Thuram und Martinez: Romelu Lukaku trifft auf Inters neues Traumduo
Trotz einer intensiven, jahrelangen Beziehung wird Romelu Lukaku bei Inter Mailand kaum noch vermisst. Nicht etwa, weil Lukakus letzte Aktion im schwarz-blauen Trikot seine tölpelhaft vergebene Großchance im Champions-League-Finale gegen Manchester City war. Sondern weil die Mannschaft von Simone Inzaghi sich in den Nachfolger von "Big Rom" auf Anhieb verliebt hat.
Blindes Verständnis zwischen Thuram und Martinez
Marcus Thuram kam im Sommer ablösefrei von Borussia Mönchengladbach zu Inter. Der älteste Sohn der französischen Abwehrlegende Lilian Thuram integrierte sich sofort im taktischen System von Trainer Simone Inzaghi. Er dient als Zielspieler und Anspielstation, erzeugt außerdem durch seine physische Präsenz Raum für den flinken Kapitän Lautaro Martinez.
“Lautaro ist einer der besten Stürmer der Welt. Wir vertrauen auf unseren Instinkt. Wir fühlen, wie der jeweils andere spielen möchte. Martinez ist ein großartiger Techniker und er weiß, wie er seine Mitspieler einbinden muss. Im Strafraum ist er eiskalt”, schwärmte Thuram gegenüber der französischen Zeitung L'Èquipe vom Zusammenspiel mit seinem neuen Sturmkollegen.
Die Rollenverteilung kommt nicht nur Martinez entgegen. Der argentinische Weltmeister ist mit elf Treffern in neun Einsätzen aktuell der Topscorer in der Serie A - Thuram selbst kommt auf drei Tore und fünf Assists. Eine interessante Statistik - die auch durch die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Inter-Trainer Simone Inzaghi zu erklären ist. “Der Coach hat mein Verständnis fürs Spiel verbessert. Er hat mir eine neue Perspektive auf den Fußball gegeben - wo alles, was du tust, dazu dient, etwas anderes zu erreichen”, so Thuram.
Der 26-Jährige verfügt nicht nur über viel Übersicht, sondern auch eine hohe Athletik und viel Tempo. Fast erinnern Martinez und Thuram an das legendäre Duo "LaLu": An Lautaro und Lukaku.
Lukakus Rückkehr
Ob Letztgenannter im San Siro mit offenen Armen empfangen wird? Im Sommer litt der Belgier unter seiner Situation beim Stammverein Chelsea. Er wollte die Londoner unbedingt verlassen. Erst kurz vor dem Deadline Day einigten sich die Blues mit der AS Roma und José Mourinho auf ein Leihgeschäft. Bis Lukaku wieder an seine besten Zeiten erinnert, ist es noch ein weiter Weg.
Aber: Immerhin scheint sich der kräftige Mittelstürmer bei der Roma wohlzufühlen und Mourinhos taktische Vorgaben perfekt umzusetzen. Lukaku ist der perfekte Abnehmer für die häufig bevorzugten langen Bälle. Nicht nur deshalb ist Lukaku in der italienischen Hauptstadt absolut gesetzt. Er strahlt viel Torgefahr aus - acht Treffer in zehn Einsätzen für die Römer sprechen eine klare Sprache.
Seine Verpflichtung rief im Sommer dennoch etliche Kritiker auf den Plan. Er brachte sie zum Verstummen - auch dank Mourinhos Unterstützung. Nachdem Lukaku Anfang Oktober beim 2:0-Sieg der Roma gegen Frosinone einmal mehr zum Matchwinner avancierte, witzelte sein Trainer: "Ich hatte schon befürchtet, dass man mich dafür verantwortlich macht, wenn Lukaku nicht trifft. Zumindest kann mir dafür niemand die Schuld geben, weil Romelu immer weiter trifft." Worte, die für die geschundene Seele des bulligen Angreifers echter Balsam sind.