Ersatzbank oder Abwehrchef? Pavard träumt vom Stammplatz im französischen Zentrum
52 Länderspiele für Frankreich hat Benjamin Pavard bereits hinter sich. In 43 Begegnungen stand er in der Startelf, die meisten davon verbrachte er über die volle Distanz auf dem Spielfeld.
Sein Stern ging beim Gewinn der Weltmeisterschaft 2018 hell auf, zur Überraschung vieler etablierte er sich im Laufe des in Russland ausgetragenen Turniers als Stammkraft auf der rechten Abwehrseite. Dort vereinte der aus dem hohen Norden Frankreichs stammende Pavard defensive Stabilität mit einem hohen Offensivdrang.
Fähigkeiten, die im Jahr 2019 auch den großen FC Bayern München auf den Plan brachten. Der deutsche Rekordmeister überwies 35 Millionen Euro an den VfB Stuttgart und sicherte sich Pavards Dienste. Im vergangenen Sommer trennten sich aber die Wege, der Defensiv-Allrounder fühlte sich in München nicht mehr wohl und heuerte stattdessen bei Inter Mailand an.
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Positive Entwicklung in Mailand
Es war die richtige Entscheidung. Unter Simone Inzaghi erweiterte der 27-Jährige seine taktischen Möglichkeiten, von Woche zu Woche übernimmt er mehr Verantwortung beim italienischen Tabellenführer. 17 Einsätze in der Serie A stehen bislang zu Buche - in diesen kommt er auf eine Zweikampfquote von 65,1 Prozent.
Besonders beeindruckend ist die Tatsache, dass er sich noch in keinem einzigen Ligaspiel einen Ballverlust erlaubt hat. Seine Fähigkeit, die gegnerische Defensivreihe durch weite Zuspiele im Eiltempo aufzumischen, macht ihn ebenfalls zu einem besonderen Spieler.
Auch Didier Deschamps vertraut auf seine Fähigkeiten. Nach einem Länderspiel gegen Schottland (4:1) im vergangenen Oktober ließ der 55-Jährige anklingen, dass Pavard trotz harter Konkurrenz künftig auch in der Nationalmannschaft öfter im Zentrum agieren dürfte. Dort fühlt sich der ehemalige Bundesliga-Profi deutlich wohler als auf der rechten Abwehrseite.
Setzt sich seine Entwicklung derart positiv fort, wie in den vergangenen Monaten, könnte er bereits bei der EM 2024 als erfahrener Abwehrchef für Ruhe und Ordnung sorgen. Auf der Außenbahn könnte er nur bedingt Einfluss auf seine Mitspieler nhemen.
Ein Problem gibt es aber noch - und es bereitet Deschamps wohl schon jetzt Kopfzerbrechen: Die Konkurrenz in der französischen Innenverteidigung ist enorm. William Saliba, Dayot Upamecano, Ibrahima Konaté, Jules Kounde und Lucas Hernández können ebenfalls im Zentrum spielen. Der französische Teamchef hat also die Qual der Wahl.