - Osimhen