Manchester City: Warum Jeremy Doku der perfekte Ersatz für Riyad Mahrez ist
Auch West Ham United war am Flügelflitzer interessiert, doch Manchester City witterte seine Chance. Nach Josko Gvardiol und Mateo Kovacic wird Jeremy Doku der dritte Neuzugang in diesem Transfersommer - für Doku werden wohl rund 60 Millionen Euro Ablöse an Stade Rennes überweisen. Doch warum wollte Pep Guardiola den 21-Jährigen unbedingt zum Triple-Sieger locken?
Er ist erst 21 Jahre alt, aber schon jetzt einer der spannendsten jungen Spieler Europas. Ausgebildet wurde er bei RSC Anderlecht, bereits 2019 wäre beinahe ein Wechsel in die Premier League zustande gekommen. Der FC Liverpool war an einer Verpflichtung interessiert - doch bald schon stellte sich heraus, dass der Schritt für Doku noch zu groß gewesen wäre.
Stetige Entwicklung bei Stade Rennes
Mit seinem Bewerbungsschreiben von 6 Toren und 7 Vorlagen in 37 Spielen für Anderlecht überzeugte er aber die Verantwortlichen bei Rennes - so sehr, dass der französische Erstligist bereit war, den internen Ablöserekord zu brechen und im Juni 2020 für seine Dienste 26 Millionen Euro zu bezahlen. In Frankreich ersetzte er den damals zu Leeds United abgewanderten Raphinha.
Zwei Monate später wurde er erstmals in die belgische Nationalmannschaft berufen. Gleich beim ersten Länderspiel-Lehrgang traf er, beim 5:1 gegen Island erzielte er seinen ersten Treffer für die Roten Teufel. Seitdem stand er für Belgien in 16 Partien auf dem Platz.
Bei Stade Rennes setzte er sich rasch durch, schon in seiner Debütsaison etablierte er sich als Stammspieler. Mit seinen Vorstößen und Dribblings schaffte er Raum für seine Mitspieler. Ein Trainerwechsel - Bruno Genesio ersetzte Julien Stephan - bremste seiner Karriere aber. 2021/22 kam er in der Liga nur 14-mal zum Einsatz, mehrere Verletzungen am Knie bremsten den Youngster zusätzlich.
Auch 2022/23 brauchte er, um das Vertrauen von Trainer Genesio zu gewinnen. Gegen Ende der Saison fand er wieder sein Niveau, erzielte in den letzten acht Ligue-1-Spielen fünf Toren und zwei Vorlagen.
Jeremy Doku: Neues Element für die beste Mannschaft der Welt
Was den Vergleich mit Riyad Mahrez anbelangt: Es gibt Unterschied, aber auch einige Ähnlichkeiten.
Doku ist Rechtsfuß, Mahrez hingegen Linksfuß. Aber beide halten sich gerne eng an der Seitenlinie auf, anstatt die zentralen Räume zu besetzen. Das zwingt die gegnerischen Außenverteidiger, die Breite zu suchen und erzeugt im Normalfall zusätzlichen Platz im Mittelfeld. Dieses Verhalten kennen wir bereits von seinem Vorgänger. Kein Nachteil für eine ballbesitzorientierte Mannschaft wie Manchester City.
Kommt er an den Ball, schafft es Doku durch seine herausragende Balance, seine trickreiche Spielweise und sein Geschick am Ball, dem Gegenspieler mit explosivem Antritt zu entkommen.
Ein Beispiel hierfür: Eine Szene vom 1:1-Unentschieden gegen Lens vergangene Woche.
Man beachte, wie hoch und breit sich Doku positioniert, obwohl sich der Ball auf der gegenüberliegenden Seite des Spielfelds befindet.
Doku nutzt seine Fähigkeiten im Dribbling, um mühelos in die gefährliche Zone einzudringen und seine Mitspieler freizuspielen.
Was ihn aber dabei zusätzlich auszeichnet: seine enge Ballbehandlung und sein hohes taktisches Verständnis. Nicht nur durch seine Läufe, sondern auch durch seine Hereingaben setzt er seine Mitspieler in Szene. Er kam in der Vorsaison auf 4,9 erwartete Assists - bei Manchester City wird er mit dem vielleicht besten Trainer des Weltfußballs zusammenarbeiten.
Doku hat das nötige Potenzial, um sich bei den Citizens durchzusetzen - und hat sogar das Potenzial, City langfristig auf ein neues Level zu heben.