Vor dem Mailänder Derby hatten italienische Medien übereinstimmend berichtet, dass Paulo Fonesca beim AC Milan auf der Kippe steht. Ein Sieg gegen Erzrivale Inter wurde zur heiligen Pflicht ausgerufen.
Obwohl sich die Rossoneri nach einem durchwachsenen Saisonstart nur in der Außenseiterrolle befunden haben, feierten sie einen 2:1-Erfolg. In einem nervenaufreibenden Duell wurde Matteo Gabbia zum Matchwinner, in der Schlussphase erzielte der Innenverteidiger den entscheidenden Treffer. Die Konsequenz: Trainer Fonseca darf seinen Job vorerst behalten.
Überraschenderweise ist der 51-Jährige darum bemüht, den Sieg möglichst rasch aus seinem Kopf zu verdrängen. "Ich möchte nicht mehr an das Derby zurückdenken", sagte der Portugiese auf der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Lecce: "Es ist vorbei." Fonseca wirkte keineswegs erleichtert, sondern trat als Mahner in Erscheinung: "Wir müssen vorsichtig sein, dürfen keine Fehler machen."
Sieg mit Signalwirkung?
Der dritte Ligasieg in Folge hätte große symbolische Bedeutung, immerhin könnte man Torino (zumindest kurzzeitig) als Tabellenführer ablösen. Wenngleich die italienische Serie A in dieser Saison extrem umkämpft ist, hätte das bestimmt Signalwirkung. Fonseca würde neuen Zuspruch erlangen, das emotionale Umfeld könnte sich weiter beruhigen.
Es ist nicht unwahrscheinlich, dass diese Mission tatsächlich gelingt: Gegen Lecce weist Milan eine hervorragende Bilanz auf, nur eines der letzten 25 Aufeinandertreffen hat der 19-fache Meister verloren.
Dass Alvaro Morata im Derby einen Schlag abbekommen hat und voraussichtlich kein Thema für die Startelf ist, sollte die Siegeschancen der Hausherren nicht mindern.
Für Ante Rebic hat die Partie am Freitagabend (20:30 Uhr/DAZN) besondere Bedeutung: Der Kroate hat insgesamt 123 Pflichtspiele für Milan absolviert, im Sommer wechselte der 31-Jährige zu Lecce. Bei seiner Rückkehr ins San Siro darf er mit einem Platz in der Startelf rechnen.
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