4 Stars, deren Vertrag 2023 ausläuft - und die Vereine, die sie verpflichten sollten
Während die nationalen Top-Ligen in Europa noch in vollem Gange sind, werfen viele Vereine bereits ein Auge auf das Transferfenster in diesem Sommer. Im vergangenen Jahr gaben die Teams der fünf führenden europäischen Ligen insgesamt 4,5 Milliarden Euro für Spielertransfers aus, was einem Anstieg von 52 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Gut möglich, dass diese Summe in diesem Sommer noch einmal übertroffen wird, zumal Premier-League-Klubs wie Newcastle United, Chelsea und Manchester United, die voraussichtlich einen neuen Eigentümer haben werden, darauf erpicht sein dürften, ihr geerbtes finanzielles Kleingeld einzusetzen.
Wir erwarten außerdem, dass große Stars wie Jude Bellingham, Harry Kane, Victor Osimhen und Josko Gvardiol in diesem Sommer in hochpreisige Transfers involviert werden. Doch trotz der astronomischen Ablösesummen haben sich einige der größten europäischen Klubs in den letzten Jahren verstärkt auf Spieler mit auslaufenden Verträgen konzentriert.
Im vergangenen Sommer wechselte beispielsweise Paul Pogba nach dem Auslaufen seines Vertrags bei Manchester United ablösefrei zu Juventus Turin. Paulo Dybala verließ Turin und wechselte zur Roma, während Franck Kessie (AC Mailand zu Barcelona) und Angel Di Maria (Paris Saint-Germain zu Juventus) ebenfalls ablösefreie Wechsel vollzogen.
Vor diesem Hintergrund hat Flashscore einige der größten Stars hervorgehoben, deren Verträge am Ende dieser Saison auslaufen - und prognostiziert, welche Vereine sie verpflichten könnten.
Naby Keita - Liverpool
Die Vorfreude war groß, als Keita (28) 2018 in die Premier League kam, nachdem er mit RB Leipzig in der Bundesliga für Furore gesorgt hatte. Der Guineer spielte in Deutschland so vielversprechend, dass Liverpool den 52-Millionen-Pfund-Deal bereits 12 Monate vor seiner Ankunft unterschrieben hatte.
Er sollte dem damals Liverpooler Mittelfeld einen neuen Impuls geben. Denn Spieler wie Georginio Wijnaldum und Jordan Henderson sind eher dafür bekannt, gut zu pressen und den Ballbesitz zu sichern, besitzen daggen nicht die Fähigkeiten, in die gegnerische Hälfte einzudringen, wie es ein Keita vermochte.
Während seiner fünfjährigen Zeit an der Merseyside gab es immer mal wieder Momente, bei denen seine technischen Fähigkeiten aufblitzten. Vor allem in seiner ersten Saison in Liverpool, in der er die Rangliste der Reds in Bezug auf die Anzahl der Vorstöße anführte (4,42 pro 90 Minuten) und gleichzeitig zu den vier besten Spielern der Mannschaft gehörte, was die Anzahl erfolgreicher Pässe und der versuchten Dribblings pro 90 Minuten angeht.
Das Problem war jedoch, dass seine 1.390 gesammelten Ligaminuten in dieser Saison - weniger als in jeder anderen Saison in Leipzig - die meisten waren, die er in einer einzigen Saison in Anfield gesammelt hat. In dieser Saisonkam er bisher nur auf 293 Minuten in der Liga, was erklärt, warum Jürgen Klopp bereit ist, ihn gehen zu lassen.
Nächster möglicher Verein - Borussia Dortmund
In dieser Woche wurde bekannt, dass der Dortmunder Mittelfeldspieler Bellingham im Sommer mit hoher Wahrscheinluchkeit zu Real Madrid wechseln wird. Sollte dieser Fall eintreten, wäre es für den deutschen Spitzenklub eine Idee, Keita als Ersatz zu verpflichten.
Während die Verletzungsprobleme während seiner Zeit in Anfield Keita zu einem potenziellen Risiko machen, würde der BVB dieses Risiko damit ausgleichen, keine Ablösen zu bezahlen.
Außerdem kann man durchaus sagen, dass auch eine Portion Pech eine Rolle bei Keitas Misserfolg in Liverpool gespielt hat. Das liegt daran, dass die Entwicklung der Mannschaft unter Klopp den Außenverteidigern Trent Alexander-Arnold und Andrew Robertson mehr Freiheiten in im Angriff einräumte. Offensiv ausgerichtete Mittelfeldspieler wie Keita wurden zugunsten der bereits erwähnten Wijnaldum und Henderson sowie Fabinho vernachlässigt, um den verstärkten Angriffsfokus auf den Flanken zu decken.
Keita hat zwar nicht mehr das Alter eines Bellingham. Aber er hat bewiesen, dass er in der Bundesliga erfolgreich sein kann. Wenn man ihn in die gleiche Rolle wie Bellingham bei Dortmund steckt und ihm die gleichen Freiheiten gibt, könnte der BVB das Beste aus dem 28-Jährigen herausholen.
Roberto Firmino - Liverpool
Ein weiterer großer Abgang bei Liverpool in dieser Saison wird "Bobby" Firmino (31) sein. An seine Zeit in Anfield wird man sich eher erinnern als an die von Keita. Der brasilianische Star erzielte beeindruckende 109 Tore und 79 Vorlagen und bildete zusammen mit Mohamed Salah und Sadio Mane eines der tödlichsten Trios, das die Premier League je gesehen hat.
Von diesen drei Spielern wird nach diesem Sommer nur noch Salah in Liverpool spielen. Anfang des Jahres wurde bekannt, dass Firmino eine Verlängerung seines auslaufenden Vertrags in Anfield abgelehnt hat. Obwohl er in den letzten Jahren immer weniger Spielzeit bekommen hat, zeigen seine neun Premier-League-Tore (0,75 pro 90 Minuten) und vier Assists in dieser Saison, wie torgefährlich er im Herzen des Angriffs einer Mannschaft nach wie vor sein kann.
Nächster möglicher Verein - AC Mailand
Es ist daher nicht verwunderlich, dass in ganz Europa großes Interesse an dem Angreifer besteht, wobei der AC Mailand zu den am häufigsten genannten Vereinen gehört. Während die Rossoneri ihrem ersten Champions-League-Halbfinale seit 16 Jahren entgegenfiebern, ist die heimische Saison mit 21 Punkten Rückstand auf Tabellenführer Napoli eine herbe Enttäuschung für den Meister der vergangenen Saison.
Nur Rafael Leao hat es in dieser Saison geschafft, in der Liga zweistellig zu treffen (12). Dahinter liegt Olivier Giroud mit acht Toren, der allerdings bald 37 Jahre alt wird und dessen Vertrag im Sommer ebenfalls ausläuft.
Trainer Stefano Pioli lässt seine Mailänder in der Regel in einer 4-2-3-1-Formation auflaufen, und Firminos vielseitige Fähigkeiten bedeuten, dass er in dieser Aufstellung sowohl als Nummer 9 als auch als Nummer 10 erfolgreich agieren könnte, wobei er die Fähigkeit mitbringt, sowohl Tore zu schießen als auch Chancen zu kreieren.
Lionel Messi - PSG
Die Zeit von Lionel Messi (35) in der französischen Hauptstadt nähert sich einem bitteren Ende. Der siebenfache Ballon d'Or-Gewinner wechselte im Sommer 2021 zu PSG und unterschrieb einen Zweijahresvertrag mit einer Option auf ein drittes Jahr.
Trotz 31 Toren und weiteren 34 Assists während seiner Zeit beim Klub scheinen weder er noch der Klub bereit zu sein, die Saisonklausel für eine dritte Saison in seinem Vertrag zu aktivieren. Außerdem wurde der argentinische Weltmeister in dieser Woche von PSG mit einer zweiwöchigen Sperre belegt, nachdem er eine nicht genehmigte zweitägige Reise nach Saudi-Arabien unternommen hatte.
Messi könnte sollte in den drei verbleibenden Saisonspielen gegen Auxerre, Straßburg und Clermont Foot zwar wieder zur Verfügung stehen, Sein Verhältnis zum Verein soll aber stark abgekühlt sein. Es ist durchaus möglich, dass er bereits zum letzten Mal für den französischen Spitzenklub aufgelaufen ist.
Nächste mögliche Vereine - Barcelona, Al-Hilal
Messis spontane Reise in den Nahen Osten lässt die Vermutung aufkommen, dass dies sein nächstes Ziel sein könnte. Messi ist als Tourismus-Botschafter für Saudi-Arabien tätig. Berichten zufolge ist Al-Hilal, einer der saudischen Spitzenklubs, bereit, ihm bis zu 250 Millionen Pfund pro Jahr zu bieten.
In trockenen Tüchern ist jedoch noch nichts, denn im Moment sieht es so aus, als ob es zwischen Messi und Barcelona wieder funkt. Der Angreifer schien einst dazu bestimmt zu sein, ein Held des Klubs zu sein, der nur für die Katalanen spielt.Doch vor zwei Jahren musste der Weltmeister gehen, als die Katalanen aufgrund finanzieller Probleme nicht in der Lage waren, seinen Vertrag zu verlängern oder ihm ein lukratives Angebot zu machen.
Barcelona ist zurück an der Spitze des spanischen Fußballs und nur noch einen Sieg vom erneuten Titelgewinn in La Liga entfernt. Man könnte also meinen, dass sie die alternde Vereins-Legende aktuell nicht brauchen.
Der Erfolg der Mannschaft von Xavi beruht jedoch eher auf einer soliden Defensive als auf offensiven Fähigkeiten. Sie haben in der gesamten Saison nur 11 Gegentore kassiert - die niedrigste Zahl in den fünf führenden europäischen Ligen. Auf der anderen Seite haben 13 Mannschaften aus diesen Ligen mehr Tore erzielt - darunter auch Mannschaften wie Brighton und Newcastle United. Fünf dieser Teams haben auch eine bessere Quote bei den erwarteten Toren (64,3).
Da Real Madrid in der nächsten Saison den Meistertitel wieder angreifen will, könnte Messi dem Angriff den nötigen Schwung verleihen. Außerdem hat es eine gewisse Romantik, wenn er zum Einsatz kommt. Doch wird er sich Xavis System, bei dem das Team vor dem Individuum steht, beugen?
Daichi Kamada - Eintracht Frankfurt
Für Eintracht Frankfurt wird es ein schwerer Schlag sein, jemanden von Kamadas (26) Qualität in diesem Sommer zu verlieren - vor allem umsonst. In der Erklärung, die seinen Abgang im vergangenen Monat bestätigte, gab der Verein zu, dass er ihn gerne behalten hätte, diese Ambitionen aber "nicht mit den Interessen des Spielers übereinstimmen".
Der Angreifer hat sich seit seiner Ankunft in Deutschland vor fünf Jahren von Jahr zu Jahr weiterentwickelt und hat in dieser Zeit 37 Tore und 31 Vorlagen für die Adler geliefert. In der vergangenen Saison war er maßgeblich an Frankfurts triumphaler Europa-League-Kampagne 2021/22 beteiligt, in der er in 13 Einsätzen fünf Tore erzielte und seiner Mannschaft zum Finalsieg gegen die Rangers verhalf.
Damit verlässt er Frankfurt als Rekordtorschütze in europäischen Wettbewerben mit insgesamt 14 Treffern.
Nächster möglicher Verein - Atletico Madrid
Als La Liga Ende letzten Jahres wegen der Weltmeisterschaft pausierte, lag Atletico auf dem fünften Platz und hatte neun Punkte Rückstand auf den Zweitplatzierten Real. Ein Champions-League-Platz in der nächsten Saison schien nicht sicher, und der Druck auf Trainer Diego Simeone wurde immer größer.
Doch seit dem Wiederbeginn des Ligabetriebs hat keine Mannschaft in La Liga mehr Punkte geholt, sodass Atletico in der Tabelle auf den zweiten Platz kletterte und sogar Rivalen Real überholte.
Da die Champions League wieder in greifbare Nähe gerückt ist, wird dieser Sommer für Atletico von entscheidender Bedeutung sein. Mit dem Schwung der zweiten Saisonhälfte möchte man nächste Saison in La Liga und international wieder um Titel spielen.
Diego Simeone ist auf der Suche nach Verstärkungen, und es wurde gemunkelt, dass man zudem Dani Ceballos von Real verpflichten will, der im Sommer aufgrund mangelnder Spielzeit abwandern könnte. Die Bedeutung des ehemaligen Leihspielers von Arsenal hat für Trainer Carlo Ancelotti in den letzten Wochen jedoch zugenommen, da er in jedem der letzten drei Spiele, in denen er zur Verfügung stand, in der Startelf stand.
Kamada bietet sich als mögliche Alternative zum spanischen Nationalspieler an. Wie Ceballos kann er auf verschiedenen Positionen im Mittelfeld und in der Offensive eingesetzt werden. Außerdem verfügt er über herausragende technische Fähigkeiten, ist beidfüßig und eine dauerhafte Gefahr, wenn es darum geht, Tore zu schießen oder vorzubereiten.