Anzeige
Anzeige
Anzeige
Mehr
Anzeige
Anzeige
Anzeige

Neun Jahre Klopp: Irre Comebacks und historische Titel

SID
Jürgen Klopp wird nach dem Gewinn der Champions League in die Höhe geworfen.
Jürgen Klopp wird nach dem Gewinn der Champions League in die Höhe geworfen.AFP
Neun Jahre, 491 Spiele, zahlreiche Titel: Jürgen Klopp verlässt den FC Liverpool und hinterlässt tiefe Spuren an der Anfield Road. Die Reds haben zusammen mit dem deutschen Manager eine intensive Zeit erlebt.

Schnelles Wiedersehen

Nicht einmal ein Jahr ist der Abschied von Borussia Dortmund her, da kommt es für den Trainer schon zum Duell mit der alten Liebe. Im Viertelfinale der Europa League trifft Liverpool auf den Bundesligisten, nach einem 1:1 in Dortmund sieht es im April 2016 beim Rückspiel in Liverpool nicht gut aus.

Der BVB führt nach nur neun Minuten 2:0, nach gut einer Stunde 3:1. Dann drehen die Reds auf. Philippe Coutinho und Mamadou Sakho sorgen für den Ausgleich, Dejan Lovren trifft ganz spät zum Sieg (90.+1). Mit dem ersten Titel wird es allerdings nichts, Liverpool scheitert im Finale in Basel am FC Sevilla. Es ist die erste von vier Endspielteilnahmen im Europapokal.

Irres Comeback

7. Mai 2019, in der Champions League steht Liverpool vor einer schier unlösbaren Aufgabe. Sechs Tage zuvor hat es im legendären Camp Nou vor fast 100.000 Fans ein 0:3 beim FC Barcelona gesetzt, Lionel Messi traf im Halbfinal-Hinspiel doppelt. 52.212 Zuschauer träumen an der Anfield Road vom Wunder, und sie bekommen es.

Diesmal schnüren Divock Origi und Georginio Wijnaldum Doppelpacks, das 4:0 bedeutet den Finaleinzug. Dabei konnten Mohamed Salah und Roberto Firmino gar nicht spielen. Einer der denkwürdigsten Abende in der langen Geschichte eines ruhmreichen Klubs.

Henkelpott!

Nach dem Coup gegen Barca wird es wieder auf spanischem Boden ernst, Liverpool bekommt es in Madrid im englischen Endspiel mit Tottenham Hotspur zu tun. Salah ist zurück und trifft früh per Elfmeter (2.). Origi, in Wolfsburg als Liverpool-Leihgabe ein Flop (2017/18), macht den Deckel drauf (87.).

Für Klopp ist es der erste Titel mit dem Klub aus der Arbeiterstadt und für ihn persönlich der erste Europapokaltriumph bei seiner dritten Endspielteilnahme. Die Reds sind zum sechsten Mal die Könige Europas.

History

Endlos lang ist die Wartezeit in Liverpool, seit dem insgesamt 18. Erfolg von 1990 mit Kenny Dalglish gab es keinen Meistertitel mehr. Nicht unter Gerard Houllier, nicht unter Rafa Benitez, nicht unter Brendan Rodgers. Es ist Klopp, der die Mannschaft in der Corona-Saison 2019/20 nach einer Unterbrechung mit dem Vereinsrekord von 99 Premier-League-Punkten und riesigem Vorsprung zum Silberpokal führt.

Wegen der COVID-Beschränkungen müssen die Profis die Trophäe vor leeren Rängen in die Höhe stemmen, doch Tausende Fans widersetzten sich dem Verbot, sich außerhalb des Stadions zu versammeln und zünden rote Leuchtraketen.

Ein letzter Pott

Vier Titel sind noch drin, als Klopp Ende Februar mit seinem Team im Finale des Ligapokals antritt. Topstars wie Salah, Darwin Nunez oder Alisson fehlen, doch Kapitän Virgil van Dijk (118.) sorgt per Kopf in Wembley spät in der Verlängerung für den 1:0-Sieg gegen den FC Chelsea. Es ist der letzte von acht Triumphen für die Reds unter ihrem Star-Trainer, in der Europa League, im FA-Cup und auch in der Meisterschaft geht Liverpool auf der Abschiedstour leer aus.

Zum Match-Center: Liverpool vs. Wolves