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Starker Leno und desolate Gäste: Fulham stößt Leicester tief in den Tabellenkeller

Anton Latuska
Ein enttäuschter James Maddison bei der Niederlage von Leicester City beim FC Fulham.
Ein enttäuschter James Maddison bei der Niederlage von Leicester City beim FC Fulham.Profimedia
Ex-Meister in Not! Knapp sieben Jahre nach dem größten Erfolg der Vereinsgeschichte wankt Leicester City in Richtung des Abstiegs aus der Premier League. Am Montagnachmittag verlor das Team von Neu-Trainer Dean Smith nach einer desolaten ersten Halbzeit in einem spektakulären Spiel mit 3:5 (0:3) beim FC Fulham. Bei den Cottagers ragte neben Kapitän Tom Cairney vor allem ein ehemaliger deutscher Nationaltorhüter heraus.

Die Gastgeber veränderten ihre Startelf zweimal im Vergleich zur 0:1-Niederlage gegen Liverpool am vergangenen Wochenende. Außenverteidiger Kenny Tete und Mittelfeldspieler Harrison Reed kommen für Cedric Soares und Sasa Lukic in die Mannschaft. Zwei Wechsel gab es auch bei Leicester, wo Trainer Dean Smith mit dem Auftritt beim spannenden 2:2 gegen den FC Everton durchaus zufrieden war. Victor Kristiansen und der deutlich offensiver ausgerichtete Dennis Praet liefen für Luke Thomas und Wilfred Ndidi auf.

Erste Halbzeit: Spielstarkes Fulham zu gut für Leicester

Obwohl es für Fulham als 10. des Klassements tabellarisch um nicht mehr viel ging, waren es aber die Gastgeber, die durchaus engagiert begannen. Nachdem Tom Cairney einen Freistoß an der linken Außenlinie herausgeholt hatte, brachte der Brasilianer Willian die Kugel mit Schnitt zum Tor in die Mitte. Im Zentrum segelte der Ball an Freund und Feind vorbei und fand den Weg in die lange Ecke – das 1:0 für den Aufsteiger (11.).

Als 16. des Tableaus in den Tag gestartet und mit lediglich der besseren Tordifferenz im Vergleich zu Nottingham auf Abstiegsplatz 18 ausgestattet erhöhte sich der Druck auf die Gäste damit augenblicklich. Es dauerte 15 Minuten, bis die Foxes zum ersten Mal selbst gefährlich wurden. Top-Star James Maddison brach auf der rechten Seite durch, spielte die Kugel im Strafraum nach innen, doch Harvey Barnes konnte den Ball nicht kontrollieren und bugsierte ihn knapp links am Tor vorbei (15.).

Auf der anderen Seite standen die Blauen nicht sicher. Nach einer Ecke kam Fulham-Innenverteidiger Tosin Adarabioyo völlig frei zum Kopfball, doch setzte ihn drüber (17.). Besser machte es sein Kollege Carlos Vinicius wenige Sekunden später: Der Brasilianer wurde rund 25 Meter vor dem Tor flach angespielt, legte sich das Leder clever nach halblinks vor und schob das Spielgerät problemlos flach zum 2:0 in die lange Ecke (18.).

Carlos Vinicius erzielt das 2:0 für den FC Fulham.
Carlos Vinicius erzielt das 2:0 für den FC Fulham.Profimedia

In dieser Phase ging es rauf und runter und Fulham machte Leicester ein Angebot. Verteidiger Antonee Robinson spielte den Ball in die Füße von James Maddison, der zu Jamie Vardy weiterleitete. Der Stürmer legte sich den Ball auf den linken Fuß, doch seinen Abschluss konnte der ehemalige deutsche Nationalkeeper Bernd Leno parieren (20.). Auch beim nächsten Versuch scheiterte der Routinier am ehemaligen Leverkusener (26.).

Um ein Haar hätte der FC Fulham das Spiel schon nach einer halben Stunde entschieden. Nach einem Antritt von Willian über die linke Seite kam Harrison Reed im Rückraum völlig frei zum Abschluss, doch Daniel Iversen konnte den Flachschuss des 28-Jährigen abwehren (31.). Auch bei einer Kopfballchance von Carlos Vinicius sah die Foxes-Abwehr nicht gut aus (38.), das nächste Mal bestraft wurde sie aber erst kurz vor der Pause: Komplett ohne Gegenwehr spielte sich Fulham in den Sechzehner des Gegners, wo Kapitän Tom Cairney den Ball von halblinks in die lange Ecke setzen konnte – das 3:0, der Halbzeitstand und die Vorentscheidung (45.).

Zweite Halbzeit: Wildes Scheibenschießen in London

Leicester reagierte und brachte Tete für den unsichtbaren Dennis Praet, der erste Abschluss ging dann auch an die Gäste. Einen Distanzschuss von Harvey Barnes konnte der starke Bernd Leno gerade so um den Pfosten lenken (48.). Doch auf die Anzeigetafel kamen wieder die Gastgeber: Erneut wurde Tom Cairney im Zentrum gefunden, erneut war der 32-Jährige im gegnerischen Strafraum völlig unbedrängt. So war es Formsache für den sonstigen Stamm-Einwechselspieler, den Ball zum 4:0 einzuschieben (51.).

Leicester versuchte weiter, an einem schwarzen Tag für Schadensbegrenzung zu sorgen. Und immerhin gelang in der 59. Minute der Anschlusstreffer: James Maddison legte den Ball nach einem Konter auf die linke Strafraumseite, wo Harvey Barnes das Leder mit Hilfe der Unterkante der Latte in die obere Ecke setzte. Vier Minuten später unterstrich Leicester das Lebenszeichen, als Bernd Leno zu stürmisch gegen Jamie Vardy aus seinem Tor kam und den Stürmer von den Beinen holte. Es gab zurecht Elfmeter, doch der Gefoulte scheiterte am deutschen Keeper (65.).

Leno foult Vardy, pariert im Anschluss aber dessen Elfmeter.
Leno foult Vardy, pariert im Anschluss aber dessen Elfmeter.Profimedia

Es sollte der endgültige Nackenschlag für die Foxes sein, die nur vier Minuten später durch einen Distanzschuss von Willian sogar das fünfte Gegentor kassierten. Der Brasilianer legte somit sein fünftes Saisontor auf und bestätigte die aufsteigende Form der vergangenen Wochen (70.). Daran änderte auch der zweite Elfmeter für Leicester nichts, den der beste Fox James Maddison diesmal sogar verwandelte (81). 

Da auch der eingewechselte Shane Duffy bei den Cottagers noch einen Aussetzer produzierte und Leicester das 5:3 durch Barnes schenkte, fiel der Sieg am Ende nicht so deutlich aus, wie es eigentlich hätte sein können. 

Mit einem schweren Restprogramm vor der Brust könnte die herbe Niederlage für Leicester schon ein großer Schritt in Richtung Championship gewesen sein, während Fulham weiterhin der Marke von 53 Punkten hinterherjagd, die die beste Ausbeute der Premier League-Historie des Klubs wäre.

Flashscore-Spieler des Spiels: Tom Cairney

29 Mal hatte Tom Cairney bisher in dieser Saison auf dem Feld gestanden, 27 Mal davon wurde er eingewechselt. Dass der Kaptiän durchaus ein Mann für die Startelf ist, zeigte er gegen Leicester. Sein Doppelpack war die Krönung einer herausragenden Leistung im Mittelfeld.