Sturm Graz als Sprungbrett: Mika Biereth träumt vom Durchbruch beim FC Arsenal
Noch ist der Name Mika Biereth fast ausschließlich Insidern ein Begriff. Der 21-jährige Stürmer ist in London geboren und aufgewachsen, hat aber einen dänischen Vater und außerdem bosnische Vorfahren. Seit Januar ist der Angreifer an den österreichischen Erstligisten SK Sturm Graz verliehen. Dort hat er sich auf Anhieb in die Herzen der schwarz-weißen Fans gespielt.
Acht Tore in bislang elf Einsätzen sind das eindrucksvolle Zeugnis einer blitzartigen Integration. Zuvor war er ein halbes Jahr an den schottischen Traditionsverein Motherwell verliehen, auch in den Niederlanden beim RKC Waalwijk sammelte er bereits Erfahrungen als Leihspieler.
Großes Lob für Sturm Graz
Seine starke Trefferquote in Graz erklärte sich Mika paradoxerweise mit dem Druck, welcher beim österreichischen Vizemeister nahezu omnipräsent ist. "Natürlich hilft es auch, dass ich für ein Spitzenteam spiele und nicht für ein unteres Team wie in Schottland. Auch abseits des Platzes habe ich mich gut integriert. Der Druck ist in Graz ein anderer. In Motherwell mussten wir nur etwas aus den Spielen mitnehmen, hier müssen wir gewinnen", sagte der Youngster im Gespräch mit Flashscore News.
Auf dem Spielfeld vereint der dänische U21-Nationalspieler unterschiedliche Komponenten. Er bringt ein hohes Grundtempo auf den Rasen, das für die vertikale, direkte Spielweise von Sturm unerlässlich ist. Auch seine starke, wenn auch ausbaufähige Athletik ist in der von harten Zweikämpfen geprägten österreichischen Bundesliga Gold wert. Was ihn als Spieler einzigartig macht, ist sein unvergleichbarer Torriecher. Instinktiv bewegt er sich in die richtigen Räume, antizipiert gegnerische Ballverluste und die Pässe seiner Mitspieler.
Für die Arbeit von Sturms Cheftrainer Christian Ilzer und von Sportdirektor Andreas Schicker - welcher vor einigen Wochen auch Thema bei Werder Bremen war - hat er große Wertschätzung. "Sie haben ein gutes Auge dafür, junge Spieler zu holen und ihnen eine echte Chance zu geben. Für mich war es recht einfach, denn wir spielen mit zwei Stürmern. Es geht alles vom Trainer und vom Sportdirektor aus. Sie geben jungen Spielern viel Selbstvertrauen", erzählte der junge Angreifer.
Künftig möchte Mika aber nicht mehr von einer Leihe zur nächsten denken. Er hat große Lust, endlich heimisch zu werden, langfristig bei demselben Verein zu bleiben. Und zwar nicht bei irgendeinem. "Es ist mein großer Traum, für Arsenal zu spielen", sagt Biereth selbstbewusst: "Es ist nicht einfacher geworden, in die erste Mannschaft zu kommen, aber wenn ich die Chance bekomme, muss ich sie nutzen."
Zukunft in London?
2025 läuft sein Vertrag beim FC Arsenal aus. Im kommenden Sommer müssen die Gunners also eine grundsätzliche Entscheidung treffen. Traut man ihm den baldigen Sprung in die Premier League zu? Dann muss man versuchen, ihn möglichst rasch bei den Profis zu integrieren. Oder zweifelt man an seiner Durchsetzungsfähigkeit? Dann könnte man seine starke Trefferquote in Schottland und Österreich als Argument nutzen, um ihn gewinnbringend zu verkaufen und die Ablösesumme in die Höhe zu treiben.
"Graz hat im Januar versucht, mich zu kaufen, aber Arsenal war nicht bereit, mich zu verkaufen", so Biereth, der sich trotz der vielen Leihgeschäfte nicht vom englischen Vizemeister ignoriert fühlt. "Es gibt fast jeden Tag einen neuen Spieler von Arsenal, der sich nach mir erkundigt. Sie schreiben mir, fragen, wie es mir geht. Ich denke, dass wir im Sommer persönlich über eine mögliche Vertragsverlängerung sprechen werden. Ich fühle mich noch immer wie ein Spieler von Arsenal."
In seiner Kontaktliste steht ein prominenter Name besonders weit oben: Arsenal-Legende Ian Wright. "Ich habe mit Ian gesprochen, bevor ich nach Österreich gegangen bin, um seine Meinung einzuholen. Er gibt mir gute Ratschläge. Wir spielen auf der gleichen Position, das ist wirklich schön. Er ist wie ein Onkel für mich", sagt Biereth, der auch junge Weltklasse-Spieler wie Jamal Musiala von Bayern München und Harvey Elliott von Liverpool zu seinen engen Freunden zählt.
Ob auch ein langfristiger Verbleib in Graz zum Thema werden könnte? Biereth gibt sich bedeckt. Klar ist jedenfalls: Sturm hätte an einem Transfer großes Interesse.