Wieso ManUnited De Gea unbedingt durch Andre Onana ersetzen möchte
Noch sind die Verhandlungen nicht vorbei. Letztlich dürfte es aber nur eine Frage der Zeit sein, bis Manchester United den Wechsel von Andre Onana offiziell verkünden wird.
Das erste Angebot von umgerechnet rund 45 Millionen Euro soll Inter Mailand dankend abgelehnt haben. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge nähern sich die beiden Vereine aber an. Eine Einigung steht wohl unmittelbar bevor, wenngleich das letzte Angebot unter der von Inter geforderten Summe von fast 60 Millionen Euro liegen wird.
De Gea muss sich keine Sorgen um seine Zukunft machen
Erik ten Hag hat Onana in diesem Sommer zu seinem Wunschtransfer auserkoren. Nach zwölf gemeinsamen Jahren trennten sich die Wege von United und David de Gea, sein Ende Juni ausgelaufener Vertrag wurde nicht verlängert.
Wenngleich der spanische Nationalspieler eine glänzende Karriere hingelegt und zahlreiche Auszeichnungen erhalten und Trophäen gewonnen hat. Darunter zweimal den Goldenen Handschuh der Premier League, außerdem zweimal die Premier League, und je einmal den FA Cup, den Ligapokal und die Europa League: Eine Einigung blieb aus.
Die Verhandlungen verliefen sich im Sand. Laut der xGA-Statistik von Wyscout hätte United in der abgelaufenen Premier-League-Saison 49,28 Gegentore kassieren sollen. Stattdessen landete die Kugel nur 43-mal im Kasten. Die Differenz von 6,28 wurde nur von vier anderen Torhütern in Englands höchster Spielklasse übertroffen: Bernd Leno, Kepa Arrizabalaga, Emiliano Martinez und Jordan Pickford.
Onana hingegen kassierte (bei deutlich weniger Ligaspielen) 24 Gegentore bei einem xGA-Wert von 21,94. Das bedeutet einen Wert von -2,06 bedeutet. Kein Grund zur Beunruhigung, aber ein dezenter Hinweis darauf, dass De Gea, wenn es ausschließlich um erfolgreiche Paraden ginge, dem kamerunischen Nationalspieler etwas überlegen ist.
Onana mit Ball am Fuß deutlich zuverlässiger
Wieso ist Erik ten Hag dann aber so versessen auf Onanas Verpflichtung? Weil er mit dem Ball am Fuß deutlich mehr Möglichkeiten besitzt als der Spanier. De Gea ist kein moderner, mitspielender Torwart. Ungern geht er beim Stellungsspiel daher ins Risiko – was der auf Aggressivität und mutige Lösungen bei eigenem Ballbesitz ausgerichteten Philosophie von Ten Hag widerstrebt.
Bei den Pässen aus dem Spiel heraus kam Onana in der vergangenen Saison auf durchschnittlich 42,9 Pässe pro 90 Minuten und eine Erfolgsquote von 81,3 %. De Gea brachte es lediglich auf 32,1 Pässe pro 90 Minuten, bei einer Erfolgsquote von 71,1 %. Onanas Qualitäten verleihen United also mehr taktische Flexibilität und Möglichkeiten im offensiven Umschaltspiel.
Ein Beleg hier für waren auch die lobenden Worte von Pep Guardiola nach dem Sieg von Manchester City im Champions-League Finale. Onana, so beschrieb es der Katalane, habe nicht wie ein Torwart, sondern "wie ein defensiver Mittelfeldspieler" gespielt. Seine Ruhe am Ball verzauberte also auch den größten Ballbesitzfetischisten dieses Planeten.
Passenderweise verfeinerte Onana ebendiese Fähigkeit unter der Anleitung von Erik ten Hag verfeinert – als die beiden bei Ajax Amsterdam zusammenarbeiteten. Darum also plant er den Kameruner möglichst bald im Old Trafford wiederzusehen.